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Die Fünfundvierzig

Titel: Die Fünfundvierzig Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alexander Dumas d. Ä.
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ausgestreckten Armen.
    »Gott befohlen, Herr Prior,« fuhr Chicot fort.
    »Oh! geht nicht.« – »Meine Reise läßt sich nicht verzögern.«
    »Ihr reist?« – »Ich habe eine Sendung.«
    »Von wem?« – »Vom König.«
    Gorenflot stürzte von Abgrund zu Abgrund. »Eine Sendung,« sagte er, »eine Sendung vom König, Ihr habt ihn also wiedergesehen?« – »Gewiß.«
    »Und er hat Euch aufgenommen?« – »Mit Begeisterung; er hat Gedächtnis, obschon er ein König ist,«
    »Eine Sendung vom König,« murmelte Gorenflot, »und ich unverschämt, unwissend und grob! Was habt Ihr, Herr Briquet? In der Tat, Ihr verkennt mich.« – »Nichts habe ich, außer daß ich eine Reise mache und zu Euch gekommen bin, um von Euch Abschied zu nehmen. Lebt also wohl, Seigneur Dom Modeste.«
    »Ihr verlaßt mich so?« – »Ganz gewiß, bei Gott!«
    »Ihr? Ein Freund?« – »In der Größe hat man keine Freunde mehr.«
    »Ihr, Chicot?« Und der Prior neigte seinen dicken Kopf, dessen drei Kinne sich in einem einzigen an seinem Stierhals abplatteten.
    Chicot beobachtete ihn aus einem Augenwinkel, er sah den Prior leicht erbleichen. Dann sagte er:
    »Gott befohlen und ohne Groll wegen der Wahrheiten, die ich Euch gesagt habe.«
    Und er machte eine Bewegung, um wegzugehen.
    »Sagt mir alles, was Ihr wollt,« sagte Dom Gorenflot; »doch habt keine solchen Blicke mehr für mich.« – »Ah! ah! es ist ein wenig spät.«
    »Nie zu spät. Hört doch, man geht nicht so weg, ohne zu essen, das ist nicht gesund; Ihr habt es mir selbst zwanzigmal gesagt. Nun, laßt uns frühstücken.«
    Chicot war entschlossen, auf einmal alle seine Vorteile wieder zu gewinnen. Erst nachdem Gorenflot sich in tausend Versicherungen ergangen hatte, er wolle seinem lieben Freunde kein Unrecht tun und die Dame, der er Audienz versprochen, und die ihm Flaschen sizilianischen Weins zu Hunderten schicke, in alle Ewigkeit warten lassen, sagte Chicot:
    »Dies alles werdet Ihr tun?« – »Um mit Euch zu frühstücken, teurer Herr Chicot, um mein Unrecht gegen Euch wieder gutzumachen.«
    »Euer Unrecht rührt von Eurem unbändigen Stolze her.« – »Ich werde mich demütigen, mein Freund.«
    »Von Eurer unverschämten Trägheit.« – »Chicot, Chicot, von morgen an kasteie ich mich, indem ich meine Mönche alle Tage Übungen vornehmen lasse.«
    »Eure Mönche Übungen?« versetzte Chicot, die Augen weit aufreißend; »und was für Übungen, mit der Gabel?« – »Nein, mit den Waffen.«
    »Waffenübungen?« – »Ja, und das Kommandieren ist ermüdend.«
    »Ihr kommandiert die Übungen der Jakobiner?« – »Ich gedenke wenigstens zu kommandieren.«
    »Von morgen an?« – »Von heute an, wenn Ihr es verlangt.«
    »Und wer hat den Gedanken gehabt, Kuttenträger exerzieren zu lassen?« – »Ich, wie es scheint.«
    »Ihr, unmöglich.« – »Noch, ich habe dem Bruder Borromée Befehl gegeben.«
    »Wer ist der Bruder Borromée?« – »Ah! es ist wahr, Ihr kennt ihn nicht.«
    »Wer ist es?« – »Wer Säckelmeister.«
    »Warum, hast du einen Säckelmeister, den ich nicht kenne, Einfaltspinsel?« – »Er ist hier seit Eurem letzten Besuche.«
    »Und woher hast du diesen Säckelmeister bekommen?« – »Wer Herr Kardinal von Guise hat ihn mir empfohlen.«
    »Sollte es das Hühnergeiergesicht sein, das ich unten gesehen habe?« – »So ist es.«
    »Der Mönch, der mich meldete?« – »Ja.«
    »Oh! oh!« machte Chicot unwillkürlich; »und welche Eigenschaft hat der vom Herrn Kardinal so warm unterstützte Säckelmeister?« – »Er rechnet wie Pythagoras.«
    »Und mit ihm habt Ihr diese Waffenübungen beschlossen?« – »Ja, mein Freund.«
    »Nämlich, er hat Euch vorgeschlagen, Eure Mönche zu bewaffnen, nicht wahr?« – »Nein, lieber Herr Ehicot, der Gedanke ist von mir, ganz von mir.«
    »Und in welcher Absicht?« – »In der Absicht, sie zu bewaffnen.«
    »Keinen Stolz, verhärteter Sünder, der Stolz ist eine Todsünde; dieser Gedanke ist Euch nicht gekommen.« – »Mir oder ihm, ich weiß nicht mehr, ob mir oder ihm der Gedanke gekommen ist. Nein, nein, entschieden mir, es scheint sogar, daß ich bei dieser Gelegenheit ein sehr geistreiches und glänzendes lateinisches Wort gesprochen habe.«
    Chicot näherte sich dem Prior.
    »Ein lateinisches Wort, Ihr, mein lieber Prior?« sagte er; »und Ihr erinnert Euch dieses lateinischen Worts?« – » Militat spiritu ... «
    » Militat spiritu, militat gladio. « – »So ist es, so ist es!« rief Dom Modeste

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