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Die Gabe der Patricia Vanhelsing - 5 Patricia Vanhelsing-Romane (Sonderband) (German Edition)

Die Gabe der Patricia Vanhelsing - 5 Patricia Vanhelsing-Romane (Sonderband) (German Edition)

Titel: Die Gabe der Patricia Vanhelsing - 5 Patricia Vanhelsing-Romane (Sonderband) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alfred Bekker
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"Warum zeigst du dich nicht!"
    "Linda!"
    "Verdammt noch mal..."
    Linda schluchzte auf. Tränen der Wut und des Zorns rannen ihr über das Gesicht.
    "Das Töten wird nicht aufhören", sagte Eric düster. "Egal, was wir tun, Linda..."
    "Damit kann ich mich nicht abfinden, Eric!"
    "Linda..."
    Sie sahen sich an. Ihre Blicke sogen sich ineinander fest.
    "Es war ein Fehler, sich an die Agenturen zu wenden, Linda", sagte Eric plötzlich. "Auch das wird nichts ändern!"
    "Genausowenig wie unser Treffen mit dieser Journalistin?
    Meinst du das, Eric?"
    Er nickte.
    "Eric, etwas absolut Böses treibt hier sein Unwesen, tötet wahllos und wird damit nicht aufhören, bis..." Sie verstummte.
    Ihr Mund blieb halb geöffnet.
    Linda schluckte.
    Und im nächsten Moment spürte sie etwas Eigenartiges. Jemand oder etwas berührte ihre Gedanken...
    Sie hätte schreien können, so sehr entsetze sie dieses Gefühl. Ein furchtbares Frösteln durchfuhr sie.
    Nein! durchzuckte es sie.
    Abwehr, Ekel, Angst...
    Diese Gefühle wirbelten ihr Inneres durcheinander, während sich das fremde Etwas, das ihr Inneres berührt hatte, längst wieder zurückgezogen hatte. Es war nicht mehr da. Nur das Gefühl unsagbarer Kälte war geblieben.
    Alles in ihr schien für einen Moment wie erfroren. Sie sah Eric an.
    "Linda", flüsterte er.
    Sein Gesicht wirkte geradezu verstört. Er brauchte kein Wort zu sagen. Linda wußte auch so, daß er in diesem Moment dasselbe erlebt hatte, wie sie.
    *
    Das Wesen zog sich zurück. Es kauerte in einer der dunklen Nischen im hinteren Bereich des Riesenrads. Der Drang zu töten war noch immer sehr stark in ihm, aber im Moment war da etwas, was seine Aufmerksamkeit noch mehr in Beschlag nahm. Es hatte versucht, den Geist der beide jungen Leute abzutasten und war zurückgeschreckt.
    Da war etwas, von dem das Wesen nicht so recht wußte, worum es sich eigentlich handelte.
    Etwas in den Gedanken dieser beiden jungen Leute. Etwas, was das Wesen vage an etwas erinnerte, daß es einst in ihm auch gegeben hatte...
    SO VIEL ZEIT IST VERGANGEN! dachte es. SO UNENDLICH VIEL ZEIT...
    Es war das erste Mal seit seinem Erwachen, daß das Wesen über die Vergangenheit nachdachte. Bilder stiegen aus seinem Bewußtsein empor. Wirre Szenen, Gesichter, Farben, Licht.... Alles drehte sich wie in einem mitreißenden Strudel...
    NEIN!
    Es wollte nicht, daß dieser Strudel es mit sich in die Tiefe riß...
    Das Wesen schrie auf. Stumm. Niemand im ganzen Universum konnte es hören. Und dann klammerte es sich an etwas, das es erkannte. Etwas, das einfach, klar und kalt wie der Tod war. Sein abgrundtiefer Haß.
    Und der Drang, zu töten.
    BALD! dachte es. SCHON SEHR BALD...
    Und dann schwebte es davon.
    Unsichtbar.
    Rastlos. Und in innerem Aufruhr.
    Dunkel waren jetzt die Gassen zwischen den Karussells. Es raste sie entlang, ohne Ziel.
    DIE BILDER DER VERGANGENHEIT!
    Sie ließen sich nicht verscheuchen. Niemals... Das Wesen erreichte die Geisterbahn. Im Mondlicht sah es das bleiche Grinsen des Knochenmannes, der sich auf seine monströse Streitaxt stützte.
    BALD! durchzuckte es das Wesen. BALD WERDE ICH WIEDER TÖTEN!
    Es war eine Tatsache.
    Etwas, das unweigerlich eintreten würde und das nicht zu verhindern war.
    ICH HABE DAS RECHT DAZU! schoß es ihm dann wie ein blutroter Faden durch die Gedanken. ALLES RECHT DER WELT HABE ICH DAZU, ZU TUN, WAS ICH TUN MUSS...
     
     
    *
     
     
    "Linda? Sind Sie hier irgendwo?" fragte ich in die Dunkelheit hinein.
    Wir gingen auf das Riesenrad zu, das sich wie ein düsteres, vielarmiges Monster gegen den von Sternen erhellten Nachthimmel abhob.
    Zunächst kam keine Antwort.
    Zwei Gestalten traten dann aus dem Schatten heraus, der sie zuvor fast vollständig eingehüllt hatte. Wie ein schwarzes Tuch hatte er sich über sie gelegt und sie beinahe unsichtbar gemacht.
    Jetzt traten sie auf uns zu.
    Es waren Eric und Linda.
    Das Mondlicht ließ ihre Gesichter totenbleich erscheinen. Die beiden wirkten verstört.
    Bei beiden waren die Augen schreckgeweitet.
    Irgend etwas ist geschehen! dachte ich. Ich fühlte es einfach und ich bezweifelte, daß man irgendeine Art von seherischer Gabe dazu brauchte, um dies zu erkennen. Linda atmete tief durch. Sie hob die Hände vor das Gesicht und verharrte so einige Augenblicke lang.
    Eric wandte sich indessen an Tom.
    "Wer sind Sie?" fragte er. Und an mich gewandt fuhr er fort: "Es war nie davon die Rede, daß Sie zu zweit kommen!"
    "Macht das einen Unterschied?" erwiderte

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