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Die galante Entführung

Die galante Entführung

Titel: Die galante Entführung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Georgette Heyer
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konnte ich mich doch nicht vom Lachen zurückhalten. Einen solchen salbungsvollen Schwulst hast du im Leben noch nicht gehört! Ich ertappte mich bei dem Wunsch, du wärest dabei, um es zu genießen.«
    »Das hätte ich mir auch gewünscht«, bestätigte Mr. Calverleigh. »Hat er das Aufgebot untersagt?«
    »Himmel, ja! Er meinte, wenn ich dich heirate, dann würde mich die Familie verstoßen. Er hätte mir die gräßliche Wahrheit über dich und Celia enthüllt, wenn ich ihm nicht gesagt hätte, daß ich sie ohnehin schon kenne. Das entsetzte ihn so sehr, daß er zu der Meinung gelangte, wir – du und ich – paßten gut zusammen!«
    »Also weißt du – eigentlich ist er doch kein so übler Bursche«, bemerkte Miles.
    »Er ist eine Kröte. Aber nicht das, was er sagte, ließ mich erkennen, wie unmöglich es ist. Nichts, das er zu mir persönlich sagte. Aber er wiederholte alles Selina gegenüber, und vermutlich noch sehr viel mehr.« Sie schwieg tief bekümmert. Endlich seufzte sie und sagte: »Ich habe nie gewußt, wie sehr mich Selina liebt. James erklärte ihr, sie würde zwischen mir und der Familie zu wählen haben, und oh, Miles, sie sagte, sie würde mich nie aufgeben, was immer ich täte! Und das von Selina! Aber sie war schrecklich aufgeregt – sie wurde krank davon, und sie ist immer noch ganz überwältigt und – und kann es kaum ertragen, mich aus den Augen zu lassen. Sie sagt immer wieder, sie wisse nicht, was sie tun wird, wenn ich weg bin, und das – hat mich erkennen lassen, wie unrecht – wie herzlos es wäre, wenn ich dich heiratete. Wenn du ein langweiliger, achtbarer Mensch wärst, den die Familie gebilligt hätte, ich glaube, sie hätte sich daran gewöhnt – obwohl ich manchmal das Gefühl habe, daß ich sie nicht verlassen darf, gleichgültig, wer mich bittet, ihn zu heiraten. Siehst du – wir sind immer zusammengewesen, jahrelang – seit meine Mutter starb – habe ich alles für sie gelenkt und mich um sie gekümmert. Aber wenn du Peter Dunston gewesen wärst – sie hat mich die letzten drei Jahre zu überreden versucht, ihn doch zu heiraten –, dann wäre sie erfreut gewesen. Es hätte ihr geholfen, die Einsamkeit, die sie fürchtet, zu ertragen. Sie hätte gewußt, daß ich immer bei der Hand bin, und sie wäre der Familie nicht entfremdet worden oder… Oh, ich kann es dir nicht erklären – es entstünden so viele Übel aus unserer Heirat! Wenn du glaubst, es würde nicht bekannt, daß ich dich gegen den Wunsch meiner Familie geheiratet habe, dann kennst du Bath nicht! Dir mag das unwichtig erscheinen. Mir ja auch – aber nicht Selina. Und dann ist ja auch noch Fanny da!«
    »Ich habe mich schon gefragt, wann wir endlich zu Fanny kommen«, bemerkte Miles im Plauderton.
    »Wir müssen auf sie kommen. Ich kann sie nicht im Stich lassen, Miles. Sie leidet großen Kummer, das arme Kind, denn sie hat den wahren Charakter deines niederträchtigen Neffen erkannt!«
    »Genau das, was du gehofft hast!« warf er ein.
    »Ja, wirklich, und ich bin froh darüber. Aber es hat sie schwer getroffen, und – und auch sie braucht mich. Es ginge nicht an, sie hier bei Selina allein zu lassen – völlig von mir getrennt. Denn das wäre sie ja. James würde mir nicht einmal erlauben, ihr zu schreiben. Als sie das über Stacy erfuhr, sagte sie mir, sie sei froh, daß sie mich habe – für immer. Sie wird mich natürlich nicht immer brauchen, aber vielleicht noch einige Jahre.«
    »Würde es etwas nützen, wenn ich andeute, daß es für alle diese Probleme Lösungen gibt?« fragte er.
    Sie schüttelte den Kopf. »Nein. Siehst du, man kann argumentieren – man kann sich selbst überreden, daß nichts davon wichtig sei, aber man weiß die ganze Zeit, daß es doch auf sie ankommt. Miles, ich könnte wirklich nicht um meines eigenen Glücks willen, absichtlich und egoistisch meiner ganzen Familie so viel Kummer bereiten und noch dazu die beiden, die ich am meisten liebe, ins Elend stürzen. Ich bitte dich, versuche nicht, mich zu überzeugen! Ich bin völlig erledigt vor lauter Nachdenken!«
    Ihre Stimme brach; sie hob die Hand, um die Augen abzuschirmen, und spürte, daß ihre zweite stützend ergriffen wurde. »Nein, ich werde nicht versuchen, dich zu überzeugen«, sagte Miles beruhigend.
    Jemand mußte Selina erzählt haben, daß ihre Schwester eine geheime Unterredung mit Mr. Calverleigh hatte. Seit James Wendovers Besuch hatte sie ihr Zimmer immer erst mittags verlassen, dennoch betrat sie

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