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Die Gamant-Chroniken 01 - Das Licht von Kayan

Die Gamant-Chroniken 01 - Das Licht von Kayan

Titel: Die Gamant-Chroniken 01 - Das Licht von Kayan Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kathleen M. O'Neal
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warte schon sehnsüchtig darauf, ihm zu begegnen.«
    »Er wird Sie überraschen«, meinte Elaysin lächelnd. »Sie werden ihn für einen einfachen jungen Burschen halten, so unschuldig und rein wirkt er. Doch wenn Milcom über ihn kommt, verändert er sich völlig. Beinahe so, als würde er ein vollkommen anderer werden; von einer Sekunde auf die andere scheint er um tausend Jahre zu altern.«
    »Ich habe schon davon gehört. Wie sein Gesicht sich …«
    Eilige Schritte wurden draußen laut, und Jeremiel hielt den Atem an, als der Sergeant die Tür öffnete und einen großen, weißgekleideten Mann in den Raum geleitete. Selbst zu dieser späten Stunde wirkte sein Auftreten majestätisch und befehlsgewohnt.
    »Ratsherr«, sagte Elaysin entschuldigend, »es tut mir leid, Sie um diese Zeit noch stören zu müssen, doch hier liegt ein besonderer Fall vor. Seine Papiere weisen diesen Mann als Jere Lansford aus. Er hat versucht, durch das Portal einzudringen.«
    »Ein verrückter Narr ist er«, setzte der Sergeant hinzu. »Wollte uns einreden, die Beliels wären hinter ihm her. Doch niemand hat dort draußen etwas gesehen.«
    »Bis jetzt«, murmelte Elaysin düster.
    »Interessant«, bemerkte Ornias und betrachtete Jeremiel neugierig. »Lansford, wie?«
    »Ja, ich stamme von Pitbon und …«
    Der Ratsherr brach in schallendes Gelächter aus. »Tatsächlich? Wie lange ist es her, seit Sie dort waren?«
    »Ein paar Monate. Warum?«
    »Die Magistraten haben den Planeten zerschmolzen, darum.«
    »Wann?« fragte Jeremiel, während ihn ein schmerzhafter Stich durchfuhr. Wo waren seine eigenen Streitkräfte gewesen? Rudy Kopal hatte doch bestimmt Geheimberichte erhalten, die diese Möglichkeit ins Auge faßten? Doch warum war er dann nicht dort gewesen, um die Welt zu beschützen?
    »Letzte Woche.«
    Immer noch lächelnd trat der Ratsherr näher, und Jeremiel konnte den Schweißgeruch wahrnehmen, der von ihm ausging. Der wissende Gesichtsausdruck des Mannes zerrte an seinen Nerven.
    »Habe ich recht verstanden? Sie sind bei den Dämonen gewesen?«
    »Ja, sie kamen aus …«
    »Und jetzt wollen Sie den Mashiah über einen bevorstehenden Angriff unterrichten?«
    »Er ist der einzige, dem ich die Details enthüllen darf.«
    »Aha.«
    Ornias runzelte die Stirn und ging schweigend auf und ab, wobei er Jeremiel immer wieder prüfend anschaute. Sein Blick schien jede Linie in Baruchs Gesicht nachzuzeichnen. Schließlich beugte er sich vor und flüsterte so leise, daß die Wachen ihn nicht hören konnten: »Ich habe ein besonderes Plätzchen für Sie vorbereitet. Ich versichere Ihnen, Sie werden sich dort bis zuletzt wohl fühlen.« Ein schmales Lächeln glitt über seine Lippen.
    »Was?«
    »Sie wissen sehr gut, was ich meine.«
    Als Jeremiel in die kalten Augen des Mannes blickte, verkrampften sich seine Muskeln. Er spürte, daß der Ratsherr nicht nur seine Identität kannte, sondern auch sein Kommen erwartet hatte. Ich muß um jeden Preis hier raus!
    Der Ratsherr kicherte leise, als er sah, wie Jeremiel sich versteifte, und winkte den Wachen. »Captain, Sie kennen das Gästezimmer im zweiten Stock?«
    Elaysin nickte. »Ja, Herr. Der Raum ohne Fenster?«
    »Ja. Bringen Sie bitte Mister Lansford dorthin. Legen Sie ihn in Eisen und sorgen Sie dafür, daß der Ausgang fest verschlossen ist. Aber Sie dürfen ihn unter keinen Umständen töten. Verstanden?«
    »Ja, Herr. Ich würde nicht zulassen, daß meine Männer …«
    »Gut. Ich möchte, daß ständig zwei Wachen vor der Tür postiert sind. Außerdem soll ein spezielles Regiment abgestellt werden, um jene Seite des Palasts zu bewachen.«
    »Ein ganzes Regiment?« Elaysin warf einen verwunderten Blick auf Jeremiel. »Für einen einzigen Mann?«
    »Stellen Sie meine Befehle nicht in Frage, Captain!«
    »Nein, ich … das war nicht meine Absicht, Herr.« Elaysin schien verwirrt. »Ich werde selbstverständlich gehorchen. Aber was ist mit den Dämonen? Glauben Sie nicht, wir sollten Truppen auf die Mauern schicken, um sie gegen diese Kreaturen zu verteidigen?«
    »Zu gegebener Zeit, Captain.« Ornias lächelte maliziös. »Doch jetzt beeilen Sie sich und schaffen Sie ihn fort.«
    Ich muß es jetzt versuchen, solange die Soldaten am Tor noch nicht wissen, wer ich bin.
    Der Sergeant packte Jeremiels Arm und zog ihn auf die Füße. Mit einer heftigen Drehung riß er sich los und rammte dem Mann sein Knie in den Unterleib. Dann wirbelte er herum, schlug Elaysin die Faust in den Solarplexus,

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