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Die Gamant-Chroniken 01 - Das Licht von Kayan

Die Gamant-Chroniken 01 - Das Licht von Kayan

Titel: Die Gamant-Chroniken 01 - Das Licht von Kayan Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kathleen M. O'Neal
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Berechnungen durchzuführen, überlegte, was zum Teufel er als nächstes tun sollte.
     
    Eine halbe Stunde später ließ er sich schwer auf einen Stuhl fallen, der in einem etwa zehn mal zehn Fuß großen Raum mit steinernen Wänden stand. Die spärliche Einrichtung bestand aus insgesamt vier Stühlen und einem Tisch. Im Kamin flackerte ein Feuer und beleuchtete die beiden Wachen, die vor ihm standen und ihn mißtrauisch beäugten.
    »Er lügt, El!« meinte der junge, dunkelhaarige Sergeant zu Elaysin. »Verschwenden Sie nicht noch mehr Zeit mit ihm. Ich würde vorschlagen, wir werfen ihn durch das Tor wieder hinaus und vergessen die ganze Sache.«
    »Und was ist, wenn er wirklich etwas über einen Angriff der Dämonen weiß? Wollen Sie dann derjenige sein, der dem Ratsherrn erklärt, daß wir den Mann rausgeworfen haben?«
    »Wie sollte er das herausfinden?«
    »Beliels suchen sich ihre Opfer tatsächlich gezielt aus, Tony.«
    »Das ist doch Unfug, El. Wenn es dort draußen Beliels gäbe, hätte der Mashiah uns längst Bescheid gesagt! Erinnern Sie sich an die Zeit, kurz bevor die Seuche ausbrach? Damals hat er eine lange Rede gehalten und die Leute angewiesen, Fenster und Türen zu verriegeln.«
    Elaysin erschauerte sichtlich. »Natürlich erinnere ich mich daran. Aber vielleicht ist diesmal …«
    »Das glaube ich nicht!«
    Der Captain verschränkte die Arme und blickte seinen Untergebenen streng an. »Sie tragen hier nicht die Verantwortung, oder, Tony?«
    »Nein.«
    »Dann sollten Sie es vielleicht mir überlassen, die Befragung durchzuführen und Entscheidungen zu treffen.«
    Die Nasenflügel des Sergeants blähten sich. Er nickte knapp, ging dann quer durch den Raum und blieb steif neben der Tür stehen.
    Elaysin rieb sich das stoppelige Kinn. Seine grünen Augen blickten sorgenvoll, als er sich Jeremiel zuwandte. »Die Papiere, die wir in Ihrem Gepäck gefunden haben, besagen, daß Sie Jere Lansford heißen und von Pitbon stammen. Was machen Sie hier?«
    Jeremiel schnaubte verächtlich. »Das habe ich Ihnen doch schon gesagt. Ich bin gekommen, um dem Mashiah zu dienen. Doch bevor ich überhaupt eine Chance hatte …«
    »Haben die Beliels Sie angegriffen?«
    »Das stimmt.«
    Der Captain ging zum Kamin hinüber, um sich die Hände zu wärmen. »Was haben die Dämonen Ihnen gesagt?« fragte er mit gedämpfter Stimme, als fürchte er, die Bestien könnten ihn hören. »Über mich, meine ich.«
    »Nur, daß Sie ihnen als gottesfürchtiger Mann bekannt waren und sie deshalb glaubten, sie könnten Sie benutzen, um Zugang zum Mashiah zu erhalten.«
    »Ja, das ist vermutlich richtig. Der Mashiah schätzt mich sehr. Ich habe noch nie einen seiner öffentlichen Gottesdienste versäumt. Jeder weiß um meine Gläubigkeit. Diese Bestien haben also vor, mich gefangenzunehmen?«
    Jeremiel senkte den Blick. »Nein, ich … ich fürchte, sie haben auch noch eine andere Möglichkeit erwähnt.«
    »Was? Nun reden Sie schon, Mann! Ich habe ein Recht, das zu erfahren.«
    »Sie wissen, daß die Dämonen jede beliebige Gestalt nachahmen können? Sie hatten vor, die Armee des Mashiah zu infiltrieren, indem sie Ihre …«
    »Still!« flüsterte Elaysin drängend und warf einen Blick zu Tony hinüber. »Wenn meine Männer das hören, erschrecken sich sich noch vor ihrem eigenen Schatten, wenn ich in der Nähe bin.«
    »Ich verstehe. Deshalb muß ich auch mit dem Mashiah sprechen. Sie planen ihren Angriff schon bald.«
    »Wann?« fragte Elaysin schaudernd.
    »Ich … ich bin mir nicht sicher.«
    »Haben sie in Belielon mit Ihnen gesprochen?«
    Belielon? War das die Sprache dieser Kreaturen? Jeremiel schüttelte den Kopf und war sich seiner Sache plötzlich gar nicht mehr so sicher. Er kannte sich nur sehr oberflächlich in der vom Mashiah verbreiteten Dämonologie aus. Ein Fehler! Die Soldaten mochten glauben, er selbst würde aus dem Reich der Finsternis stammen.
    »Welche Sprache haben sie benutzt?«
    »Die meines eigenen Planeten. Pitbonesisch.«
    »Ah.« Elaysin nickte wissend. »Die alten Schriften berichten, sie könnten Belielon wie jede beliebige Sprache klingen lassen. Sie sind sehr mächtig.«
    Jeremiel entspannte sich ein wenig. So weit, so gut. »Captain, während wir hier schwatzen, sammeln sie vielleicht schon ihre Kräfte draußen vor der Mauer. Es gibt Dinge, die ich nur dem Mashiah enthüllen darf! Bringen Sie mich zu ihm!«
    Elaysin warf ihm einen harten Blick zu und wandte sich dann an den Sergeanten. »Tony, sehen

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