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Die Gamant-Chroniken 02 - Die Rebellen von Tikkun

Die Gamant-Chroniken 02 - Die Rebellen von Tikkun

Titel: Die Gamant-Chroniken 02 - Die Rebellen von Tikkun Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kathleen M. O'Neal
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…«
    »Sie haben getan, was Sie tun mußten, Baruch, und zwar mit erstaunlicher Effektivität, wie ich hinzufügen möchte. Genau, wie ich das jetzt auch versuche. Um es mit Coles Worten auszudrücken: wir müssen nun mal unsere Arbeit erledigen.«
    Die plötzliche Sanftheit in ihrer Stimme machte Jeremiel zu schaffen. Wie gern hätte er alle Vorsicht fahren lassen, um einfach ehrlich und offen mit ihr reden zu können, wie zwei Menschen es tun sollten.
    »Das klingt jetzt so, als würden Sie Ihre Arbeit lieber nicht tun«, meinte er.
    »Manchmal ist das so. Aber ich sehe nirgendwo eine ernsthafte Alternative.«
    »Dann schauen Sie nicht genau genug hin.« Jeremiel strich sich nachdenklich über den Bart und meinte dann mit einem schiefen Grinsen. »Es gibt noch eine andere Seite, für die man kämpfen könnte.«
    Halloway zog eine Augenbraue hoch und lachte leise. »Machen Sie keine Witze. Sie sind zum Scheitern verurteilt.«
    »Und wieder eine zerstörte Hoffnung. Wir könnten Sie gut brauchen.«
    »Danke für das Angebot, aber so verzweifelt bin ich noch nicht. Allerdings bin ich beeindruckt von Ihrem Vertrauen in die Zukunft.«
    »Sie meinen, weil wir beide im Moment keine große Entscheidungsfreiheit haben? Da haben Sie wohl recht. Trotzdem gilt mein Angebot.«
    Halloway lachte wieder und schüttelte den Kopf, als könnte sie das nicht ernst nehmen. »Ich werde es im Gedächtnis behalten.«
    »Gut. Es war auch nicht als Scherz gemeint.«
    Jeremiel kämpfte mit sich selbst. Gern wäre er noch länger geblieben, um noch einen Sherry zu trinken und sich weiter mit ihr zu unterhalten, aber das durfte er sich nicht gestatten. So erhob er sich, schob die Hände in die Taschen und erklärte: »Ich bringe Sie bis zum Ende des Flurs und sorge dafür, daß eine Eskorte Sie zurück in Ihre Kabine bringt.«
    Als Halloway aus der Nische herausglitt, bot er ihr unwillkürlich seine Hand als Stütze an. Sie beugte sich vor und legte ihre Finger auf die seinen. Jeremiel umfaßte sie fest, während er ihr aufhalf. Als sie vor ihm stand und zu ihm hochblickte, schien die Zeit stillzustehen. Widerstreitende Gefühle spiegelten sich in Halloways Gesicht – die magnetische Anziehung, die sie für Jeremiel empfand, aber auch Angst und Verzweiflung. Geraume Zeit standen sie dicht beieinander, und je länger Jeremiel sie berührte, desto lauter rauschte das Blut in seinen Ohren.
    Schließlich zog Halloway sanft ihre Hand zurück.
    »Ich bringe Sie zum Sicherheitsposten«, sagte Jeremiel.
    »Danke.«
     
    Dannon stand zwischen vier Wächtern außerhalb des Maschinenraums auf Deck zwanzig. Alle waren in bunte, grobgewebte Stoffe gekleidet und mit jeweils einem Gewehr und einer Pistole bewaffnet. Der hell erleuchtete weiße Korridor schien sich endlos vor ihnen hinzuziehen. Neil hatte es geschafft, in die unteren Ränge der Sicherheitsabteilung aufgenommen zu werden, wo seine Aufgabe hauptsächlich in der Unterstützung des eigentlichen Sicherheitspersonals bestand.
    Mittlerweile hatte er einiges über Jeremiels Vorgehensweise herausgefunden – und auch über die Probleme, die es gab. Immer wieder flackerte der Bürgerkrieg, der auf Horeb seinen Anfang genommen hatte, erneut auf, und die Anhänger der kontroversen Parteien fuhren sich im Lazarett oder auf den Gängen gegenseitig an die Kehle. Nachdem die Verletzten einigermaßen versorgt worden waren, wurden die Kampfhähne in ihren Kabinen eingesperrt, die sie nicht mehr verlassen durften. In der Folge hatte sich die Lage auf den unteren Decks allmählich etwas entspannt. Jeremiels größtes Problem schien jedoch darin zu bestehen, daß er nur über eine Handvoll Offiziere verfügte, um die wichtigsten Kontrollen der Hoyer zu besetzen. Jeder andere, der genügend Verstand besaß, wurde für die Unterrichtsprogramme eingeteilt, die der wissenschaftliche Stab der Schiffsmannschaft auf Deck sieben durchführte.
    Ein guter Schachzug, Jeremiel. Doch ich bezweifle, daß Tahn dir genug Zeit läßt, um die Leute richtig auszubilden. Du steckst ganz schön in der Klemme, mein alter Freund.
    Lucius, der etwas kurz geratene Rotschopf neben Dannon, flüsterte: »Ich habe gehört, Tahn hätte durch die Gehirnerschütterung, die er Jeremiel verdankt, fast den Verstand verloren. Selbst wenn er inzwischen wieder auf den Beinen ist, glaube ich kaum, daß er eine ernsthafte Bedrohung darstellt.«
    Dannon lehnte sich mit der Schulter gegen die Wand und fragte leise: »Wo hat Jeremiel Tahn denn

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