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Die Gamant-Chroniken 02 - Die Rebellen von Tikkun

Die Gamant-Chroniken 02 - Die Rebellen von Tikkun

Titel: Die Gamant-Chroniken 02 - Die Rebellen von Tikkun Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kathleen M. O'Neal
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darf nicht so oft herkommen … und … und ich habe Angst. Metatron? Bist du da? Kommst du zu mir?«
    Mikael hatte schon stundenlang gerufen, doch niemand hatte ihm geantwortet. Seine Lippen zitterten. Er schlug die Hände vors Gesicht und fing an zu weinen. Plötzlich umgab ihn ein goldener Schimmer, und er ließ die Hände sinken.
    »Was fehlt dir denn, Mikael?«
    Metatron stand vor ihm. Der Körper des Engels schimmerte wie poliertes Glas, und die bersteinfarbenen Augen glitzerten. Er trug einen blauen Kapuzenumhang, und sein Lächeln wirkte auf Mikael wie Sonnenschein an einem kalten Wintertag. Der Engel machte einen Schritt nach vorn und blickte auf Mikael hinab.
    »Danke, daß du gekommen bist. Ich glaube, ich habe mich einfach nur einsam gefühlt.«
    Metatron nickte verständnisvoll. »Du bist niemals wirklich allein, Mikael. Wenn du mich rufst, bin ich immer in deiner Nähe.«
    »Aber manchmal geht es mir ganz furchtbar schlecht.«
    »Das weiß ich. Du hast sehr traurig geklungen, als du mich gerufen hast.« Der Engel setzte sich im Schneidersitz auf den Boden und schlug die Kapuze zurück. Das strahlende Licht seines Körpers überschwemmte die Wände wie ein Ozean aus Gold. Er lächelte und breitete die Arme aus. »Komm her, dann reden wir miteinander.«
    Mikael erhob sich auf die Knie und stieg auf Metatrons Schoß. Der Engel streichelte ihm sanft über den Rücken. Der Junge betrachtete Metatrons gelbes Haar und streckte dann schüchtern eine Hand aus, um es zu berühren.
    Der Engel lächelte. »Fühlt sich genau wie deins an, nicht wahr?«
    »Ja, nur daß es feiner und wärmer ist.« Mikaels Ängste schwanden langsam, und er seufzte erleichtert. »Metatron?«
    »Ja, Mikael?«
    »Die Menschen hier – alle laufen herum und wirken besorgt. Sind wir in Schwierigkeiten?«
    Der Engel nickte seufzend. »Ja. Ich fürchte, wir sind in ziemlich großen Schwierigkeiten.«
    »Weil die Magistraten sich ihr Schiff zurückholen wollen?«
    »Deshalb, und aus einigen anderen Gründen. Weißt du, es gibt eine Menge böser Menschen, die versuchen, uns weh zu tun.«
    »Das hat mit mein Großvater auch gesagt! Er meinte, der Antimashiah wäre hier, genau hier! Und sie …«
    »Ja, ich weiß, daß er das getan hat.« Metatrons bernsteinfarbene Augen schienen heller zu leuchten.
    »Ich nehme an, Gott hat Großvater von ihr erzählt.«
    »Ja, das nehme ich auch an.«
    »Ich soll Mr. Baruch davon erzählen, aber er ist immer so beschäftigt. Bisher habe ich ihn überhaupt noch nicht gesehen.«
    Metatron zog den Jungen näher zu sich heran und blickte ihn freundlich an. »Mach dir keine Sorgen wegen der Botschaft. Es dauert noch etwas, bis Jeremiel davon wissen muß. Im Moment ist er sehr, sehr beschäftigt, weil er für die Sicherheit aller Menschen an Bord sorgen muß.«
    »Ich weiß, aber ich will es ihm sagen. Vielleicht könntest du ja dafür sorgen, daß er herkommt und mit mir redet?«
    Metatron strich dem Jungen sanft die Locken aus dem Gesicht. »Ich kann es versuchen. Aber sei nicht enttäuscht, wenn er nicht sofort kommt. Schon sehr bald muß er dieses Schiff weit, weit fortbringen, um die gamantische Zivilisation zu retten. Und das wird sehr schwierig werden, denn die Magistraten legen gerade einen Hinterhalt.«
    »Aber ich könnte ihm helfen. Wenn er doch nur …«
    »Ja, ich weiß. Aber vielleicht solltest du einfach noch ein bißchen warten, bis die Lage an Bord sich einigermaßen beruhigt hat. Spiel mit Sybil und sei für eine Weile glücklich …« Er lächelte traurig und küßte den Jungen auf die Wange. »Bis die Wogen des Schicksals dich wieder umspülen.«
    »Meinst du damit den Krieg? Und wird das schon bald geschehen?«
    »Schon zu bald, fürchte ich.«
    »Das macht nichts. Sybil und ich sind bereit.«
    Metatron nickte stolz. »Ja, das habe ich mir gedacht. Aber noch ist es nicht soweit. Gott und ich, wir möchten beide, daß du noch eine Weile spielen darfst. Sei einfach glücklich, bis es Zeit wird, in die Höhle der Schätze zu gehen.«
    Mikael machte ein fragendes Gesicht. »Wo ist das denn?«
    »Nun«, meinte der Engel ernst, »es ist ein Ort, den Sybils Mutter bereits kennt. Gott und ich, wir nennen ihn die Höhle der Schätze, doch Rachel kennt es als die polaren Räume.«
    »Dort, wo sie den Mashiah getötet hat? Sybil hat mir davon erzählt.«
    »Ja, genau dort. Es gibt da viele Bücher, die dir helfen werden, den Krieg zu gewinnen.«
    »Wird Sybils Mom auch auf unserer Seite kämpfen?«
    »Ja,

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