Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Die Gamant-Chroniken 02 - Die Rebellen von Tikkun

Die Gamant-Chroniken 02 - Die Rebellen von Tikkun

Titel: Die Gamant-Chroniken 02 - Die Rebellen von Tikkun Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kathleen M. O'Neal
Vom Netzwerk:
meine Kabine verließ, habe ich noch eine Nachricht von Halloway erhalten. Sie meint, ihre Verpflichtungen der Mannschaft gegenüber würden sie daran hindern, sich weiterhin regelmäßig mit Ihnen zu treffen. Sie bittet um Einsetzung eines Koordinators, der die Verbindung zwischen Ihnen beiden aufrecht erhält.«
    Jeremiel runzelte verärgert die Stirn. »Abgelehnt. Ich habe nicht vor, ihr noch mehr Zeit zur Verfügung zu stellen, so daß sie weitere Pläne mit Tahn schmieden kann. Lehnen Sie ihre Forderung ab. Oder nein … ich werde selbst mit ihr sprechen.«
    »In Ordnung. Gibt es noch etwas wegen der Pläne A und B zu besprechen? Ich glaube, ich habe die Möglichkeiten C und D ausreichend vorbereitet, aber …«
    »Janowitz und Rachel übernehmen die Schlüsselrollen. Ist ihnen ihre Aufgabe klar?«
    Harper nickte. »Ja. Chris ist schon ganz wild darauf, mit dem Isolierungsvorgang zu beginnen.«
    »Und Rachel? Ist sie auf ihre Rolle bei Tahn vorbereitet?«
    »Ich glaube schon. Sie hat zuerst getobt, als sie hörte, daß sie während des Kampfes Tahns einzige Wache sein soll, aber mittlerweile scheint sie das akzeptiert zu haben …«
    Harper hielt inne, als die Tür des Konferenzraums aufglitt. Im Licht, das aus dem Korridor hereindrang, war Rachel zu sehen, deren Haar in schwarzen Kaskaden über die Schultern herabfiel. Die Ärmel ihres Overalls wiesen Schmutzspuren auf.
    Jeremiel betrachtete stirnrunzelnd ihr fahlgraues Gesicht. »Kommen Sie herein, Rachel.«
    Rachel betrat den Raum und blickte zu Harper hinüber. »Hallo, Avel.«
    »Wie geht’s, Rachel?«
    »Danke, gut. Macht es Ihnen etwas aus, wenn ich mit Jeremiel spreche?« Offensichtlich meinte sie damit, daß sie allein mit ihm reden wollte.
    »Keineswegs«, erwiderte Avel und deutete eine leichte Verbeugung an. »Ich wollte mich sowieso um die Passagierlisten der Shuttles kümmern.«
    »Danke, Avel. Lassen Sie es mich wissen, wenn Sie fertig sind.«
    »Mache ich.« Harper schritt zur Tür und nickte Rachel im Hinausgehen noch einmal zu. Sie schien es kaum zu bemerken. Ihr Blick ruhte auf dem Globus, der sich langsam über dem Tisch drehte.
    »Das ist Tikkun, nicht wahr?«
    »Ja.«
    »Wo ist die yaguthische Wüste?«
    Jeremiel warf ihr einen neugierigen Blick zu, wandte sich dann aber um und deutete auf eine dunkel gefärbte Ebene östlich von Derow. »Ungefähr hier. Warum?«
    Rachel schien ihn zu belauern wie ein Tiger, der auf die erste Bewegung der Gazelle wartet, um dann zuzuschlagen. Jeremiel spürte ein Kribbeln im Nacken.
    »Stimmt etwas nicht, Rachel?«
    »Ja. Charles Lichtner ist derzeit Militärgouverneur auf Tikkun. Er hat eine Reihe von Menschen in dieses Wüstengebiet schaffen lassen. Den Grund dafür kenne ich nicht.«
    Jeremiel fühlte sich, als hätte ihm gerade jemand einen Tiefschlag versetzt. Unwillkürlich hielt er sich an der Tischkante fest. »Lichtner …? Woher wissen Sie das?«
    »Ich bin ein paar geheime Sicherheitsberichte durchgegangen und dabei auf seinen Namen gestoßen.«
    »Was für Dateien? Ich muß sie selbst sehen.«
    »Sie sind unter der Bezeichnung ›Neurophysiologische Experimente‹ abgelegt. Datei Nummer neunzehn-eins-eins-acht.«
    »Neuro …« Sterilisation … Umsiedlung … Zerebralexperimente? Jeremiel war durch diese Nachricht so betäubt, daß er gar nicht auf den Gedanken kam, Rachel zu fragen, wie sie Zugang zu einer Datei gefunden hatte, die selbst ihm verborgen geblieben war. »Ich werde das sofort überprüfen.«
    Rachel kam langsam zu ihm hinüber und lehnte sich schweigend neben ihm an den Tisch.
    »Ist da noch etwas, Rachel?«
    Rachel leckte sich über die Lippen. Ihre Hand wanderte zur Pistole an ihrer Hüfte und umklammerte den Griff, wie ein Kind sich an seinem Lieblingsspielzeug festhalten mochte. Jeremiel hatte den Eindruck, daß sie einen inneren Kampf mit sich selbst ausfocht. Schließlich fragte sie: »Jeremiel, kennen Sie ein Manöver, das man den verschnürten Stern nennt?«
    »Sicher.« Er durchbohrte sie fast mit seinem Blick, während die Angst in ihm aufkeimte. »Wieso?«
    »Erinnern Sie sich an die fünf Schiffe, die Slothen ausgesandt hat? Sie kommen aus verschiedenen Richtungen nach Tikkun und haben uns bereits lokalisiert …«
    Jeremiel starrte Rachel ungläubig an. Ahnte sie auch nur im entferntesten, wovon sie da sprach? Gegen den verschnürten Stern gab es praktisch keine Verteidigung. Geriet man in diese Falle, war man so gut wie tot.
    »Woher wissen Sie das?«
    Rachel

Weitere Kostenlose Bücher