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Die Gamant-Chroniken 02 - Die Rebellen von Tikkun

Die Gamant-Chroniken 02 - Die Rebellen von Tikkun

Titel: Die Gamant-Chroniken 02 - Die Rebellen von Tikkun Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kathleen M. O'Neal
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erwiderte er. »Tikkun Ende.«
    Der Schirm erlosch, und Erinyes starrte Ornias an. »Ihnen ist nicht zufällig der Gedanke gekommen, daß ich vielleicht noch eine Frage an Lichtner haben könnte, Botschafter?«
    »Nein.« Ornias schlenderte gemächlich über die Brücke und schenkte den weiblichen Besatzungsmitgliedern noch ein verführerisches Lächeln, bevor er den Aufzug betrat.
    Erinyes biß die Zähne zusammen und ließ sich mürrisch in seinen Sessel zurücksinken.

 
KAPITEL
41
     
     
    Neil Dannon hockte in der schwach erleuchteten Geschützkammer. Es roch nach Schmutz und Öl. Tahn und Halloway hatten ihn stundenlang abwechselnd und sehr intensiv befragt, und mittlerweile war er so erschöpft und entnervt, daß er am liebsten um sich geschlagen hätte. »Ich … ich weiß es nicht, Tahn.«
    Der Captain ragte wie eine stählerne Säule vor ihm auf. »Wofür sind Sie denn überhaupt gut, Dannon? Baruch hat seine Streitkräfte überall im Schiff neu formiert, und Sie haben nicht die leiseste Ahnung, was er vorhat? Verdammt! Was treibt er da?«
    »Ich weiß es nicht. Lassen Sie mich endlich in Ruhe!« Dannon hatte aufgehört, ihre Fragen zu beantworten, weil seine Bauchmuskeln sich bei jeder Erwähnung Baruchs so sehr verkrampften, daß er es nicht mehr aushalten konnte. Immer wieder kam ihm jener kurze Moment in den Sinn, als sie sich auf Deck zwanzig gegenüber gestanden hatten. Irgend etwas hatte er da in Jeremiels Augen gelesen, das er nicht abschütteln konnte – Erinnerungen an ihre alte Freundschaft, und Bedauern darüber, daß es so enden mußte. Er besaß einfach zu viele Erinnerungen an die Jahre, die sie gemeinsam verbracht hatten, und die meisten davon waren positiv.
    Tahn verschränkte die Arme und nickte Halloway zu. Sie trat einen Schritt vor.
    »Dannon«, sagte sie, »vielleicht kommen wir weiter, wenn wir die Sache aus einem anderen Blickwinkel betrachten. Sehen wir uns an, was wir wissen. Jere … Baruch hat seine Sicherheitskräfte auf die Bereiche rings um den Maschinenraum und die Hangars konzentriert. Zudem hat er alle magistratischen Besatzungsmitglieder mit Ausnahme jener Gruppe, die seine Leute unterrichten, in ihren Kabinen eingeschlossen. Das Schiff wird im Moment ausschließlich von seinen eigenen Leuten gesteuert. Heißt das, er bereitet sie darauf vor, das Schiff auch weiterhin allein zu fliegen, sobald wir angekommen sind? Oder trifft er nur die nötigen Vorbereitungen, um die Flüchtlinge mit den Shuttles abzusetzen? Vielleicht versucht er aber auch nur, uns von seinen wahren Plänen abzulenken? Kann es sein, daß er seine Strategie grundlegend geändert hat?«
    Neil musterte sie von oben bis unten. Sie hätte beinahe Jeremiel gesagt, und ihre Stimme hatte dabei einen weichen Klang angenommen. Hatte sein alter Freund seinen Charme eingesetzt, um sie auf seine Seite zu ziehen?
    Er fuhr sich durch das schweißnasse Haar und zwang sich zu einer Antwort. »Nein. So spät würde Jeremiel einen Plan nicht mehr ändern, es sei denn, er hätte Informationen erhalten, die ihn dazu zwingen. Ich vermute, er hat seine Leute neu eingeteilt, um genügend Personal zur Vorbereitung und Ausrüstung der Shuttles zur Verfügung zu haben.« Er grinste Tahn an. »Ihnen ist hoffentlich klar, daß er die Hoyer ausräumen wird, um die Flüchtlinge so gut wie möglich zu versorgen.«
    Tahn runzelte die Stirn. »Sie meinen, er schickt jeden mit einer magistratischen Mitgift nach unten? Und wenn schon. Wir können ohnehin nichts daran ändern. Aber eine andere Frage: Halten Sie es für möglich, daß Baruch Wort hält und unsere Leute zuerst absetzt?«
    Neil kicherte verächtlich. »Bleiben Sie realistisch, Tahn. Das glauben Sie doch selbst nicht, oder? Er muß den Rest Ihrer Mannschaft als Geiseln behalten, falls alles andere schiefgeht. Sollte man ihn einkesseln, wird er einen Austausch vorschlagen. Geht man nicht darauf ein – nun, dann werden Sie sich in Zukunft über gar nichts mehr Sorgen machen müssen.«
    Neil blickte zu Halloway hinüber, die langsam auf und ab ging. In den letzten Monaten hatte er sie oft genug beobachtet, um ihre geradlinige, militärische Haltung genau zu kennen. Wieso bewegte sie sich jetzt so ausgesprochen feminin? Ihr Verhalten erinnerte ihn stark an Syene. War Jeremiel das auch aufgefallen? Oder lag es sogar an seinem Einfluß? Spielst du ein doppeltes Spiel, meine Hübsche? Und wenn ja, auf welcher Seite stehst du dann wirklich?
    »Ich mache mir ernstlich Sorgen«,

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