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Die Gamant-Chroniken 02 - Die Rebellen von Tikkun

Die Gamant-Chroniken 02 - Die Rebellen von Tikkun

Titel: Die Gamant-Chroniken 02 - Die Rebellen von Tikkun Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kathleen M. O'Neal
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erklärte Halloway. »Ich glaube, er plant eine Überraschung, und wir sind zu sehr in unsere eigenen Pläne vertieft, um das zu erkennen. Ich bin mir fast sicher …«
    »Ach, wirklich?« Neil lachte. »Wann hat Jeremiel Ihnen das denn gesagt? Bei einer Ihrer privaten Unterredungen? Er kann sehr überzeugend sein, nicht wahr? Ich kann ihn richtig hören: ›Carey, meine Liebe, helfen Sie mir, und ich garantiere Ihnen, daß Ihren Leuten nichts geschieht. Aber helfen Sie mir, Carey!‹« Halloway schien den Atem anzuhalten. Neil beugte sich vor. »Außerdem gilt er als erstklassiger Liebhaber. Er würde Ihnen sicher gefallen. Hat er Ihnen auch die Galaxis auf einem Silbertablett versprochen?«
    Tahn warf einen raschen Blick auf seine Stellvertreterin, und Neil erkannte die Zweifel in seinem Gesicht. Hatte Tahn den gleichen Verdacht?
    Mit einem gefährlichen Unterton in der Stimme sagte Tahn: »Dannon, an Ihrer Stelle …«
    »Sie sind aber nicht an meiner Stelle! Außerdem finde ich das ganze sehr amüsant.« Neil deutete auf Halloway. »Gott, wie oft habe ich so etwas schon miterlebt!« Er bemerkte nicht, wie Halloways Körper sich spannte. »Das gehört zu Jeremiels üblicher Vorgehensweise. Magistratische Offiziere zu verführen, hält er für einen großen Spaß. Er …«
    Halloway wirbelte wie eine Tänzerin herum und traf Neil mit dem Fuß an der Schulter. Der Tritt schleuderte ihn gegen eine Kühleinheit. Er versuchte sich zu erheben, doch sie trat ihm in den Magen und ihre Fingerspitzen drückten schmerzhaft gegen seine Luftröhre.
    »Sie sind tot, Dannon«, sagte sie lächelnd.
    Mit drei raschen Schritten war Tahn neben Halloway, legte ihr eine Hand auf den Arm und versuchte sie wegzuziehen. Sie wehrte sich und drückte weiterhin Neils Kehle zusammen. »Carey! Beruhigen Sie sich. Wir alle sind überreizt …«
    »Sie decken mich doch, oder, Cole. Dannon hat offensichtlich Gewissensbisse bekommen und wollte fliehen, um Baruch über unsere Pläne zu unterrichten. Stimmt’s?«
    Tahn schluckte schwer. Er zögerte einen Moment, trat dann ein paar Schritte zur Seite und drehte ihnen den Rücken zu. »Ja, das stimmt. Aber machen Sie es schnell und sauber. Ich will keine unnötigen Fragen.«
    Die Kälte in Tahns Worten ließ Neil aufheulen. »Warten Sie! Die Magistraten haben mir Asyl versprochen! Tahn, Sie können doch nicht …«
    »Doch, ich kann«, meinte Halloway lächelnd. »Unterhalten wir uns ein letztes Mal? Wenn ich die richtigen Antworten bekomme, überleben Sie vielleicht sogar. Na, wie ist es?«
    »Was … was wollen Sie wissen?«
    »Einzelheiten. Nur ein paar Details über die Sache auf Silmar.« Ihre kräftigen Finger lagen noch immer um Neils Hals. »Ein Beispiel. Wir hatten ihn in einer narrensicheren Falle gefangen. Unsere Schiffe fingen an zu feuern, sobald sie den Lichtsprung beendet hatten. Wir vernichteten sieben von Baruchs Kreuzern, bevor er sich auch nur rühren konnte. Dann aber setzte er sich durch ein geschicktes Manöver genau zwischen unsere Schiffe, so daß wir nicht auf ihn schießen konnten, ohne uns gegenseitig zu gefährden. Und genau in diesem Moment, mitten in der Schlacht, schnappt er sich ein Shuttle, verläßt die Flotte und fliegt nach Silmar. Dabei hat er sich zwar zwei Treffer eingefangen, ist uns aber trotzdem entkommen.«
    Neil keuchte. »Er wollte Syene retten.«
    »Das glaube ich nicht. Er ist viel zu professionell, um sein eigenes Leben wegzuwerfen und die Sicherheit der Flotte aufs Spiel zu setzen – nur aus Liebe. Wollte er irgendeine besonders wichtige Aktion auf der Planetenoberfläche selbst überwachen? Oder …«
    »Oh, Halloway, Halloway!« Neil versuchte, ein hysterisches Kichern zu unterdrücken. »Ich hatte gedacht, Sie hätten das schon längst selbst herausgefunden. Jeremiel besitzt ein paar grundlegende Schwächen. Als Kommandant ist er kühl und berechnend und kann sich von jeder militärischen Niederlage rasch erholen. Aber sobald seine emotionale Basis erschüttert wird, gerät er ins Stolpern. Und genau in diesem Moment ist er höchst verwundbar. Er …«
    »Sprechen wir über Syene. Versuchen Sie sich vorzustellen, Dannon, wie ihr letztes Gespräch verlaufen sein muß, damit er bereit war, sie in einen Einsatz zu schicken, bei dem sie getötet werden konnte.«
    Neil schüttelte den Kopf. »Ich habe keine Ahnung …« Halloways Finger bohrten sich wieder in seine Kehle. Er schluckte krampfhaft und stieß hervor: »Wahrscheinlich hat er ihr gesagt,

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