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Die Gamant-Chroniken 02 - Die Rebellen von Tikkun

Die Gamant-Chroniken 02 - Die Rebellen von Tikkun

Titel: Die Gamant-Chroniken 02 - Die Rebellen von Tikkun Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kathleen M. O'Neal
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hast, zu bleiben?«
    »Nein. Du hast mir heute nacht etwas sehr Wichtiges beigebracht.«
    »Und was?«
    »Ich habe immer geglaubt, Soldaten würden kämpfen, um zu siegen. Immer. Und ich glaube, Cole hat das auch so gesehen. Du hast mir beigebracht, daß es noch eine andere Art von Soldaten gibt: Solche, die die Schlacht selbst als Erlösung betrachten und ohne Furcht vor der Niederlage oder Hoffnung auf Sieg kämpfen.«
    Jeremiel lächelte. »Von Furcht habe ich nichts gesagt. Und was die Hoffnung angeht …«
    Die Türsprechanlage summte, und Jeremiels Muskeln spannten sich. Janowitz’ Stimme rief: »Jeremiel. Harper hat sich gemeldet. Es gibt Probleme auf Deck zwanzig.«
    Carey stieß enttäuscht den Atem aus und schlug mit der Faust auf das Laken. Jeremiel strich ihr sanft über die Wange. »Tut mir leid.«
    »Ja, mir auch.«
    Jeremiel drückte auf den Knopf der Sprechanlage über dem Bett und sagte: »Bin schon unterwegs, Chris.«

 
KAPITEL
40
     
     
    Yosef humpelte mühsam durch den schwach erleuchteten Korridor. Die Arthritis in seinen Knien machte ihm wieder zu schaffen. Ari stakste wie ein großer dürrer Vogel Strauß vor ihm her. Yosef kam es so vor, als würden sie sich durch einen endlosen Irrgarten miteinander verbundener Gänge bewegen.
    »Ari?« rief er leise. »Ari!«
    Sein Freund drehte sich um. »Beeil dich. Was treibst du denn noch da hinten?«
    Yosef humpelte vorwärts, bis er dicht vor Ari stand. »Du hast uns in die Irre geführt, stimmt’s? Du und deine Angeberei, du wüßtest genau, wie so ein Schiff aufgebaut ist! Bah!«
    »Ich? Du bist schuld. Wenn du nicht in diesen finsteren Gang gelaufen wärst, um eine Toilette zu suchen, hätten wir uns nicht verirrt.«
    »Ach ja?«
    »Ja!«
    Yosef seufzte, humpelte vorwärts und bog an der nächsten Kreuzung links ab. Vor ihm erstreckte sich ein langer, dunkler Gang, der nur sporadisch durch das Licht erhellt wurde, das aus anderen Tunnels hereinfiel. Yosef humpelte auf die nächste Abzweigung zu in der Hoffnung, vielleicht dort einen Hinweis auf den richtigen Weg zu finden. Von irgendwoher hörte er ein leises Kratzen, und dann die rasch näherkommenden Schritte Aris.
    Als sein Freund Yosef erreicht hatte, drängte er ihn gegen die Wand und bedeutete ihm, leise zu sein. »Was war das für ein Geräusch?«
    »Woher soll ich das wissen?«
    Beide blieben still stehen und lauschten. Ein dumpfes Klopfen ertönte, gefolgt von neuerlichem Kratzen.
    »Hört sich an, als wäre die Mumie hinter uns her«, meinte Ari.
    »Du solltest aufhören, dir immer diese dummen alten Filme anzusehen«, zischte Yosef. »Die ruinieren dir noch den letzten Rest Verstand. Hast du denn nichts Besseres …«
    »Pst! Sei ruhig.«
    Yosef gehorchte zögernd. Die Klopfgeräusche schienen näher zu kommen. Ari packte Yosefs Arm und zog in rasch zur letzten Abzweigung zurück. Beide spähten vorsichtig um die Ecke und versuchten, in der Dunkelheit etwas zu erkennen.
    Metall knirschte über Metall, und ganz in ihrer Nähe fiel die Abdeckung eines Luftschachts herab. Lieutenant Halloway und Captain Tahn krochen aus dem Schacht heraus. Ari und Yosef zogen rasch ihre Köpfe zurück. Yosefs Herz klopfte bis zum Hals. Was würde passieren, wenn die Soldaten sie entdeckten? Vielleicht wurden sie auf der Stelle erschossen.
    Als Tahns Flüstern leiser wurde, stieß Ari Yosef an. »Komm, wir folgen ihnen.«
    Yosef schnitt eine Grimasse.
    Ari bog vorsichtig um die Ecke. Yosef seufzte schwer, rieb sich die schmerzenden Knie und folgte dann seinem Freund.
     
    Joel Erinyes saß in seinem Kommandosessel und bedachte Botschafter Ornias mit unfreundlichen Blicken – schon der Titel dieses Mannes war ihm ein ständiges Ärgernis. Mittlerweile hatte er jeden Gedanken daran aufgegeben, Ornias zu seinem eigenen Vorteil zu benutzen. Mit dem schleimigen Politiker wurde er einfach nicht fertig.
    Ornias hatte angeordnet, eine zusätzliche Konsole auf der Brücke zu installieren, und zwar genau vor dem Frontschirm. Jetzt saß er dort, hatte die Füße auf die Armaturen gelegt und genoß es offensichtlich, seine purpurne, reich mit goldenen Tressen und Litzen verzierte Uniform zu tragen.
    Die Kom-Aura leuchtete um den Kopf der hübschen Kommunikationsoffizierin Saren Lil auf. »Captain? Major Lichtner von Tikkun will Sie sprechen.«
    »Auf den Schirm.«
    Der Frontschirm leuchtete auf und Lichtners Gesicht blickte ihm entgegen. Sie hatten sich erst einmal getroffen, und das war schon Jahre her.
    »Meine

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