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Die Gamant-Chroniken 02 - Die Rebellen von Tikkun

Die Gamant-Chroniken 02 - Die Rebellen von Tikkun

Titel: Die Gamant-Chroniken 02 - Die Rebellen von Tikkun Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kathleen M. O'Neal
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Gehirnsonden einsetzen?«
    »Nein, Captain, das wird er nicht tun. Machen Sie sich deswegen keine Sorgen.«
    Es war kaum wahrnehmbar, doch Rachel bemerkte, wie Tahn erleichtert ausatmete.
     
    Janowitz begab sich mit raschen Schritten zu Lieutenant Millhysers Kabine. Als er sie erreicht hatte, blickte er sich prüfend im leeren Korridor um. Der blaue Wandchronometer zeigte genau 9:00 an. Janowitz nickte zufrieden, drückte auf den Knopf der Türsprechanlage und rief: »Lieutenant. Ich bin hier, um Sie zum Unterricht zu bringen.«
    Er wartete einige Sekunden und drückte dann abermals auf die Taste. »Lieutenant Millhyser? Hier ist Janowitz. Bitte antworten Sie mir, oder ich muß mir gewaltsam Eintritt verschaffen.«
    Als wieder keine Antwort kam, zog er die Universal-Codekarte aus der Tasche und öffnete die Tür. Rasch überprüfte er sämtliche Versteckmöglichkeiten in der Kabine, eilte dann wieder hinaus und lief zum nächsten Gang, wo Samual Luce Paul Urquel abholen sollte.
    Luce lag mit aufgeschlitzter Kehle mitten im Gang.
    »O Gott. Sie haben schon angefangen.«
    Chris rannte los, um Deck sieben zu verlassen, bevor Tahns Mannschaft ihn umzingeln konnte.

 
KAPITEL
44
     
     
    Jeremiel straffte die Schultern, um sich an den Sitz der ungewohnten purpurnen Uniform zu gewöhnen. Er hatte sich den Bart abrasiert und nur den Schnurrbart stehen lassen. Außerdem hatte er sein Haar dunkelbraun gefärbt. Avel Harper stand neben ihm, die Augen auf die Decksanzeige des Fahrstuhls gerichtet.
    »Wie sieht’s bei den Shuttles aus, Avel?«
    »Besser, als ich erwartet hätte. Die Piloten haben die Änderung des Plans problemlos akzeptiert. Und Ihr Shuttle ist schon bereit. Ich habe Uriah als Kopiloten eingeteilt. Ich hoffe …«
    »Nein, Sie brauchen ihn hier. Ich werde das schon übernehmen.«
    Mit angespannter Stimme erwiderte Harper: »Jeremiel, ich weiß, daß Sie herausfinden müssen, was auf Tikkun vorgeht. Aber wie wollen Sie gleichzeitig ein Schiff durch magistratisches Gebiet steuern und einen Gefangenen überwachen?«
    »Überlassen Sie das mir.«
    Die Tür öffnete sich, und sie betraten die Brücke. Carey Halloway wirbelte herum, blinzelte Jeremiel verwirrt an und versteifte sich dann, als sie ihn erkannte.
    Sie stand allein vor dem Frontschirm und wirkte noch schöner als sonst. Jeremiel verspürte Bedauern, als er an die Stunde dachte, die sie miteinander verbracht hatten. Er würde sie vermissen …
    Carey hatte die Shuttles beobachtet, die zu Dutzenden die Hoyer verließen. »Wo ist der Rest meiner Brückenmannschaft?« fragte sie. »Was haben Sie mit den Leuten gemacht?«
    »Sie sind in Sicherheit.« Jeremiel warf einen Blick auf den Schirm, und Carey erbleichte.
    »Diese … diese Shuttles transportieren Ihre Flüchtlinge, nicht wahr?«
    »Das stimmt nicht ganz.«
    Jeremiel schaute noch einmal auf den Schirm und wandte sich dann an Harper. »Avel, Sie übernehmen die Kommunikationskonsole.«
    »Aye, Jeremiel.« Er ging rasch zur zweiten Brückenebene hinunter, nahm auf dem Sitz Platz und berührte ein paar Tasten. Dann sprach er kurz mit Kirtain im Maschinenraum, der die Kontrollen auf die Brücke umlegte. Harper drehte sich um und verkündete: »Wir sind soweit.«
    Jeremiel nickte und ging zu Halloway hinüber. »Carey«, sagte er leise, »Rachel wird in ein paar Minuten hier sein. Ich möchte, daß du mit ihr gehst.«
    »Wohin?«
    »An einen sicheren Ort.«
    »Warum?«
    »Es ist notwendig.«
    »Soll ich in der gleichen Singularität verschwinden wie meine Brückencrew?«
    »Nein.«
    Jeremiel wandte seine Aufmerksamkeit Tikkun zu und versuchte, die dunklen Vorahnungen zu verdrängen, die ihn zu überwältigen drohten. Wie gern wäre er in Frieden auf diese Welt zurückgekehrt, an einen Ort, an dem er seine inneren Wunden pflegen könnte, ohne ständig fürchten zu müssen, sein Verhalten würde sich negativ auf seine Umgebung auswirken.
    Als er Tikkun verlassen und sich der Untergrundbewegung angeschlossen hatte, um seine Heimat zu verteidigen, war ihm nicht klar gewesen, daß er sich damit gleichzeitig aus eben dieser Heimat verbannte. Gab es denn nirgendwo einen Zufluchtsort für Gamanten? Keinen sicheren Platz, an dem man aufatmen konnte? »Vergiß einfach alles.«
    Ihm war nicht bewußt, daß er diese Worte laut ausgesprochen hatte, bis Halloway erwiderte: »Das solltest du besser tun, wenn du überleben willst.«
    »Du sorgst dich darum, ob ich überlebe?«
    »Ja. Unglücklicherweise.« Das letzte

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