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Die Gamant-Chroniken 02 - Die Rebellen von Tikkun

Die Gamant-Chroniken 02 - Die Rebellen von Tikkun

Titel: Die Gamant-Chroniken 02 - Die Rebellen von Tikkun Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kathleen M. O'Neal
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»Sie gehen mit Rachel, Halloway. Rachel? Gewähren Sie ihr vollständigen Zugriff auf die Personalakten und alle Dateien, die sich mit neurophysiologischer Forschung befassen. Sie wissen, welche Dateien ich meine.«
    Rachel nickte. »Ja, ich verstehe.«
    »Nein!« Carey senkte die Stimme zu einem Flüstern. »Wenn du das Schiff verläßt, wirst du es verlieren. Tahn hat entsprechende Pläne gemacht.«
    Jeremiel blickte sie unverwandt an. Er traute ihr nicht. Aber was war, wenn sie doch die Wahrheit sagte? »Geh mit Rachel.«
    »Jeremiel, verstehst du denn nicht …«
    »Carey, bitte …«
    Plötzlich lag sie in seinen Armen und preßte sich eng an ihn. Er spürte, wie ihre Tränen seinen Hals benetzten. »Warum kannst du nicht …«, flüsterte er.
    »Dieses Spiel ist viel komplizierter, als du ahnst. Sag deinen Leuten, sie sollen den Aufzug sieben-zwölf überwachen.«
    »Warum?«
    »Weil ich es sage.«
    »Und warum sollte ich dir glauben?«
    Carey preßte die Lippen an sein Ohr. »Ich stehe nicht auf deiner Seite – aber ich liebe dich.«
    Mit diesen Worten löste sie sich von ihm und ging mit raschen, militärischen Schritten zum Aufzug. Jeremiel bemerkte den raschen Blick, den sie mit Tahn tauschte, bevor sie die Kabine betrat. Nach diesem Blick wirkte Tahn erleichtert, so, als wäre sein Vertrauen wieder hergestellt.
    Jeremiel holte tief Luft. »Harper, nehmen Sie Verbindung zu Major Lichtner auf und teilen Sie ihm mit, daß Captain Tahn in genau dreißig Minuten bei ihm sein wird, um seine Arbeit in Block zehn zu inspizieren. Er wird von einem einzelnen Sicherheitsoffizier begleitet.«
    Harper drückte auf die entsprechenden Tasten, und die goldene Kom-Aura bildete sich um seinen Kopf.
    Tahn stemmte die Hände in die Hüften und fragte: »Was ist Block zehn?«
    »Ein Experimentalzentrum, das ich mir ansehen muß. Und Sie müssen es sich natürlich auch ansehen. Kommen Sie, wir besprechen alles weitere im Shuttle.«
    Als wäre es ihm gerade erst eingefallen, zog Jeremiel seine Pistole und winkte damit zum Aufzug. »Sie hätten mit mir reden sollen, Tahn. Das hätte es uns allen sehr erleichtert. Bewegung, Captain.«

 
KAPITEL
45
     
     
    Neil Dannon hockte auf dem Boden und hatte den Rücken gegen ein Geschützterminal gelehnt. Seine Miene zeigte einen grimmig amüsierten Ausdruck. Deshalb also hatte Jeremiel zugelassen, daß Tahn sich frei innerhalb der Hoyer frei bewegen konnte. Er hatte sich darauf verlassen, daß Tahn Dannons Kenntnisse nutzte. O ja, sehr gut, Jeremiel. Wirklich gut.
    Grüne und rote Lichter flackerten über ihm und zeigten den Status verschiedener Einheiten an. Millhyser stand ein paar Schritte entfernt, umgeben von zehn magistratischen Offizieren. Der martialische Klang in ihren Stimmen trug nur zu seiner Erheiterung bei.
    Neil hörte ihnen mit halbem Ohr zu, während er überlegte, was Jeremiel wohl in diesem Moment tat. Versuchte er, Flüchtlinge und magistratische Soldaten so rasch wie möglich abzusetzen, damit er die Auseinandersetzung mit der Jakata noch vermeiden konnte? Wahrscheinlich. Und Rudy war ganz in der Nähe. Irgendwie konnte er das spüren.
    »Dannon?« rief Millhyser.
    Neil ignorierte sie und betrachtete seine Hände. Erinnerst du dich, Rudy? Erinnerst du dich, wie ich dir damit das Leben gerettet habe? Er lächelte. Damals waren sie auf dem Bauch durch den dampfenden Dschungel von Gerona gekrochen. Ein Platoon magistratischer Soldaten hatte sie eingekreist. Rudy kämpfte wie ein orillianischer Tiger, doch …
    »Dannon!«
    »Was wollen Sie?«
    Die häßliche Blondine kam zu ihm und beugte sich über ihn. Ihr Mund hatte sich verächtlich verzogen. Sie hatte seine Waffen konfisziert und ihn damit wieder einmal jeden Schutzes beraubt. »Stehen Sie auf, Dannon. Wir müssen überlegen, was wir mit Ihnen machen.«
    »Was soll das heißen – mit mir machen?«
    »Baruchs Schachzug hat uns überrascht, und wir sind jetzt weit weniger als geplant. Ich brauche jeden einzelnen Mann. Und das bedeutet, ich kann niemanden entbehren, der Sie bewacht.« Sie verschränkte die Arme vor der Brust. »Machen Sie sich mal nützlich. Denken Sie sich einen Ort aus, an dem wir Sie sicher unterbringen können, bis die Kämpfe vorbei sind.«
    Neil lachte bitter. »Geben Sie mir nur einen Vakuumanzug, Lieutenant, dann kümmere ich mich schon um mich selbst.«
    »Als Offizier der magistratischen Flotte bin ich verpflichtet, Sie zu schützen. Wenn Sie …«
    »Ach, halten Sie doch die Klappe!

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