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Die Gamant-Chroniken 02 - Die Rebellen von Tikkun

Die Gamant-Chroniken 02 - Die Rebellen von Tikkun

Titel: Die Gamant-Chroniken 02 - Die Rebellen von Tikkun Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kathleen M. O'Neal
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Allein komme ich besser durch als mit Ihnen, Lieutenant. Ich gebe Ihnen höchstens sechs Stunden, dann hat Baruch Sie erledigt – ob seine Leute nun schlecht ausgebildet sind oder nicht. Verschwinden Sie. Ich brauche Sie nicht!«
    Millhyser lächelte kalt. »Faniels? Geben Sie Dannon einen Vakuumanzug. Wir überlassen ihn sich selbst. Er braucht uns nicht.«
    Faniels trottete herbei und warf Dannon den Anzug hin. Die magistratischen Soldaten verschwanden irgendwo in den Gängen und Kammern des Schiffes.
    Neil untersuchte den Anzug ohne großes Interesse und erhob sich schließlich, um ebenfalls zu gehen.
    Ein Pistolenschuß heulte schrill auf und zerfetzte eine der Konsolen. Dannon warf sich zu Boden und kroch auf einen Stapel Kisten zu, um dort Deckung zu suchen. Als er den Stapel erreichte, starrte er genau in den Lauf einer Pistole. Vorsichtig hob er den Kopf. Ein großer alter Mann mit grauem Haar stand grinsend vor ihm. »Ich habe ihn!« rief er.
    Auf der anderen Seite der Kisten tauchte ein kleiner, rundlicher Mann auf, dessen Brille sich selbständig zu machen drohte. »Schön, worauf warten wir noch. Verschwinden wir von hier.«
    »Wer sind Sie?« fragte Neil.
    »Ich bin Funk«, sagte der große Mann. »Das ist Calas.«
    Dannon runzelte die Stirn. »Yosef Calas? Zadoks Bruder?«
    »Stehen Sie auf, Mr. Dannon. Wir müssen gehen«, erwiderte Calas, ohne seine Frage zu beantworten.
    Neil blickte sich suchend nach Millhyser um. Wohin zum Teufel war sie so schnell verschwunden? Er schaute sich die beiden Männer genauer an. Lieber Himmel, zwei steinalte Knaben, die hier die Helden spielten. Doch beide waren mit Pistolen bewaffnet. Er mußte den richtigen Moment abwarten, um sie ihnen wegzunehmen.
    »Komm nur nicht auf dumme Gedanken, mein Junge«, flüsterte Funk bösartig. »Ich hatte noch nie ein Gewissen, und jetzt bin ich zu alt, um mir noch eins wachsen zu lassen. Ich bringe dich um, wenn du auch nur eine Hand zu schnell bewegst. Aufstehen!«
    Neil erhob sich vorsichtig. »Wohin bringen Sie mich?«
    Calas humpelte voran. »Ach, das überlegen wir uns unterwegs.«
    Funk stieß Neil die Pistole in den Rücken und zwang ihn, Calas zu folgen.
     
    Baruch führte Tahn durch die Menschenmassen, die sich auf Deck zwanzig drängten. Der Captain wäre am liebsten ausgerissen, nur um herauszufinden, was hier eigentlich vor sich ging. Am Eingang zum Hangar blieb Baruch kurz stehen und sprach mit Janowitz. Dann wandte er sich an Tahn. »Sie wissen doch, wie man mit einem Shuttle umgeht, oder?«
    »Ich bin vielleicht ein bißchen eingerostet, aber ich werde es schon schaffen.«
    »Gut, dann vorwärts.«
    Sie betraten den Hangar und gingen auf das Shuttle mit dem Namen Eugnostos zu. Baruch schob sich an Tahn vorbei und öffnete die Seitentür. Tahn betrat das Shuttle und sah sich um. Sowohl der Passagierraum als auch die Pilotenkanzel waren leer.
    »Ich nehme an, Sie wollen, daß ich den Pilotensitz übernehme?«
    »Gut geraten.«
    Tahn setzte sich in den betreffenden Sessel. Als er über die Schulter zurückblickte, schaute er genau in den Lauf der Pistole. Tahn beugte sich vor, um die Kontrollen zu berühren, da hielt Baruchs Stimme ihn zurück. »Einen Moment noch, Captain.«
    Baruch schaltete die elektromagnetischen Schutzvorrichtungen ein und rutschte dann auf den Platz des Kopiloten.
    »Ich dachte, Sie hätten es eilig, nach Tikkun zu kommen.«
    »So eilig nun auch wieder nicht. Wir müssen uns noch kurz über die speziellen Veränderungen unterhalten, die ich an diesem Schiff vorgenommen habe.«
    »Mir war schon klar, daß Sie mir nicht die Kontrolle über die Waffen überlassen würden, Baruch, nicht einmal dann, wenn Ihre Pistole auf mein Ohr gerichtet ist.«
    Jeremiel beugte sich vor und tippte auf vier Schirme der in drei Ebenen angeordneten Konsole. »Nicht nur das, Captain. Beachten Sie, daß alle anderen Hauptkontrollfunktionen ebenfalls auf den Platz des Kopiloten umgelegt worden sind, darunter auch die Lebenserhaltungssysteme und die Notfallschaltungen. Ihre Möglichkeiten beschränken sich auf die rein flugtechnischen Funktionen. Und selbst die kann ich jederzeit übersteuern.«
    Tahn überprüfte die Angaben und seufzte schließlich: »Wirklich gut ausgedacht.«
    »Allerdings.«
    Mit ironischer Höflichkeit erkundigte sich Tahn: »Ist es in Ihrem Sinne, wenn ich jetzt den Startvorgang einleite?«
    »Durchaus. Aber denken Sie immer daran – ich kann Sie töten und habe trotzdem nicht die geringsten

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