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Die Gamant-Chroniken 02 - Die Rebellen von Tikkun

Die Gamant-Chroniken 02 - Die Rebellen von Tikkun

Titel: Die Gamant-Chroniken 02 - Die Rebellen von Tikkun Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kathleen M. O'Neal
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Sie zum Pult.«
    Carey nickte müde, marschierte zu ihrem Platz hinüber und ließ sich in den Sessel sinken. Einen Moment stützte sie die Ellbogen aufs Pult und betrachtete den rotierenden Planeten auf dem Frontschirm. Sie fühlte sich wie ein Fetzen kosmischen Staubs, der in die Schußbahn einer Kanone geraten war.
    »Wo befinden sich die Vakuumanzüge, Lieutenant?« fragte Rachel.
    »In dem Wandschrank gleich links von Ihnen.«
    Rachel betätigte den Öffner. Die Tür glitt beiseite und enthüllte mehrere Anzüge sowie eine Reihe von Reserveenergiezellen.
    »Nehmen Sie zwei heraus«, empfahl Carey.
    Rachel warf ihr einen neugierigen Blick zu. »Glauben Sie, ich möchte, daß Sie das alles überleben?«
    »Nachdem ich jetzt auf Ihrer Seite stehe …«
    »Sie halten mich wohl für sehr vertrauensselig.«
    »Mir ist gleich, ob das zutrifft oder nicht, es würde die Dinge nur erleichtern. Wenn Sie glauben, ich hätte gelogen, können Sie mich ja immer noch erschießen.«
    Eloel betrachtet sie nachdenklich, nickte dann und zog zwei Anzüge heraus. »Das würde ich auch tun, Lieutenant.« Sie zog einen der Anzüge an und brachte den anderen zu Carey hinüber. »Nur für den Fall, daß Sie die Wahrheit sagen …« Rachel streckte ihr zögernd die Hand hin. »Freut mich, daß Sie jetzt auf der richtigen Seite kämpfen, Lieutenant.«
    Carey ergriff Rachels Hand und schüttelte sie. Dabei fiel ihr auf, daß auf Rachels Stirn die Buchstaben AKT eingebrannt waren. Merkwürdig. Sie fragte sich, was das zu bedeuten hatte. »Jetzt wollen wir mal sehen, daß wir hier fertig werden. Sehr viel Zeit bleibt uns nämlich nicht.«
    Eloel nickte, ging zum Kommandosessel hinüber und ließ sich darauf nieder. »Können Sie etwas wegen dieser flackernden Lampen unternehmen? Sie vielleicht abschalten.«
    Carey schlüpfte in ihren Anzug. »Nein, tut mir leid. Ich versuche jetzt, Tahn zu erreichen.«
    Rachel nickte. »Seien Sie aber vorsichtig. Ich möchte nicht …« Sie verstummte abrupt, und Careys Blick huschte zum Monitor. Auch ihr fiel der strahlende Lichtpunkt sofort auf. Eine Weile schien er reglos zu verharren; dann setzte er sich in Bewegung und glitt auf sie zu.
    »Sind sie das?« fragte Eloel.
    »Abwarten.«
    Carey beugte sich über das Pult und nahm ein paar Schaltungen vor. Dann rief sie: »Captain Tahn? Hier ist Halloway. Empfangen Sie mich?«
    Eine statisch verzerrte Stimme antwortete. »Carey? Wo zum Teufel … Sind Sie auf der Brücke?«
    »Aye, Captain.«
    »Was geschieht an Bord?«
    »Keine Ahnung. Ich habe keine Verbindung zur Mannschaft. Aber … Cole, es gibt ein paar Dinge, die wir besprechen müssen. Ich habe gerade den Geheimbericht über Tikkun gelesen.«
    »Versuchen Sie mir etwas zu sagen, Carey?«
    Sie öffnete den Mund, um etwas zu erwidern, brachte aber keinen Laut über die Lippen. Sie fühlte sich wie eine Verräterin.
    Wieder drang Coles ruhige Stimme aus dem Lautsprecher. »Wechseln Sie die Seiten, Lieutenant?«
    Ihr Herz klopfte bis zum Hals. Sie wollte sich nicht gegen den Captain stellen, aber ihr blieb keine andere Möglichkeit. »Aye, Captain.«
    Eine Weile kam keine Antwort. Dann sagte Tahn: »Gut. Der Gedanke, gegen Sie kämpfen zu müssen, war mir ohnehin zuwider. Sprechen Sie mit Eloel. Sagen Sie ihr, daß wir Waffen brauchen. Aber nur Sie und ich, Carey. Ich will die Mannschaft … nicht mit hineinziehen.«
    »Verstanden«, flüsterte Carey. »Rachel und ich treffen Sie im Hangar. Halloway Ende.«
    Sie drehte sich um und sah, daß Rachel sie mit glitzernden Augen anblickte. »Deshalb wollte er, daß Jeremiel Tahn mitnimmt«, murmelte sie.
    »Wer?«
    »Und weshalb wollte er, daß Sie hierbleiben.« Rachel schüttelte den Kopf und stand unsicher auf. »Kommen Sie. Wir müssen uns beeilen.«
    Carey lief an Rachel vorbei und drückte auf den Öffner des Fahrstuhls. Die Tür knirschte, blieb aber geschlossen. Carey schlug mit der Faust dagegen und brüllte: »Geh schon auf! Verdammt! Es kostet uns eine Stunde, wenn wir durch das Lüftungssystem kriechen.«
    Rachel hob die Hand und schlug zusammen mit Carey auf den Öffner. Und endlich glitt die Tür zur Seite.

 
KAPITEL
49
     
     
    Dannon marschierte hinter Yosef Calas einen Korridor auf Deck zwanzig entlang. Sein Anzug war völlig verschwitzt und klebte an seinem Körper. Es hatte eine Ewigkeit gedauert, einen Aufzug zu finden, der noch funktionierte, und dann hatten sie immense Schwierigkeiten gehabt, auf dem richtigen Deck anzuhalten. Der von

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