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Die Gamant-Chroniken 02 - Die Rebellen von Tikkun

Die Gamant-Chroniken 02 - Die Rebellen von Tikkun

Titel: Die Gamant-Chroniken 02 - Die Rebellen von Tikkun Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kathleen M. O'Neal
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vielleicht gar nicht kommen konnte, weil er möglicherweise tot war, so wie seine ganze Familie – außer Onkel Yosef.
    »Wahrscheinlich ist er nur irgendwo aufgehalten worden«, meinte Sybil. »So was kommt vor. Auf Horeb hat Avel mich in eine Höhle gebracht, wo ich in Sicherheit war. Es gab dort viele Bücher und Lebensmittel, und einen ganzen Haufen Kerzen und auch Wasser. Erst habe ich geweint, weil ich so allein war und dachte, er würde nicht zurückkommen. Aber dann, als es draußen wieder sicher war, hat er mich sofort abgeholt.«
    Beide zuckten zusammen, als mehrere schrille, undefinierbare Geräusche aus der Türsprechanlage drangen. Es klang fast so, als würde auf dem Korridor geschossen.
    Sybil griff nach oben und zog die Decke so weit vom Bett herunter, daß ihr unterer Rand den Boden berührte und wie ein Vorhang wirkte, hinter dem sie sich verbergen konnte.
    Mikael strahlte. »Darauf wäre ich nie gekommen.« Jetzt, wo er in einem richtigen Versteck lag, fühlte er sich gleich viel sicherer.
    Etwas später fragte er: »Sybil, was meinst du, wann Captain Erinyes kommt, um uns zu holen?«
    »Ich weiß nicht. Wahrscheinlich einige Zeit, bevor das Schiff angegriffen wird.«
    »Müssen wir irgend etwas mitnehmen?«
    »Ich glaube nicht. Andererseits habe ich diesen Traum nur einmal gehabt, deshalb bin ich mir nicht ganz sicher.«
    Mikael biß sich auf die Unterlippe. Er und Sybil hatten ihre besten Kleider angezogen, weil sie wußten, daß sie schon bald irgendwo hingehen würden.
    »Ist dir kalt?« fragte Sybil.
    »Nur ein bißchen.«
    »Ich glaube, das, was im Schiff alles durcheinander bringt, hat auch dafür gesorgt, daß die Heizung nicht mehr funktioniert.«
    In einem purpurnen Blitz löste sich plötzlich die Zimmertür auf, und Plastiksplitter wirbelten durch die ganze Kabine. Sybil stieß einen Schrei aus.
    »Mikael Calas?« rief eine unbekannte Stimme.
    Mikael unterdrückte ein Schluchzen und fragte mit zitternder Stimme: »Wer ist da?«
    »Ich bin Sergeant Jason West, mein Junge. Komm her, wir müssen von hier verschwinden.«
    Mikael krabbelte unter dem Bett hervor und half dann Sybil. »Was wollen Sie denn von uns, Sir?«
    West lächelte freundlich. »Ich soll euch an einen sicheren Ort bringen. Captain Tahn hat das angeordnet. Er möchte nicht riskieren, daß ihr beim Kampf um das Schiff verletzt werdet.«
    Mikaels Augen füllten sich mit Tränen. Er wußte nicht, ob er diesem Soldaten trauen sollte oder nicht. Hilfesuchend wandte er sich an Sybil.
    Sybil runzelte die Stirn. »Mr. West, wir wollen bei unseren Leuten bleiben.«
    »Tut mir wirklich leid, kleine Lady, aber das kann ich nicht zulassen. Das wäre zu gefährlich.«
    Sybil schluckte schwer und schaute Mikael an. »Es ist wohl besser, wenn wir mitgehen.« Und ganz leise fügte sie hinzu. »Es gehört wahrscheinlich so oder so zum Plan.«
    Mikael wischte sich die Augen. »Ist gut.«
    Er machte einen Schritt vorwärts, rannte aber sofort wieder zurück, um die Briefmarken zu holen, die der Captain ihm gegeben hatte. Er steckte sie in die Tasche, lief dann zu Sybil und nahm ihre Hand.
     
    Bogomil marschierte mit festem Schritt aus dem Aufzug auf die Brücke der Jakata. Er hatte geduscht, acht Stunden geschlafen, und fühlte sich jetzt fast wieder menschlich.
    »Lieutenant Dharon«, rief er, während er zu seinem Kommandosessel ging, »wie lange noch bis zum Ende des Lichtsprungs?«
    Die Offizierin warf einen Blick auf die Instrumente. »Zwanzig Sekunden, Sir.«
    »Ausgezeichnet. Wenn alles wie geplant verläuft, müßten sämtliche Schiffe innerhalb weniger Minuten eintreffen.«
    »Aye, Sir.«
    Bogomil ließ sich in seinen Sessel sinken und trommelte mit den Fingern auf seinem Oberschenkel. Ganz ruhig. Du hast noch Stunden, um dich auf den Kampf vorzubereiten. Sie würden das Lysomianische System aus fünf verschiedenen Richtungen ansteuern, dann Kurs auf Tikkun nehmen und sich in letzter Sekunde zum Stern formieren. Ihm blieben noch gut drei Stunden, bis er die Schiffsgeschütze auf volle Energie bringen mußte.
    »Scipio auf dem Schirm, Sir«, meldete Winnow, die angespannt vor ihrer Konsole hockte. »Abruzzi meldet ›Alles in Ordnung‹.«
    Bogomil blickte auf den Frontschirm und entdeckte den hellen Lichtpunkt. »Fein. Genau rechtzeitig.« Zwei weitere Lichtpunkte tauchten auf.
    »Welche Schiffe sind das, Dharon?«
    »Aratus und … Leimon.«
    Bogomil runzelte die Stirn und blickte erwartungsvoll auf den Schirm. Er bemerkte, daß

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