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Die Gamant-Chroniken 02 - Die Rebellen von Tikkun

Die Gamant-Chroniken 02 - Die Rebellen von Tikkun

Titel: Die Gamant-Chroniken 02 - Die Rebellen von Tikkun Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kathleen M. O'Neal
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Millhyser eingespeiste Virus leistete ganze Arbeit.
    Als sie sich einer Kreuzung näherten, verlangsamte Neil seinen Schritt.
    »Vorwärts!« befahl Ari und stieß ihm den Lauf der Pistole in den Rücken. Der alte Knabe führte sich auf wie ein Kater, der gerade eine Maus gefangen hat und erst noch ein wenig mit ihr spielen möchte, bevor er seine Zähne hineinschlägt.
    Wütend rief Dannon: »Wenn Sie damit nicht bald aufhören, habe ich keine Nieren mehr!«
    »Gut!« kicherte Ari. »Ich hoffe nur, Ihr letztes Glas Bier ist schon durchgelaufen!«
    Neil schnitt eine Grimasse. Calas schaute über die Schulter zurück, seufzte und erklärte: »Ari, hör auf damit. Du hast ihn schon genug gequält.«
    »Im Vergleich zu was? Selbst ein langsam wirkendes Gift ist noch zu gut für …«
    »Dann vergifte ihn meinetwegen, aber hör auf, seine lebenswichtigen Organe zu malträtieren.«
    »Lebenswichtig? Auf die habe ich doch noch gar nicht gezielt. Die wollte ich mir für später aufheben.«
    »Nun versuch wenigstens, dich professionell zu verhalten.«
    Dannon nickte zustimmend. »Geben Sie’s ihm, Opa.«
    Calas warf ihm einen indignierten Blick zu und meinte dann zu Ari: »Vergiß, was ich gesagt habe. Quäle ihn.«
    Neil stöhnte, als der Pistolenlauf ihn wieder traf. Eigentlich wollte er ja auf eine günstige Gelegenheit warten, aber wenn dieser Funk nicht bald mit seinen Spielchen aufhörte, würde er hier und jetzt losschlagen.
    Ari kicherte. »Genau. Professionell. So wie Torquemada. Das schaffe ich schon.«
    Dannon jaulte auf. »Um Himmels willen, Funk! Bringen Sie mich doch lieber gleich um. Ich halte das nicht mehr aus!«
    »Kein Grund zur Eile«, meinte Ari gelassen.
    Also marschierte Dannon vorerst gehorsam weiter.
    »Was sollen wir denn nun mit diesem mißratenen Subjekt anfangen, das die gamantische Zivilisation betrogen hat und Jeremiel töten wollte?« rief Ari seinem Freund zu. »Ich würde ja vorschlagen, ihn lebendig zu begraben.«
    »Du bist ein Romantiker«, erwiderte Yosef. »Auf dem ganzen Schiff gibt es nicht mal eine Handvoll Erde.«
    »Wer braucht schon Erde? Denk nur an dieses Zeug, das sie uns letzte Woche als Essen vorgesetzt haben. Darin könnte man ihn sehr gut begraben.«
    »Sei nicht albern. Wir brauchen seine Leiche als Beweis, daß wir ihn geschnappt haben. Dieses Zeug würde ihn doch in ein paar Sekunden zerfressen.«
    Neil blickte zwischen den beiden Alten hin und her und rief: »Es ist ziemlich schwer, euch zwei ernst zu nehmen.«
    »Ach ja?« fragte Ari und stieß ihm die Pistole in die Nieren.
    Sie bogen in einen anderen Korridor ein, und Yosef wurde langsamer. Der dunkle Gang war von einem sonderbaren Geruch erfüllt.
    Yosef wollte weitergehen, doch Neil packte seinen Arm und riß ihn zurück.
    »Laß ihn los, Dannon«, rief Ari. Seine Pistole summte lauter, als er die Ladung auf höchste Stärke einstellte.
    »Warte, Ari!« rief Yosef und schüttelte Neils Hand ab. »Was sollte das?«
    »Ich habe Ihnen gerade das Leben gerettet. Gehen Sie ein paar Schritte zurück.«
    Neil zog sich in den Gang zurück, aus dem sie gekommen waren, und die beiden folgten ihm.
    »Haben Sie es nicht gerochen?« fragte Neil.
    »Diesen süßlichen Duft?« erwiderte Calas.
    »Ja. Das war Gas.«
    »Gas?« keuchte Funk. »Ein Nervengas?«
    Neil schüttelte den Kopf. »Das hier ist viel ausgefeilter. Es wirkt direkt auf die chemischen Vorgänge im Gehirn ein.«
    Funk holte tief Luft. »Ist das schlimm?«
    »Es würde Ihr Hirn in Schleim verwandeln.« Er blickte zu Ari hinüber und fügte hinzu: »Obwohl Sie sich deswegen vermutlich keine Sorgen machen müßten. Aber wie dem auch sei, innerhalb einer normalen Atmosphäre wird das Gift nach etwa sechzig Sekunden völlig harmlos. Wir müssen also einfach nur einen Moment abwarten.«
    Calas tauschte einen besorgten Blick mit Funk, doch beide warteten, wenn auch sehr ungeduldig.
    Schließlich nickte Neil. »Ich glaube, das war jetzt lange genug.« .
    »Schön«, meinte Ari. »Dann gehen Sie mal vor, Sie Experte.«
    Dannon seufzte, betrat den Gang, schnüffelte sicherheitshalber mehrmals und ging dann weiter. Die beiden Alten folgten.
    Wenige Minuten später näherten sie sich dem Maschinenraum. Dannon bog um eine Ecke, wich aber sofort wieder zurück und prallte mit Yosef zusammen.
    »Was ist los?« fragte Calas.
    Neil lehnte sich gegen die Wand. »Ich weiß nicht, wohin Sie mich eigentlich bringen wollten, Calas – aber es sieht so aus, als hätten Sie Ihre Chance

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