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Die Gamant-Chroniken 02 - Die Rebellen von Tikkun

Die Gamant-Chroniken 02 - Die Rebellen von Tikkun

Titel: Die Gamant-Chroniken 02 - Die Rebellen von Tikkun Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kathleen M. O'Neal
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Möglichkeit nie erwähnt.
    Aktariel betrachtete sie neugierig, als überlege er, was sie wohl als nächstes tun würde. »In diesem Augenblick kämpft Jeremiel um sein Leben und um das aller atmenden Wesen auf diesem Planeten.«
    Ihre Augen blickten zum dunklen Himmel empor, suchten nach dem Ursprung des violetten Feuers. »Er befindet sich nicht mehr auf Horeb?«
    »Nein. Der Bürgerkrieg endete vor einer Stunde, doch Captain Tahn vom magistratischen Schlachtkreuzer Hoyer hatte Befehl, Horeb trotzdem wegen Verletzung des Vertrags von Lysomia zu vernichten. Jeremiel hoffte, den Angriff aufhalten zu können, indem er sich bereiterklärte, bei Ornias’ Plan mitzuspielen. Ornias wollte Baruch für fünf Milliarden an die Magistraten verkaufen.«
    »Jeremiel hat sich selbst als Tauschobjekt angeboten?«
    »Natürlich. Du kennst ihn doch. Es gab nichts, was er sonst hätte tun können. Doch die Magistraten haben den Angriff dennoch fortgesetzt – es ging ihnen in erster Linie darum, die Gamanten zu bestrafen.«
    »Und was geschieht im Moment?«
    Aktariel näherte sich ihr langsam, hob den Arm und deutete zum Himmel hinauf. »Jeremiel und Harper haben das Shuttle erobert, das ihn zur Hoyer bringen sollte, und jetzt versuchen sie, den Kreuzer in ihre Gewalt zu bringen.«
    Rachels Angst vor Aktariel wurde von einer tiefergehenden Furcht überdeckt – der Furcht, ihre ganze Welt zu verlieren. Sie ballte die Fäuste, hob das Kinn an und blickte ihm direkt in die Augen. »Wird er es schaffen?«
    »Für eine Weile.«
    »Was soll das heißen?«
    Das Sternenlicht verlieh Aktariels Gesicht einen frostigen Glanz. »Es bedeutet, wenn du nicht zu ihm an Bord des Schiffes gehst, wird er sterben.«
    »Wieso? Weshalb sollte er mich brauchen?«
    »Weil du, Rachel, eine Verbindung zu mir bist.«
    Wie als Antwort erlosch das blauviolette Feuer am Horizont und ließ sie in einer schattenhaften Welt zurück. Die eisige Wildnis schien sich enger um sie zu schließen. Die aufgetürmten Schneemassen beugten sich vor wie gewaltige, hungrige Bestien. »Du meinst, du kannst ihn retten, wirst das aber nur tun, wenn ich mich dir anschließe?«
    »Ich meine, wir können ihn retten. Und damit zugleich auch jeden anderen im Universum. Deine hübsche Tochter eingeschlossen.«
    Nun war es heraus. Das Angebot lag offen auf dem Tisch. Jeremiel und Sybil gegen ihr eigenes Leben. Rachels Stimme zitterte, als sie fragte: »Und wenn ich mich weigere?«
    »Das ist deine Entscheidung. Ist es immer gewesen.«
    »Was geschieht, wenn ich ablehne?«
    »Nun, um die Wahrheit zu sagen … jeder, den du liebst, wird sterben, und alles, was dir teuer ist, wird vernichtet.«
    Rachel schloß verzweifelt die Augen. »Ich hasse dich! Ich kann den Gedanken nicht ertragen, eine deiner Schachfiguren zu sein.«
    »Du würdest lieber Milliarden und Abermilliarden Menschen leiden lassen, bis Epagael dieses Spiels müde wird?«
    »Aber du bist der Verführer! All die alten Schriften sagen …«
    »Ja, ja. Wir haben Epagaels Propaganda ja bereits erwähnt, und es wird mir ein Vergnügen sein, mich zu einem späteren Zeitpunkt ausgiebig mit dir darüber zu unterhalten. Doch in diesem Moment, meine liebe Rachel, wirst du eine Entscheidung treffen müssen. Du bist Gott begegnet. Wer ist das Monster? Er, oder ich?«
    »Ich weiß es nicht!«
    »Nun gut«, seufzte er, stemmte die Hände in die Hüften und schritt mit solcher Eleganz auf und ab, daß Rachel ihre Augen nicht von ihm abwenden konnte. »Vielleicht finden wir ja einen Kompromiß.«
    »Wie soll der aussehen?« Das ist alles nur ein Spiel. In Wahrheit bleibt mir gar keine Wahl. Ich würde alles tun, um Sybil und Jeremiel zu retten. Und das weiß er.
    Aktariel warf ihr einen Blick zu, als hätte er ihre Gedanken gehört. »Angesichts all der Äonen, die ich schon gewartet habe, werde ich es wohl ertragen, noch ein wenig länger auf deine Antwort zu warten. Aber du mußt an Bord des Schiffes gehen.«
    Er streckte seine Hand aus und sagte mit sanftem Drängen: »Rachel, es heißt jetzt oder nie. Jeremiel hat gerade den Angriff abgebrochen und einen Samael auf die Suche nach dir geschickt. Doch dessen Captain vermutet dich an einer ganz anderen Stelle. Wenn er zuviel Zeit mit der Suche nach dir verschwenden muß, werden Jeremiels Gegner ihre Pläne ändern und ihn angreifen. Dann wirst du einen Freund verlieren, den du liebst, und als nächstes deine Welt. Du mußt in die Eishöhle zurückkehren. Komm, ich helfe dir.«
    »Rühr

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