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Die Gamant-Chroniken 02 - Die Rebellen von Tikkun

Die Gamant-Chroniken 02 - Die Rebellen von Tikkun

Titel: Die Gamant-Chroniken 02 - Die Rebellen von Tikkun Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kathleen M. O'Neal
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schon an dem Umstand, daß er weder seine Flotte noch die Basis auf Tikkun erreichen konnte.
    Bist du bereit für weitere sinnlose Schlachten?
    Jeremiel blieb einen Moment regungslos stehen und versuchte, die Verzweiflung niederzukämpfen. »Quäl dich später. Jetzt hast du Wichtigeres zu tun.«
    Er ließ sich auf den Sessel vor dem Kom-Terminal sinken. »Computer?«
    »Bereit.«
    »Noch einmal die Personalakte von Lieutenant Cary Halloway. Diesmal möchte ich die privaten Daten haben. Familie, Freunde, Hobbys, Vorlieben und Abneigungen. Das vollständige psychologische Profil.« Solange Tahn noch an seiner Gehirnerschütterung laborierte, war Halloway diejenige, mit der er rechnen mußte. Gab es etwas, das er gegen sie verwenden konnte? Die Geheimdienstler vielleicht? Halloway hatte sie geschickt auf Deck zwei isoliert. Doch für wie lange mochte es ihr gelingen, sie dort festzuhalten? Und wie sollte er selbst sich bei diesem Problem verhalten?
    »Daten werden gesucht.«
    Plötzlich erschien ein Foto von ihr auf dem Schirm. Eine schöne Frau. Die Haare auf dem Bild wirkten kürzer, als er sie von ihrer Begegnung im Hangar in Erinnerung hatte. Die helle, fast durchscheinende Haut stand in hartem Kontrast zu den dunklen Augen, die ihn zu durchbohren schienen. Alter: 35. Geburt: 9. Sivan 5381, Columbia VIII. Eltern: Lome und Miza Halloway. Obstbauern. Geschwister: Ein Bruder, Timothy Sean Halloway. Familie wurde 5393 während der Centauri Revolte getötet.
    Die Akte scrollte weiter. Insgesamt umfaßte sie zweiundvierzig Schirme. Dafür hatte Jeremiel jetzt nicht genug Zeit. Er mußte so schnell wie möglich alle wichtigen Informationen über die Schlüsselfiguren herausfinden, bevor der Gegner seine inneren Konflikte beilegte und mit vereinten Kräften gegen ihn vorging.
    Und das würde geschehen – spätestens dann, wenn Tahn wieder aufrecht sitzen konnte.
    »Computer? Stop. Bildschirm teilen. Die Akten von Captain Cole Tahn und Lieutenant Halloway korrelieren. Übereinstimmungen und Kontraste der Psychoprofile hervorheben, insbesondere die Streßwerte.«
    Der Schirm füllte sich mit Daten.
    Jeremiel lehnte sich zurück, strich sich den Bart und versuchte die aufkeimende Furcht zu bändigen. Halloway würde genauso schlimm sein wie Tahn. Möglicherweise war sie sogar eine der treibenden Kräfte hinter ihm gewesen. Es sah jedenfalls ganz danach aus. Darüber mußte er nachdenken. Wie würde sich Tahn ohne sie verhalten? Doch nein. Er konnte es sich nicht leisten, das auszuprobieren. Das Risiko wäre einfach zu groß. Immerhin wußte er, wie sie gemeinsam agierten. Waren sie getrennt, wurden sie unberechenbar.
    Er rieb sich müde die Stirn und griff dann zu einer Spritze mit Stimulantien. Die Droge weckte vorübergehend seine Lebensgeister, würde aber nicht sehr lange vorhalten. Jeremiel schloß kurz die Augen, seufzte tief und wandte sich wieder dem Schirm zu. Vielleicht schaffte er es ja, ihre vermutliche Vorgehensweise herauszufinden, bevor sie sich selbst über ihre Pläne schlüssig wurden.
     
    Brent Bogomil lockerte den engen Kragen seiner purpurnen Uniform. Als er die Hand zurückzog, war sie schweißbedeckt. Slothen verlangte, daß er unverzüglich nach Palaia zurückkehrte? Lieber Himmel, es war doch nicht sein Fehler, daß Silbersay entkommen war, als sie routinemäßig über Ourano II Wartungsarbeiten vorgenommen hatten. Aber wer würde ihm das schon glauben?
    Er bewegte sich unruhig auf dem Kommandosessel und ließ seinen Blick über die Brücke der Jataka wandern. In dem ovalen, über zwei Etagen reichenden Raum arbeiteten neun Menschen an Monitoren und Konsolen. Sein Sessel mit zahllosen Computerverbindungen stand auf der oberen Ebene und bot einen ausgezeichneten Ausblick auf den Rest der Brücke, wo die übrigen Offiziere jeweils paarweise in vier Nischen entlang der Wand saßen.
    Wie, zum Teufel, konnten alle so ruhig bleiben, während es ihm selbst so vorkam, als könnte die Welt jeden Moment untergehen? Um genau zu sein – in diesem Moment noch nicht, denn es würde ein paar Tage dauern, bis sie Palaia Station erreichten.
    Bogomil fuhr sich mit der Hand durch das schweißnasse rote Haar. Verdammt, er mußte mit irgendwem darüber reden, was Slothen vorhaben mochte. An wen konnte er sich in einer derart vertraulichen Angelegenheit wenden? Es mußte jemand sein, der Slothen ebenso verabscheute wie er selbst.
    Schließlich beugte er sich vor und wandte sich an die dunkelhaarige

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