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Die Gamant-Chroniken 02 - Die Rebellen von Tikkun

Die Gamant-Chroniken 02 - Die Rebellen von Tikkun

Titel: Die Gamant-Chroniken 02 - Die Rebellen von Tikkun Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kathleen M. O'Neal
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allen die reinste Seele und hat alles in seiner Macht stehende getan, um den Menschen auf Horeb zu helfen. Nach der Dürre hat er Nahrung verteilt und …«
    »Er hat die Alten Gläubigen zu Tausenden umbringen lassen.«
    »Nun … ja«, gab Howard zu, als wäre das von untergeordneter Bedeutung. »Sie haben gegen Milcoms Mashiah revoltiert und ihn zu töten versucht, indem sie seinen Tempel in die Luft jagten!«
    Jeremiel lehnte sich gegen die Wand. Das hier war mit Sicherheit kein einfacher Soldat, sondern einer aus Ornias’ persönlicher Garde. Er würde die Überprüfungen verstärken müssen. Wie viele andere mochten noch durchgeschlüpft sein? »Harper, wann kommt Rachel an Bord?«
    »In zwei Stunden.«
    »Informieren Sie Calas und Funk. Sie sollen Sybil …«
    Howard sog scharf die Luft ein. »Rachel Eloel. Die Mörderin des Mashiah?«
    Jeremiel warf ihm einen düsteren Blick zu. »Chris, in einer Stunde treffe ich mich mit Lieutenant Halloway. Nehmen Sie Kaufa mit und überprüfen Sie die Sicherheitsmaßnahmen auf Deck acht. Wenn Halloway kommt, sagen Sie ihr, mir wäre ein anderer Treffpunkt lieber, und ich würde sie um 07:30 hier in meiner Kabine erwarten. Falls ihr das nicht paßt, sagen Sie das Treffen ab. Ich werde dann zu einem späteren Zeitpunkt eine neue Besprechung anberaumen.«
    »Aye, Jeremiel.« Janowitz und Kaufa marschierten über den Flur davon, wobei Kaufa immer wieder fragende Blicke über die Schulter warf.
    »Howard«, fuhr Jeremiel fort, »setzen Sie sich bitte mit dem Sicherheitschef von Deck zwanzig in Verbindung. Ich will wissen, wie viele zusätzliche Menschen in den letzten vier Stunden an Bord gekommen sind.«
    »Aye, Sir.« Howard salutierte nachlässig und ging davon.
    Jeremiels Hand glitt unbewußt zum Pistolengriff. »Avel …«
    »Ich wußte das nicht, Jeremiel. Wir haben versucht, solche Leute auszusieben, aber bei dem Durcheinander …«
    »Wir alle sind in Hektik. Nehmen Sie Howard aus dem Sicherheitsdienst heraus. Ich will nicht, daß er überhaupt für uns arbeitet. Nicht einmal bei den Reinigungsteams. Und bringen Sie Howard und seine Freunde so schnell wie möglich auf dem gleichen Deck unter, auf das wir auch alle anderen Tartarus-Anhänger schaffen. Sie sollen in ihren Kabinen eingeschlossen werden, genau wie die anderen.«
    »Verstanden.« Harper räusperte sich. »Ruhen Sie sich aus, Jeremiel.«
    »Sobald ich Zeit dazu habe.«
    Harper nickte und ging über den Flur davon, wobei er sich bemühte, den Jungen nicht zu wecken.
    Jeremiel schloß die Tür. Er kam sich vor wie ein Soldat, der während des Gefechts durch ein alptraumhaftes Land läuft, und dessen Weg nur durch die todbringenden Gewehrschüsse der Gegner erhellt wird.
    »Du bist übermüdet. Das ist alles. Entspann dich.«
    Aber das schaffte er nicht. Statt dessen spürte er das überwältigende Verlangen, sich einfach ein Shuttle zu nehmen und wegzufliegen. Das Ziel war ihm gleichgültig – wenn es nur möglichst weit von der gamantischen Zivilisation entfernt war. Sein ganzes Leben hatte er damit zugebracht, gamantische Kultur und Zivilisation vor der Vernichtung durch die Magistraten zu bewahren. Warum nagten ausgerechnet jetzt, nachdem er die Hoyer erobert hatte, solche Zweifel an ihm? Der Ausdruck auf Howards Gesicht hatte ihn beunruhigt. Er würde Rachel irgendwo sicher unterbringen müssen, wenn er nicht wollte, daß die loyalen Anhänger von Tartarus und Ornias sie in Stücke rissen.
    »Warum versuchen die Gamanten nur ständig, sich gegenseitig die Kehlen durchzuschneiden? Und das auch noch in einem Moment, da sie ganz allein gegen die Galaxis stehen?«
    Wie viele waren in den vergangenen zehn Jahren gestorben? Vielleicht zwei Millionen? So viel Tod. Und vielleicht standen gerade jetzt wieder magistratische Kreuzer über einer gamantischen Welt, um sie für immer zu vernichten. Und seine eigene Untergrundbewegung war damit beschäftigt, Dutzende magistratischer Militärstützpunkte in die Luft zu jagen. Aber auf Horeb war es am schlimmsten gewesen – dort, wo Gamanten mit Begeisterung Gamanten umgebracht hatten. Verdammte Narren. Alle miteinander! Nur ihren endlosen politischen und religiösen Streitereien war es zuzuschreiben, daß mittlerweile kaum mehr eine Million Gamanten in der Galaxis existierten. Im letzten Jahr hatten die Magistraten vier Planeten abgefackelt: Wexlen, Jumes, Pitbon und Kayan. Horeb und Nuja waren halb zerstört worden. Und die Gewalt eskalierte, das spürte er allein

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