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Die Gamant-Chroniken 02 - Die Rebellen von Tikkun

Die Gamant-Chroniken 02 - Die Rebellen von Tikkun

Titel: Die Gamant-Chroniken 02 - Die Rebellen von Tikkun Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kathleen M. O'Neal
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Botschaften verbreiten können. Ich lasse Macey die Informationen über Phil Cohen weiterreichen.«
    »Gut.«
    Leise sagte Carey: »Ich habe Sie vermißt, Cole.«
    Tahn lächelte herzlich. »Bin froh, daß ich wieder halbwegs dabei bin.« Er stützte sich auf und wollte sich ein weiteres Glas Wasser einschenken, doch seine Hand zitterte zu sehr.
    »Lassen Sie mich das machen.« Carey trat an sein Bett, und er hörte, wie das Wasser ins Glas gegossen wurde. Sanft hob sie seinen Kopf und hielt ihm das Glas an die Lippen. Er leerte es auf einem Zug.
    »Vielleicht sollte ich Sie jetzt besser schlafen lassen«, meinte Carey und ließ Tahns Kopf sanft auf das Kissen zurückgleiten. »Ich gehe zurück auf die Brücke. Der Arzt müßte jeden Moment hier sein.«
    »Carey? Haben Sie … Angst?«
    »Ja. Ganz schrecklich.«
    »Machen Sie sich nicht zu viele Gedanken. Baruch mag … die Hoyer übernommen haben, aber … er kann sie nicht halten.«
    »Da haben Sie wohl recht. Wenn er noch mehr Gamanten heraufbringt, dauert es nicht mehr lange, bis die Systeme der Hoyer überladen werden. Und sobald seine Leute Hunger leiden und nicht einmal mehr genug Wasser bekommen, wird die Spannung sehr schnell steigen. Dann hat er allein mit seinen eigenen Leuten genug zu tun. Außerdem kann es nicht mehr lange dauern, bis jemandem auf Palaia Station auffällt, daß wir noch keinen Bericht über unseren Einsatz auf Horeb erstattet haben. Vielleicht sind wir schon tot, bevor Hilfe auftaucht, aber …«
    »Nein … sind wir nicht.«
    Carey holte tief Luft und meinte: »Offenbar setzen Sie mehr Vertrauen in die Magistraten als ich.«
    Ein abschätziger Unterton hatte sich in ihre Stimme eingeschlichen. Verdammt, warum tat sie ihm das in letzter Zeit so oft an? Sie wußte ganz genau, daß sie ihn damit in Rage brachte.
    Tahn blieb einen Moment still liegen und dachte nach. Schließlich gelangte er zu dem Schluß, daß er aufstehen und sich selbst um die Organisation des Widerstands kümmern mußte. Er stützte sich auf den Ellbogen und hatte im gleichen Moment das Gefühl, der plötzlich aufzuckende Schmerz würde ihm den Schädel spalten. Schwach sank er in die Kissen zurück, während ihn Bilder umwirbelten und verschiedene Stimmen auf ihn einschrien …
    Carey beobachtete ihn voller Sorge. Sie hätte besser nicht herkommen sollen, doch andererseits hatte sie mit ihm sprechen müssen, und sei es auch nur ihrer eigenen Unsicherheit wegen.
    »Maggie?« fragte Tahn mit schwacher Stimme. »Bitte … verlaß mich nicht.« Zitternd streckte er eine Hand aus.
    Carey hatte das Gefühl, in seine Intimsphäre einzudringen. Aber sie konnte ihn in seinem Zustand auch nicht allein lassen. Sie beschloß, zumindest so lange zu bleiben, bis der Arzt kam. Mit raschen Schritten ging sie zu dem kleinen Wandschrank hinüber, holte eine Flasche Scotch und ein Glas heraus und schenkte sich großzügig ein. Dann blickte sie wieder zu Tahn hinüber. Sein bleiches Gesicht war schmerzverzerrt. »Wir sitzen ganz schön in der Tinte, Cole.«
    Carey nahm ihre ruhelose Wanderung wieder auf und überlegte dabei, wer Maggie sein mochte. Eine verlorene Liebe? Sie kannte den offen zugänglichen Teil von Tahns Personalakte fast so gut wie ihre eigene, doch derartige Dinge wurden natürlich nicht dort verzeichnet. Gott sei Dank. Sonst würde vielleicht noch irgend jemand von dem Corporal erfahren, der sie an der Akademie hatte sitzen lassen – und daß sie vor Kummer darüber fast zerbrochen wäre. Aber es war schon seltsam, daß ausgerechnet Tahns Erinnerungen ihr diesen Mistkerl Buchard Mead wieder ins Gedächtnis riefen.
    Sie nahm einen großen Schluck Scotch. Der Alkohol brannte sich durch ihre Kehle hinab und erfüllte ihren Magen mit angenehmer Wärme. Halloway zuckte zusammen, als ein lautes Geräusch auf dem Korridor ertönte. Wahrscheinlich wischte gerade eine Reinigungsmannschaft den Flur, doch offenbar löste dieser Laut bei Tahn eine bestimmte Erinnerung aus.
    »Nein!« schrie er auf. »Nein! Nicht! O Gott, Annum. Nicht … unsere Schuld! Fehlfunktion der Kom-Anlage. Wir … ich muß … ich muß mit Slothen persönlich sprechen, verdammt!« Seine Hände fuhren zum Gesicht, als wollte er sich vor irgend etwas schützen.
    »Cole! Hören Sie auf! Sie befinden sich auf der Hoyer. In Sicherheit!« Was für eine Lüge.
    »Hoyer?«
    »Ja. Ihr Schiff. Wir umkreisen immer noch diesen gottverlassenen Planeten Horeb.«
    Tahn schüttelte den Kopf, als wollte er das Fieber

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