Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Die Gamant-Chroniken 02 - Die Rebellen von Tikkun

Die Gamant-Chroniken 02 - Die Rebellen von Tikkun

Titel: Die Gamant-Chroniken 02 - Die Rebellen von Tikkun Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kathleen M. O'Neal
Vom Netzwerk:
den Arm hinter seinen Schultern hervorzog, wirbelte sein Verstand wieder durcheinander, und verwirrende Erinnerungen stiegen in ihm auf. Plötzlich konnte er sich nicht mehr daran erinnern, wo er sich befand. Ihm war, als hörte er in der Ferne Kanonendonner.
    »Cole, ist alles in Ordnung?«
    »Daryl?« Paris. 5407. Daryl Williston. Seine Stimme hatte so ähnlich geklungen, bevor eine einstürzende Hausfassade ihm den Schädel eingeschlagen hatte.
    »Nein, Captain. Ich bin’s, Carey.«
    Ein gelber Himmel tauchte vor seinem inneren Auge auf. Es roch nach ionisierter Luft, vermischt mit dem Geruch von Blut. Williston starrte ihn panikerfüllt an. »Daryl, verschwinden Sie hier! Ich habe Ihnen einen direkten Befehl erteilt. Was tun Sie …«
    Eine Explosion. Herumfliegende Trümmer. Jemand schrie …
    »Captain. Erinnern Sie sich daran, daß Jeremiel Baruch die Hoyer übernommen hat?«
    »Baruch?« Tahn kämpfte gegen die auf ihn einstürmenden Bilder an. »Er … er hat was?«
    »Er hat das Schiff erobert.«
    Nicht Daryl. Das war eine Frauenstimme. Mühsam zwang er seine Erinnerungen zurück. Der Hangar … Baruch, der ihm die Pistole über den Kopf schlug … die Alarmsirenen … Wieder Careys Stimme: »Cole? Cole! Wir müssen hier raus.«
    »Ich erinnere mich wieder … Carey.«
    »Gut. Liegen Sie jetzt still. In zehn Minuten kommt ein Arzt und kümmert sich um Sie.«
    »Arzt? Aber ich dachte … als Baruch …«
    »Ja, sie sind alle tot. Er schickt uns einen Doktor aus seinem eigenen Stab. Jemand namens Severns.«
    Tahn zwinkerte ihr zu. »Durchsuchen Sie ihn … bevor er sich um mich kümmert, ja?«
    »Machen Sie sich deswegen keine Sorgen, Cole. Baruch hat mir versichert, daß er Sie persönlich umbringen will.«
    Tahn wollte schon lauthals loslachen; dann aber fiel ihm ein, daß die Erschütterung ihn möglicherweise umbringen würde. »Wie geht es der Mannschaft?«
    »Nicht besonders. Ich mußte die Bildschirme auf der Brücke abschalten lassen. Jedesmal, wenn wir die Stelle passierten, an der die Leichen im All treiben, versuchte Hera, ihren Mann ausfindig zu machen.«
    Heras Mann Kevin hatte in der Sicherheitsabteilung auf Deck achtzehn gearbeitet. In seiner Nähe gab es ein gutes Dutzend großer Schleusentore. Man konnte praktisch sicher sein, daß er hinausgerissen worden war.
    »Carey? Wie denkt die Mannschaft … über mich?« Trotz seiner Schmerzen machte er sich ernste Sorgen darüber. Sicher würden diejenigen, die ihre Familie verloren hatten, ihm die Schuld daran geben und ihn zur Hölle wünschen. Und wenn er erst wieder in der Lage war, seinen Posten zu übernehmen, würden sie dann seinen Anweisungen folgen?
    »Sie sind verunsichert, Cole. Einige glauben, daß man Ihrem Urteilsvermögen nicht mehr trauen kann. Aber die meisten stehen auf Ihrer Seite. Und ich stehe auf Ihrer Seite. Das wissen Sie ja.«
    »Ja, das … das weiß ich.«
    »Verdammt, Cole, was sollen wir nur tun? Um die Geheimdienstler loszuwerden, mußte ich einen Handel mit Baruch abschließen, wonach unsere Leute freiwillig seinen Anweisungen folgen. Unsere …«
    »Gutgemacht. Genau … das sollten Sie auch tun.«
    »Aber es erschreckt mich zu Tode. Unsere Techniker bilden seine Leute aus. Er hat zweitausend Zivilisten heraufgebracht, die überall im Schiff herumkrabbeln, und er holt noch mehr an Bord. Welche Möglichkeiten bleiben uns da noch?«
    Tahn zuckte zusammen, als ihn eine neue Schmerzwelle überflutete. »Was haben Sie bisher … unternommen?«
    Halloway erhob sich und ging im Zimmer auf und ab. »Ich habe die Anlage für Langstreckenfunk sabotiert. Aber vermutlich ist es nur eine Frage der Zeit, bis er den Fehler entdeckt hat.«
    »Vielleicht auch nicht. Wenn jemand versucht, uns zu erreichen, und wir … uns nicht …«
    »Darauf spekuliere ich auch. Aber wir können uns kaum darauf verlassen, daß die Kavallerie rechtzeitig eintrifft.«
    »Haben Sie Zugang … zu Deck sieben?«
    »Ist vorerst verboten.«
    »Was ist mit Dannon? Hat er … hat er überlebt?«
    Halloway unterbrach ihre Wanderung und starrte Tahn an. »Wollten Sie etwa, daß er überlebt?«
    »Nein, eigentlich nicht. Ich dachte nur … man könnte ihn vielleicht benutzen.« Jeder an Bord verachtete Dannon, doch Tahn hatte besondere Gründe, den Mann zu hassen.
    »Carey, versuchen Sie, nach Deck sieben zu gelangen. Sprechen Sie … mit Millhyser. Wir … wir müssen uns organisieren.«
    »Mache ich. Wir haben schon eine Kette gebildet, über die wir

Weitere Kostenlose Bücher