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Die Gamant-Chroniken 02 - Die Rebellen von Tikkun

Die Gamant-Chroniken 02 - Die Rebellen von Tikkun

Titel: Die Gamant-Chroniken 02 - Die Rebellen von Tikkun Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kathleen M. O'Neal
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Stimme ihren Namen.
    »Oh!«
    Erschrocken ließ Sybil die Kugel auf den Tisch fallen und verkroch sich mit klopfendem Herzen zwischen den Bettlaken. Mit weit aufgerissenen Augen schaute sie dann zu, wie das Licht langsam wieder erlosch. In dem Traum hatte niemand aus der Kugel zu ihr gesprochen. Und diese Stimme hatte ein bißchen wie die ihres toten Vaters geklungen.
    Als Rachel schließlich aus dem Bad kam und sich das Haar mit einem Handtuch trocknete, saß Sybil die Furcht wie ein Knoten im Magen.
    »Mom? Was ist das für eine Kette?«
    »Hmm? Oh, das ist … das ist nur eine Glaskugel. Ich wollte, ich hätte sie gar nicht. Sie erinnert mich an den Mashiah.« Bei diesen Worten zitterte ihre Stimme.
    »Sie ist hübsch.«
    »Ja, das ist sie.«
    Sybil machte ihrer Mutter Platz, kuschelte sich dann an sie und zog sich die Decke bis zum Kinn hoch. Eines Tages würde sie ihr eigenes Mea besitzen, und auf einem weit entfernten Schlachtfeld würde sie damit einen Krieg beenden. Das hatte ihr der Traum erzählt.
    Sybil zupfte nervös an der Decke. Die Wärme ihrer Mutter fühlte sich angenehm an, doch sie konnte trotzdem nicht einschlafen. Die furchteinflößende Stimme hatte sie mit ihrem vollen Namen gerufen, Sybilline. Niemand hatte sie je so genannt, außer ihrem Vater. Und auch er hatte sie nur so gerufen, wenn sie etwas angestellt hatte.
    Sie runzelte die Stirn, und ihre Gedanken wanderten von ihrem Vater zu dem jungen Mann mit den schwarzen Locken, und wieder zurück.

 
KAPITEL
12
     
     
    Cole Tahn schob die Decke zurück, drehte sich auf die Seite und blinzelte zur Decke hinauf. Sein Körper glühte vom Fieber. Außerdem hatte er Durst. Grünes Licht fiel vom Monitor der Kom-Einheit auf die Täfelung der Zimmerdecke, was ihn an einzelne Grasbüschel erinnerte. Seine Gedanken wanderten zur Alten Erde zurück, an das Gras, das rings um Notre Dame wuchs. Und rings um das Bauwerk lagen die Leichen zehn Fuß hoch aufgestapelt, und das Blut tropfte über die uralten Steine …
    »Halt«, befahl er sich selbst mit aller Kraft, die er aufzubringen vermochte. Und tatsächlich verschwand die quälende Vision.
    Tahn seufzte erleichtert. Wie lange war er ohne Bewußtsein gewesen? Stunden? Tage? Er erinnerte sich an eine Reihe sehr lebendiger Halluzinationen, die ihn zurück nach Paris, Orillas VII und Kayan geführt hatten. Als er Luft holte, schien sich der Raum um ihn zu drehen, und er hielt sich instinktiv am Nachttisch fest.
    »Mein Gott … was für Kopfschmerzen.«
    In seinem Schädel pochte es, als wollte sein Gehirn jeden Moment den Knochenkäfig zersprengen. Vorsichtig stützte er sich auf den Ellbogen, um nach dem Glas Wasser auf dem Nachttisch greifen zu können, doch allein diese Anstrengung wirbelte seinen Verstand durcheinander, und wieder stiegen die Bilder empor. Aus dem Augenwinkel bemerkte er, wie die Tür aufglitt und ein Keil strahlend hellen Lichts ins Zimmer fiel. Tahn ließ sich in die Kissen zurücksinken und versuchte, der auf ihn einstürmenden Bilder Herr zu werden.
    »Sind Sie endlich aufgewacht?« rief Halloway.
    »Das hört sich nicht so an, als wären Sie besonders glücklich darüber.«
    Er öffnete versuchsweise ein Auge. Selbst das schmerzte höllisch.
    »O doch, das bin ich«, erwiderte Halloway. »Jetzt kann ich endlich aufhören, meine Energie zu verschwenden, indem ich Sie verfluche.«
    »Freut mich … daß ich doch noch zu etwas nütze bin. Wie lange … ist es her?«
    »Die Übernahme? Das war vor vierzig Stunden und zweiundzwanzig Minuten.«
    Carey ging methodisch durch den Raum, überprüfte jeden einzelnen Monitor und trennte die Verbindungen. Cole schloß die Augen und lauschte auf ihre leisen Bewegungen.
    »Glauben Sie nicht, daß Baruch … alles wieder einschaltet?«
    »Doch, natürlich. Aber zumindest für den Moment sind wir hier sicher.« Halloway setzte sich auf Tahns Bettkante.
    Der Captain betrachtete sie prüfend und meinte: »Sie haben auch schon mal besser ausgesehen.«
    »Liegt vermutlich daran, daß ich ein Dutzend Spione und ihre Zuträger umbringen, eine hysterische Mannschaft beruhigen, mit einer Horde Gamanten fertig werden und mir zu allem Überfluß auch noch um Sie Sorgen machen mußte.«
    Tahn lächelte. »Würden Sie mir das Glas Wasser geben?«
    Sie reichte ihm das Wasser und stützte zugleich seinen Rücken, um ihm das Trinken zu erleichtern. Als er das Glas geleert hatte, ließ er den Kopf auf ihren Arm sinken.
    »Besser?«
    Tahn nickte, doch als sie

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