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Die Gamant-Chroniken 03 - Die Prophezeiung von Horeb

Die Gamant-Chroniken 03 - Die Prophezeiung von Horeb

Titel: Die Gamant-Chroniken 03 - Die Prophezeiung von Horeb Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kathleen M. O'Neal
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umzusiedeln – eine unfruchtbare Wüstenei am äußersten Rand der Galaxis.«
    »Er hat die Umsiedlung verlangt?« Mastema schüttelte ungläubig den Kopf. Zu seiner Zeit hatten die gamantischen Führer ihr Volk vorsätzlich in alle solaren Winde verstreut, weil sie hofften, die Diaspora würde ihr Überleben garantieren. »War Calas denn nicht klar, daß wir ganz nach Belieben mit ihnen verfahren könnten, sobald sie sich erst einmal alle an einem Platz befanden?«
    »Ich glaube nicht, daß Calas das kümmerte. Er behauptete, Gott habe ihm die Umsiedlung in einer Vision befohlen. Damals war er erst acht Jahre alt, Magistrat, doch mittlerweile ist er ein höchst lästiger Zwanzigjähriger geworden. Aber wie auch immer, die ganze Angelegenheit schien für uns von Vorteil zu sein, und so haben wir mit dem Umsiedlungsprogramm begonnen. Kurz darauf rebellierten die Gamanten plötzlich und erbittert. Und zur Zeit befinden wir uns mitten in einer neuerlichen, umfassenden gamantischen Revolte – genau wie damals zu deiner Regierungszeit.«
    »Also schön. Ich verstehe, worum es geht. Die Gamanten haben es vermutlich geschafft, sich mit Waffen zu versorgen?«
    »Ja. Waffen und Schiffe. Vor zwölf Jahren ist es uns gelungen, die gamantische Untergrundflotte einzukesseln und zum größten Teil zu vernichten. Doch statt sich zu ergeben, haben diese Wahnsinnigen angefangen, kleinere Schiffe – Frachter, Fregatten und Sternensegler – in Kriegsmaschinen umzubauen. Mittlerweile haben sie eine beeindruckende neue Flotte aufgeboten.«
    »Sehr schlau. Welches militärische Genie steckt dahinter?«
    »Wir vermuten, ein Dissident namens Baruch. Aber wir sind uns nicht sicher. Die Gamanten benutzen diese Schiffe, um einen verheerenden Guerillakrieg gegen uns zu führen. Uns blieb keine Wahl, als entsprechend zu reagieren, und du weißt ja, was ein Krieg an Zeit, Geld und Ressourcen verschlingt. Unser Umverteilungsprogramm läuft nur noch schleppend. Mehrere nichtmenschliche Rassen haben genug vom ständigen Mangel an Nahrungsmitteln und militärischem Schutz. Ganze Sonnensysteme haben sich erhoben und weigern sich, ihre Quoten für das Gemeinschaftsprogramm zu erfüllen. Sogar unsere militärischen Einrichtungen wurden angegriffen und geplündert. Und zu allem Übel nähert sich auch noch Palaia Station dem Perihelion mit Palaia Zohar, und unsere eigenen Leute haben alle Hände voll zu tun, um die Station in einem stabilen Orbit außerhalb des Ereignishorizontes der Singularität zu halten.«
    »Zohar. Ja, ich erinnere mich.«
    Mastema strich sich über die Augenbrauen. Palaia Zohar war ein Schwarzes Loch und der Begleiter des Sterns, den die ungeheure Masse von Palaia Station umkreiste. Der Umlauf erfolgte in Zyklen von sechsundfünfzig Jahren. Am Ende eines jeden Zyklus’ kam die Station dem Gravitationsschacht gefährlich nahe, und dann waren einige gewagte navigatorische Manöver vonnöten, um der übermächtigen Schwerkraft und den Gezeiteneffekten zu entgehen.
    »Ich vermute, Slothen, du hast selektive Sterilisationen angeordnet, um die gamantische Kooperation zu ›fördern‹?«
    »Wir haben sie zu Tausenden getötet, aber sie vermehren sich wie die Kanalratten. Ich glaube, es gibt jetzt mehr Gamanten in der Galaxis als noch vor zwölf Jahren – obwohl ich schätze, daß wir in diesem Zeitraum mindestens hunderttausend Revolutionäre exekutiert haben.«
    Mastema ließ den Blick über die trübsilberne Decke schweifen. Seine Sicht hatte sich etwas geklärt. Mittlerweile konnte er schon die Farben der einzelnen Buchrücken in seiner Bibliothek erkennen. »Hast du versucht, Geiseln zu nehmen?«
    »Ja. Schon vor Jahren, als mir zum erstenmal klar wurde, welche Richtung die ganze Geschichte zu nehmen drohte, habe ich fünfzigtausend dieser Tiere auf Horeb einfangen und hierher auf die Station schaffen lassen. Wir haben zehn Satelliten gebaut, in einen Orbit um Horeb gebracht und unsere gefangenen Gamanten dort eingekerkert. Du verstehst schon, als Schutzschild für uns. Ich dachte mir, die Untergrundkämpfer würden es sich zweimal überlegen, Palaia anzugreifen, wenn ihnen bewußt ist, daß wir beim ersten Anzeichen einer feindseligen Handlung fünfzigtausend ihrer Verwandten und Freunde töten könnten.«
    »Ein kluger Schachzug.«
    »Ja. Dies hielt den Untergrund davon ab, uns direkt anzugreifen. Doch statt dessen haben sie überall sonst Verwüstungen angerichtet. Ich fürchte, die giclasianische Herrschaft über die

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