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Die Gamant-Chroniken 03 - Die Prophezeiung von Horeb

Die Gamant-Chroniken 03 - Die Prophezeiung von Horeb

Titel: Die Gamant-Chroniken 03 - Die Prophezeiung von Horeb Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kathleen M. O'Neal
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Tore der Stadt und bauten sich wie hohe Säulen davor auf.
    Dann hoben sie die Arme und winkten den Menschen auf den Hügeln zu.
    »Beeil dich«, mahnte das Mädchen und setzte sich in Bewegung. »Laß uns nachschauen, was für wundersame Geschenke sie diesmal gebracht haben.«
    Adam folgte ihr lachend. Er liebte die zwölf Engel. Sie erschienen nicht oft, aber wenn sie kamen, brachten sie Geräte mit, mit deren Hilfe das Getreide schneller wuchs, die Bäume mehr Früchte trugen und die Tiere fetter wurden.
    Und sie setzten sich die ganze Nacht mit den Ältesten der Stadt zusammen und erklärten ihnen, wie sie es bewerkstelligen mußten, daß die Aquädukte auch weiterhin Wasser lieferten und die Brunnen der Stadt sauber blieben.
    Manchmal brachten die Engel auch Bücher, in denen Tiere zu sehen waren, die nicht in Adams Welt lebten. Sein Vater, ein geachteter Rab in der Stadt, hatte dem Jungen einmal erzählt, daß das die Tiere seien, die die Himmel bewohnten.
    Adam rannte hinter Halakhah her durch einen Olivenhain und konnte es kaum erwarten, die Engel zu sehen.
    Als er einen Felsen umrundet hatte, sah er, daß am Taltor sein Lieblingsengel stand. Der Himmelsbewohner ließ seinen Blick voller trauriger Sympathie über die Stadt wandern, als würde schon ihr Bild ihm das Herz zerreißen.
    Halakhah erreichte ihn als erste. »Colopatrion!« rief sie und warf sich in seine Arme. Der Engel lachte, hob sie hoch und schwang sie herum.
    »Halakhah, du wächst wirklich viel zu schnell. Und du auch, Adam.«
    Der Junge blieb vor dem Engel stehen und starrte wie stets voller Ehrfurcht auf die Halskette des Wesens, die blaues Licht verbreitete.
    »Ich bin froh, daß ihr wieder da seid«, sagte er zu dem Engel. »Mein Vater hat gesagt, die Bücher, die ihr ihm gebracht habt, würden sein Gehirn peinigen.«
    »Ehrlich? Nun, die Gravitation ist eben nicht jedermanns Sache. Dabei hatte ich gedacht, das Buch könne ihm bei seinem nächsten Bewässerungsprojekt von einigem Nutzen sein.«
    Colopatrion betrachtete die Ziegenherden am Hang, und ein tiefer Seufzer entrang sich seiner Brust. »Hier bei euch ist es immer so friedlich …« Er trug das Mädchen und nahm den Jungen bei der Hand. »Warum reden wir nicht mit deinem Vater über die Bücher?«
    Und Adam drückte die große Hand des Engels, während sie über die schmalen, mit Gold gepflasterten Straßen von Yerushalaim wandelten.
     
    ENDE

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