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Die Gamnma Option

Titel: Die Gamnma Option Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jon Land
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Blainey.«
    »Mein Blick könnte mich trügen, Indianer. Hoffen wir bei Gott, daß es so ist.«
    »Sonst noch etwas?«
    »Nein«, sagte Yosef Rasin zu der in Leder gekleideten Lace. »Ich glaube, Sie haben alles abgesichert.«
    »Nicht ganz«, erwiderte die große Frau mit dem harten, muskulösen Körper. Ihr Blick richtete sich auf den Fuß des Berges, wo man unter den Flutlichtscheinwerfern, die die Armee aufgestellt hatte, Bewegungen ausmachen konnte. »Aber unsere Freunde dort unten sichern alles ab, was wir vielleicht übersehen haben.«
    »Sie glauben also, daß McCracken noch lebt?«
    »Ich glaube nicht, daß man ihn so leicht töten kann, wie Ihre Berichte es behaupten.«
    »Wenn er also kommt …«
    Lace lächelte, und ihre Halsmuskeln spannten sich an. »Soll er doch.«
    Und damit drehte sie sich um und kehrte zu Tilly zurück, die in einem Ausläufer der Befestigungen wartete, die sie vor Anbruch der Nacht auf Masada errichtet hatten. Rasin hatte sich entschlossen, sein Quartier auf der Nordseite Masadas aufzuschlagen, direkt auf den Überresten von Herodes' Palast. Ein beträchtlicher Teil der großen Badehäuser, Terrassen und des Labyrinths von Lagerhäusern war rekonstruiert worden, was auch für die ursprünglichen Befestigungen galt. Auf der gesamten felsübersäten Ausdehnung von Masada befanden sich weitere Überreste alter Gebäude. Rasin hatte ursprünglich die ersten Posten an dem Wachhaus aufstellen wollen, das zweihundert Meter von der nördlichen Mauer entfernt lag. Doch in Befürchtung eines Angriffs hatte Lace darauf gedrungen, schon an den Außenmauern Wachen aufzustellen, damit eine Absicherung in alle Richtungen gewährleistet war. Wenn nun tatsächlich ein Angriff erfolgte, würden sie frühzeitig davon erfahren.
    Auf dem Berg waren alle Lampen und Scheinwerfer eingeschaltet worden, wodurch das uralte Masada in einen unheimlichen, modernen Glanz gehüllt wurde. Rasin beeindruckte die Beleuchtung. Von seiner Veranda auf dem Dach des Badehauses aus konnte er fast bis zu den Grenzen des Bergplateaus sehen. Es war klug gewesen, auf Lace zu hören, und noch klüger, seine persönliche Einsatztruppe mitzubringen, die aus Geächteten wie ihm selbst bestand – eine sorgfältig ausgewählte Gruppe von Soldaten, die wegen übermäßiger Brutalität gegen die Araber aus der Armee ausgestoßen worden waren. Kurz gesagt, eine Bande von Halsabschneidern. Er befürchtete weniger einen Angriff von McCracken als einen von der Regierung, falls sie es sich doch noch anders überlegen sollte. Seine Männer hatte er als Absicherung dagegen mitgenommen. Selbst die besten Elitetruppen der Armee wären nicht an ihnen vorbeigekommen. Auf keinen Fall. Zahlreiche seiner Soldaten waren mit Luftabwehrwaffen ausgestattet, denn falls ein Angriff kam, würde er aus der Luft kommen.
    Rasin atmete tief die trockene Luft ein. Die Macht, die er so lange gesucht, die Macht, die die Vorsehung ihm zugeteilt hatte, lag nun dank Gamma greifbar vor ihm. Er sah auf seine Uhr. Nur noch fünf Stunden, dann würde er seinen Teil des Gegenmittels freisetzen. Etwa zur selben Zeit würden ein Dutzend seiner Helfer an strategisch über ganz Israel verteilten Orten ebenfalls den Impfstoff in die Luft geben, damit der Wind ihn über die gesamte kleine Nation verbreitete und das Land damit vor dem Gamma-Virus schützte. Da der Kontakt mit ultravioletten Sonnenstrahlen den Impfstoff augenblicklich zerfallen ließ, kam es darauf an, den Zeitpunkt der Freisetzung so zu wählen, daß das Gegenmittel bei Sonnenaufgang so nahe wie möglich an die israelischen Grenzen getragen worden war. Der Vorgang ließ sich nicht genau berechnen, aber einigermaßen. Außerdem war schließlich das Schicksal auf seiner Seite.
    Er hatte die Regierung natürlich brillant ausgetrickst; er hatte alle ausgetrickst. Hätten sie auch nur vermutet, was er auf sich genommen hatte, um den Erfolg seines Plans zu gewährleisten, hätten sie die Scharade durchschaut, die er für die Welt aufgezogen hatte … aber es war sinnlos, darüber nachzudenken. Die Scharade näherte sich schnell ihrem Ende.
    Der Wind kam vom Toten Meer; er roch für ihn kräftig und lebendig. Vielleicht würde er mit dem Anbruch des neuen Tages sogar tatsächlich wieder leben. Vielleicht hatte Moses doch noch nicht sein letztes Wunder bewirkt.
    Zumindest das wollte Rasin der Welt beweisen.
    »Nun, alter Freund, können wir es durchziehen?«
    Hiroshi hatte sich so sehr auf Wareagles Karte von

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