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Die Gamnma Option

Titel: Die Gamnma Option Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jon Land
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Evira an der Seite. Ihr Schrei verlor sich in dem letzten Aufschrei des Wächters, als die Knochen seines Gesichts und Halses von den Rollen zerschmettert wurden. Evira wußte nicht genau, wie schlimm ihre Verletzung war, aber auf keinen Fall schlimm genug, um sie von der Erkenntnis abzuhalten, daß sie dringend eine Waffe brauchte.
    Vor ihr auf dem Boden lagen ein paar dicke Plastikstreifen, und sie stopfte sie in ihren Gürtel, bevor sie einen Satz nach dem Gewehr des toten Wächters machte, das von den Rollen noch nicht erfaßt worden war. Einer der beiden verbliebenen Angreifer war auf eine Preßmaschine drei Meter vor ihr geklettert und deckte sie mit einer Salve ein. Die Waffe des Toten hatte sich in dem Laufband verklemmt, doch Evira konnte den Lauf herumreißen und auf den Abzug drücken. Eine Kugel streifte ihr Schlüsselbein, und sie schrie vor Schmerz auf, hielt den Abzug jedoch gedrückt. Der Wächter griff sich an den Leib und stürzte kopfüber zu Boden.
    Evira duckte sich und rammte die Schultern gegen das Laufband. Sie durfte sich nicht zu früh gehen lassen – der letzte Wächter lauerte hier noch irgendwo. Sie schob sich langsam vor. Die Schmerzen in ihrer Seite und ihrem Schlüsselbein schüttelten sie und ließen sie jeden Schritt spüren.
    Der letzte Wächter tauchte rechts von ihr auf. Sie bemerkte, daß sein Bein blutverschmiert war; ihre Schüsse mußten auch ihn getroffen haben. Er feuerte eine Salve auf sie ab, doch sie hatte sich schon fallengelassen und war zur Seite gerollt, in der Hoffnung, die Treppe vielleicht vor ihm erreichen zu können. Doch sie stolperte über eine Kiste und stürzte. Noch heftigere Schmerzen raubten ihr fast die Besinnung. Der Wächter zielte mit seinem Gewehr auf sie.
    Evira erinnerte sich an die schmalen Plastikstreifen, die sie in ihren Gürtel gesteckt hatte. Ohne bewußt darüber nachzudenken, zog sie einen heraus und warf ihn auf den Wächter, der schlitternd zum Stehen kam, um sein Gewehr ruhighalten zu können. Ein gellender Schrei erklang, und sie sah, daß er verzweifelt nach dem Plastikstück griff, das sich in sein linkes Auge gebohrt hatte.
    Ihren Vorteil ausnutzend, kam Evira auf die Füße und warf sich mit einer Wucht auf den Mann, die sie beide gegen die Front der Preßmaschine prallen ließ. Der Mann vergaß seinen Schmerz lange genug, um sie an den Schultern zu fassen und rückwärts gegen das Metall zu schleudern. Sie sah Sterne, als er sie über das Laufband zwang; den Plastikstreifen, den er aus seinem Auge gezogen hatte, hielt er noch in der Hand. Er schlug damit auf sie ein. Evira warf sich zur Seite, und er verfehlte knapp ihren Hals. Er holte erneut aus, und sie wehrte den Schlag mit ihrem unverletzten Arm ab, was neuerliche Schmerzen durch ihre Seite und das Schlüsselbein branden ließ.
    Sein Schwung beugte sie weiter über das Band zurück. Sie verlor den Boden unter den Füßen, und das unverletzte Auge des Mannes blitzte auf, als er auf die offensichtlichste Strategie zurückgriff. Er mußte sie nur weiter nach unten drücken, und die Preßmaschine würde sie verschlingen. Er drückte härter, und Evira fühlte, wie ihr Rücken und ihre Schultern nach unten glitten.
    Es gelang ihr, das Geländer zu fassen, das sich ein Stück über das Laufband erhob, und sich daran festzuhalten. Doch mittlerweile stand der Wächter schon mit gespreizten Beinen über ihr, die Füße auf das Geländer gesetzt. Er zerrte eine Pistole aus seinem Gürtel und schnaubte; sein Rücken war kaum einen halben Meter von den monströsen Rollen entfernt, die das Plastik auf die programmierte Breite preßten und es auf der anderen Seite wieder ausspuckten.
    Evira sah, wie er den Finger auf den Abzug legte, als ein verrostetes Rohr an der Decke direkt über ihm nachgab und schwer auf seine Brust prallte. Die Wucht des Schlages trieb ihn zurück. Er faßte wieder Fuß, doch da hatten ihn die sich ständig drehenden Rollen schon an der Hüfte erwischt und zogen ihn zurück. Er ließ die Pistole fallen und schlug mit den Armen um sich, um Halt zu bekommen und sich hinausziehen zu können, doch seine Hände griffen ins Leere. Seine Schreie übertönten den Lärm der Maschinen, und Evira glaubte hören zu können, wie seine Knochen zermalmt wurden, als er in dem Mechanismus verschwand.
    Sie hatte die Herrschaft über ihre Sinne und motorischen Funktionen verloren und sank benommen zu Boden. Später erinnerte sie sich nur daran, daß eine kleine Gestalt von den

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