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Die Gamnma Option

Titel: Die Gamnma Option Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jon Land
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Schwertgriff.
    Hinter Blaine raschelte es leise, und er fuhr herum und machte einen zweiten Samurai aus, dessen Hand über dem Schwertgriff an seiner linken Hüfte ruhte. Bevor Blaine sich bewegen oder etwas sagen konnte, traten von den beiden anderen Seiten zwei weitere Schwertkämpfer heran. Blaine hatte nicht damit gerechnet, es mit modernen Samurai zu tun bekommen; er hatte sich in eine Lage gebracht, aus der er sich kaum wieder herausreden konnte. Er war ein Eindringling, ein ungebetener Gast auf dem Land eines anderen, und das stellte eine Verletzung des geheiligten Ehrenkodex dar. Seine beste Überlebenschance bestand darin, genau das zu tun, was man ihm sagte.
    Der Samurai auf der Brücke gab ihm ein Zeichen, und McCracken ging auf ihn zu. Die anderen Kämpfer blieben eine Schwertlänge hinter ihm zurück. Die Brücke ächzte leise, als er über sie hinwegschritt. Auf der anderen Seite wartete der erste Samurai, um ihn die steinerne Treppe hinaufzuführen. An ihrem Ende befand sich eine Schiebetür, und der Samurai öffnete sie und enthüllte eine kleine Eingangshalle, die auf der anderen Seite eine weitere Tür aufwies, diesmal aus Papier, Shoji genannt. Sein Führer öffnete auch diese Tür geräuschlos und stellte erfreut fest, daß Blaine sich niederkniete, um seine Schuhe auszuziehen. Mit einer leichten Verbeugung bat er Blaine einzutreten. Blaine erwiderte die Geste und fühlte eher, als daß er hörte, wie sich die Shoji- Türhinter ihm schloß.
    Er fand sich in einem großen Raum wieder, in dessen Decke in regelmäßigen Abständen Dachluken eingelassen waren. Der Ausblick war atemberaubend; der Himmel schien nur einen Handgriff von den Bäumen entfernt zu sein, die am Glas kratzten. Doch Blaines Interesse galt eher einer Gestalt, die vor einer Wand kniete, die von einer handgemalten Schriftrolle mit den japanischen Schriftzeichen für Bujin geschmückt wurde. Ein Katana lag in seiner Scheide in bequemer Reichweite neben der Gestalt.
    Der knieende Mann schien seine Gedanken lesen zu können und deutete mit einer geöffneten Hand zur Seite. McCrackens Blick folgte der Geste, und er sah ein weiteres Katana in der Ecke des Raumes. Davor lag quer eine Tatami, eine Strohmatte. Die unausgesprochene Anweisung befolgend, glitt Blaine zu der Tatami und verbeugte sich vor dem Kamiza, dem Ehrensitz, der seinem Gastgeber gegenüberlag. Dann rutschte er auf den Knien zu dem zweiten Schwert. Die Ehre galt hier alles. Es wäre sein sicherer Tod, auf irgendeine Art gegen die Ehrbegriffe zu verstoßen. Er war draußen nicht durchsucht worden, einerseits, weil die Samurai gespürt hatten, daß er keine Waffe bei sich trug, aber auch, um seine Ehre nicht zu verletzen. Falls er es nun wagen sollte, zu einer anderen Waffe als dem Langschwert an seiner Seite zu greifen, wäre er tot, bevor er sie berühren könnte. Er mußte mitspielen und hoffen, daß der Bujin ihm wenigstens die Gelegenheit geben würde, sich zu erklären.
    Falls es nicht dazu kommen sollte, gebot die Ehre dem Bujin unter diesen Umständen, Blaine ein Schwert anzubieten und sich ihm zum Zweikampf zu stellen. Der Bujin würde schon an Blaines Bewegungen merken, daß er irgendeine Ausbildung genossen hatte. Doch da sich diese Ausbildung keineswegs mit der eines solchen Meisters vergleichen ließ, würde Blaine auf eine List zurückgreifen müssen, um zu überleben. Eine Eröffnung und ein schneller Stoß, das war alles, worauf er hoffen konnte. Viel länger würde es nicht dauern.
    Endlich drehte der Bujin sich langsam um. Blaine spannte seine Muskeln an, dachte an das Schwert und daran, wie schnell er es ergreifen und ziehen konnte, falls es darauf hinauslief.
    Doch der Bujin lächelte. Dann kicherte er, und schließlich lachte er sogar.
    »Du bist zu häßlich, als daß man dich mit leerem Magen töten könnte, Fudo-San«, sagte die Gestalt in der schwarzen Robe und rutschte auf der Tatami vor, bis das Sonnenlicht auf ihr Gesicht fiel.
    Es war Yamagita Hiroshi.
    »Du bist der Bujin!« rief Blaine überrascht.
    »Ja, Fudo-San«, erwiderte Hiroshi in perfektem Englisch. »Seltsam, daß sich unsere Wege hier kreuzen.«
    »Noch seltsamer, da seit über zehn Jahren niemand mehr von dir gehört hat.«
    »Es hat niemand mehr von Hiroshi gehört, weil es Hiroshi nicht mehr gibt.«
    »Würdest du mir das vielleicht erklären?«
    »Zu gegebener Zeit, Fudo-San, zu gegebener Zeit. Dein Aufzug verrät mir, daß du jetzt einen Sake und ein warmes Bett brauchst. Als du

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