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Die Gamnma Option

Titel: Die Gamnma Option Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jon Land
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erniedrigenden Friedensbedingungen zu fliehen. Er war jedoch während des Militärcoups nach Khomeinis Tod zurückgekehrt, nachdem es keinem von seinen Nachfolgern gelungen war, sich als Präsident des Irans einsetzen zu lassen, um dem Land neuen Stolz und neue Hoffnung zu bringen.
    »Und ist es kein großer Segen«, fuhr er fort, den Delegierten aus dem Irak nur von der Seite ansehend, »daß die Zwistigkeiten zwischen unseren Nationen endlich beendet sind, damit wir uns mit unserem wahren Feind befassen können? Niemand wollte dem Krieg zwischen unseren Ländern dringender ein Ende machen als ich, und nicht, weil ich eine Niederlage befürchtete, sondern weil sich ein größerer Sieg, ein Sieg mit dem Wort Allahs dahinter, am Horizont abzeichnet. Man darf erst erfahren, welche Rollen ihr in diesem Sieg einnehmen werdet, sobald der letzte Tag herangebrochen ist.«
    »Aber ich muß meine Leute organisieren«, protestierte der syrische Delegierte. »Sie haben uns versprochen, daß wir Israel in einem schnellen Handstreich nehmen können und das Land zurückbekommen, das rechtmäßig uns gehört.«
    »Den Palästinensern, meinen Sie wohl!« rief der Repräsentant der PLO. »Die, wie ich euch in Erinnerung bringen darf, den größten Teil der Truppen stellen, die an dieser Invasion teilnehmen.«
    »Augenblick mal …«
    »Meine Herren«, unterbrach Hassani, wobei er seine Stimme nur leicht hob und schnell von einem Mann zum anderen sah. »Hören Sie sich doch einmal zu! Sie machen es den Juden einfach, indem Sie übereinander herfallen. Nicht Israel ist unser größter Feind; wir selbst sind unser größter Feind, und das hat in der Vergangenheit das Wunder verhindert, das wir nun bewerkstelligt haben, indem wir unsere Kräfte vereinigten. Aber diese Einstellung trägt auch dazu bei, daß ich die letzten Einzelheiten unseres Plans für den Augenblick noch für mich behalten möchte.«
    »Soll das heißen, daß Sie uns nicht vertrauen?« fragte der Delegierte aus Saudi-Arabien, der einzige, der einen abendländischen Anzug trug.
    »Natürlich nicht. Aber ich habe von Anfang an gesagt, soll diese Organisation erfolgreich verlaufen, brauche ich Ihr Vertrauen, Ihre ungeteilte Hingabe an eine große Sache, bei der die Unterwerfung Israels erst der Anfang sein wird. Wenn einer von Ihnen mit dem Inhalt meines Plans nicht einverstanden ist, könnte er jetzt aufstehen und ihn vereiteln. Daß ich die Einzelheiten zurückhalte, ist nur eine Rückversicherung gegen ein solches Fehlurteil. Es wäre töricht, die Lektionen der Vergangenheit nicht zu beherzigen. Sie werden erfahren, was Sie wissen müssen, sobald es soweit ist.«
    »Hah!« lachte der libysche Delegierte und stand auf. Die medaillenbehangene Khakiuniform war ihm viel zu klein; er wirkte darin wie eine Wurst in der Pelle. »Wir sitzen hier und hören einem Mann zu, der schon einen Krieg verloren hat. Ich sage Ihnen, General, Sie haben Ihre Aufgabe bereits bewältigt, indem Sie uns zusammengebracht und für das gemeinsame Ziel vereinigt haben, Israel zu vernichten. Aber jetzt lassen Sie es uns auf unsere Art machen. Habe ich recht?« fragte er, um Unterstützung heischend, den irakischen Delegierten.
    »Nein«, entgegnete der dunkelhäutige Mann, »das haben Sie nicht.« Der Blick des Irakers richtete sich auf Hassani, der sich die Tirade des Libyers ohne Regung und stumm angehört hatte. »General Hassani hat den Krieg nicht verloren. Niemand hätte mehr erreichen können, wenn er einer Macht wie dem Irak gegenübersteht.«
    »Hören Sie«, erwiderte der Libyer, »ich spreche hier nicht von unserer Absicht, sondern nur von unserem Vorgehen. Genossen, wir müssen die Fehler von 1967 und 1973 vermeiden. Gemeinsam stehen uns Millionen von Soldaten zur Verfügung, die von allen Seiten in Israel einmarschieren können. Wir können sie innerhalb von vierzehn Tagen aufmarschbereit haben. Dann sprechen Taten anstatt Worte.«
    »Sie würden zulassen, daß sie für diese Sache sterben?« fragte Hassani.
    »Natürlich! Jeder Araber würde dafür sterben!«
    »Bei der Verfolgung eines Traums sterben, anstatt dafür zu sorgen, daß dieser Traum Früchte trägt? Das glaube ich nicht. Unsere Völker brauchen keine weiteren Märtyrer. Ich will nicht abstreiten, daß die Araber Gelegenheit bekommen sollten, für das zu kämpfen, was ihnen gehört. Aber sie sollen für den sicheren Sieg kämpfen und nicht für den fast sicheren Tod unter den Händen des verfluchten Judenstaats.«
    »Der

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