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Die Gamnma Option

Titel: Die Gamnma Option Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jon Land
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Tod ist den Israelis ebenfalls sicher«, fügte der PLO-Delegierte hinzu.
    »Sie werden ihre Bomben einsetzen, um uns alle in einem letzten verzweifelten Angriff auszulöschen. Was haben wir damit gewonnen? Nichts, meine Herren, überhaupt nichts. Die Unterwerfung Israels ist kein Ziel, sondern ein Mittel zum Zweck, damit Sie alle in Ihren jeweiligen Ländern an die Macht kommen und den Mittleren Osten vereinigen können, wie er noch nie vereinigt war. Wir haben in der Vergangenheit den Fehler gemacht, in der Wahl unseres Ziels zu kurzsichtig und engstirnig gewesen zu sein.«
    »Sie ignorieren weiterhin das Offensichtliche«, protestierte der Saudi. »Israel mag vielleicht noch nie einem so starken Feind gegenübergestanden haben, wie wir einer sind, aber wir haben auch noch nie mit einem so starken Feind wie Israel zu tun gehabt. Von Atomwaffen einmal abgesehen, verfügt das Land über ein erschreckendes konventionelles Arsenal, darunter auch die modernsten Kampfflugzeuge.«
    »Was ich gern eingestehen will, Herr Botschafter. Und um gegen diese Macht zu Felde ziehen zu können, haben wir nun eine Waffe in unserem Besitz, gegen die Israel keinen Schutz hat.«
    »Warum haben wir noch nichts von dieser Waffe erfahren?«
    »Weil dazu kein Grund bestand. Genausowenig, wie heute Grund besteht, tiefer in die Einzelheiten zu gehen.«
    »Wann denn?« fragte der Syrer.
    »Bei unserem nächsten Treffen: Am Sonntag, dem vierzehnten Mai«, erwiderte der General. »Dem israelischen Unabhängigkeitstag. Drei Tage, bevor unsere Invasion beginnt.«
    Auf einer Straße, die zum Platz vor dem Königlichen Palast führte, stand ein Lieferwagen mit einer traditionellen islamischen Aufschrift. Solche Lieferwagen waren auf den Straßen Teherans ein alltäglicher Anblick, wenngleich kaum einer so recht zu wissen schien, welchen Sinn diese Fahrzeuge hatten, abgesehen von einer gewissen Indoktrination der Mengen.
    In diesem Lieferwagen jedoch saßen zwei Männer, die mit den modernsten Abhörgeräten arbeiteten, die es auf der Welt gab. Vor einigen Monaten war es dem Mossad gelungen, Wanzen im Königlichen Palast zu installieren, eine ganz neue Generation von Wanzen mit eingebauten Störsendern, die verhinderten, daß sie mit elektronischen Hilfsmitteln aufgespürt werden konnten.
    Trotz allem war ihre Mühe bislang kaum belohnt worden, denn General Hassani sprach kaum einmal über etwas, das ihnen weiterhelfen konnte. Die Männer in dem Lieferwagen hatten nicht gesehen, wie die Delegierten den Palast betreten hatten, so daß das Treffen einen gelinden Schock für sie darstellte. Der Mann, der die Kopfhörer trug, machte sich wie üblich Notizen, doch schon bald zitterten seine Hände so sehr, daß er damit aufhören mußte.
    Diese Mistkerle wollten Israel vernichten!
    Der Mann, der die Kopfhörer trug, kannte die Vorschriften und Vorsichtsmaßnahmen in- und auswendig. Er wußte, daß er eigentlich zuhören sollte, bis das Treffen endgültig beendet war. Doch auf einmal war die Zeit zum wichtigsten Faktor geworden; nun ging es nicht mehr um Tage, sondern um Stunden.
    »Bring uns hier raus!« sagte er zu dem Agenten, der die Aufzeichnungs- und Meßgeräte bediente.
    »Was?«
    »Setz dich hinters Lenkrad und fahr los!«
    »Aber wir sollen doch …«
    »Ist mir egal! Hörst du? Ist mir völlig egal! Bring mich zum Treffpunkt. Und mach schnell!«
    Evira kam allmählich wieder zu Kräften. Der Montag war ihr dritter Morgen in dem kleinen Raum, und jeden Tag war es ihr etwas besser gegangen. Sie machte nun regelmäßige Übungen auf dem schmutzigen Boden, um wieder in Form zu kommen, und ihre verletzte Seite und der Hals wurden allmählich wieder beweglicher.
    Kourosh hatte jeden Morgen, wenn sie erwachte, schon ein Frühstück bereitet, ein paar Backwaren, die er aus einer Bäckerei sechs Häuserblocks entfernt gestohlen hatte. Vor zwei Tagen hatte er auch Kaffee auftreiben können, der aber schon kalt geworden war, als er ihn zu ihr hinaufgetragen hatte. Wenn er das Haus wieder verließ, sah sie ihm durch die Spalten zwischen den Brettern über dem Fenster nach und war jedesmal erstaunt darüber, wie ungezwungen er sich draußen bewegte, als ob die Straßen ihm gehörten. Er wich geschmeidig jedem offenen Abwasserloch und jedem Graben im Bürgersteig aus, und sein langes Haar wehte im Wind.
    Kourosh hatte sich auf den Straßen seine eigene Welt geschaffen, aber dennoch war er so abhängig von ihr geworden, wie sie von ihm. Sie wußte, daß er

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