Die Gang: Roman (German Edition)
er war erstaunt, dass sie sich ihm so zeigte.
»Drei von denen haben mich in der Hütte der Rettungsschwimmer erwischt«, sagte sie. »Trolle. Sie haben die Nacht dort verbracht. Ich wollte sie rausschmeißen, und sie haben mich angegriffen. Einer von ihnen zerschlug eine Weinflasche auf meinem Kopf. Dann haben sie mich ausgezogen.«
»O Gott«, murmelte Jeremy.
»Einer von ihnen hat das getan.« Ihre Fingerspitze berührte die Narbe an der Leiste, glitt langsam nach oben und verfolgte den Riss über ihren Bauch und die Rippen bis zur Brust. »Er hat mich besabbert, während er das tat. Die beiden anderen haben mich festgehalten. Dann hat er mich vergewaltigt. Grunzend und sabbernd. Er roch nach altem Wein und Schweiß und Dreck. Als er fertig war, kamen die beiden anderen dran. Einer hat es von hinten gemacht. Der andere in meinen Mund. Bevor sie gingen, haben sie über mich gepisst. Überallhin. Auf mein Gesicht …«
Sie stieg aus den Shorts. Mit einem Fuß schob sie sie zur Seite. Sie ließ sich auf die Knie nieder und griff unter das Bett. Dort zog sie eine Masse brauner Badetücher hervor. Zwei von ihnen breitete sie vor Jeremys Füßen aus, die anderen schob sie zur Seite. Sie stellte sich auf die ausgebreiteten Badetücher und sagte: »Schneide dich in die Hand.«
Jeremy nickte. Er hatte das Gefühl, nicht mehr vernünftig denken zu können, seit er ihre Geschichte gehört hatte.
Er nahm die Rasierklinge in die zitternden Finger seiner linken Hand und drückte dann die Kante in die rechte Handfläche. Blut trat aus der Wunde, und er bog die Hand, um es darin zu halten.
Tanya nahm ihm die Rasierklinge ab. Sie ritzte sich damit kurz unterhalb des Venushügels, und ein roter Faden erschien neben der Narbe. Sie hob Jeremys blutende Hand und presste sie fest auf ihre Schnittwunde. Das Blut floss weiter, unter seiner Hand hervor, tropfte an ihren Beinen hinab auf die Handtücher unter ihren Füßen. Unter dem Blut fühlte sie sich heiß an. Jeremy bog seine Hand so weit wie möglich zurück, um nicht zu berühren, was unterhalb der Wunde lag. Aber Tanya presste seine Finger fest darauf. In ihr feuchtes, sich entfaltendes Fleisch.
»Dein Blut ist in mir«, flüsterte sie. Sie atmete heftig. Sie bewegte sich nur leicht, rieb sich gegen seine Hand. »Mein Blut ist in dir. Du bist mein … Geliebter im Blut. Sag es.«
Jeremy hörte sich, wie er die Worte wiederholte. Sie zog seine Hand nach oben, auf die Linie der Narbe. Die Narbe fühlte sich wie ein schmales, dezent erhabenes Band an. Seine Hand hinterließ eine rote Spur, als sie über ihren Bauch glitt und über die Rippen bis zur Brust. Ihre Brust wurde von seiner Hand nach oben und zur Seite gedrückt. Die Brustwarze bog sich wie Gummi, als sein Daumen darüberfuhr. Sie zog seine Hand höher, und Jeremy stand auf. Sein Penis war in der Hose wie gefangen, eingezwängt und gebogen.
Sie hob seine Hand zum Mund und küsste die zerschnittene Handfläche. Leckte das Blut davon ab. Starrte ihm in die Augen und nahm seinen Daumen in den Mund. Sie saugte und leckte ihn sauber, dann machte sie dasselbe mit seinen Fingern.
»Dein Blut und meines«, flüsterte sie. Ihre Lippen und Kinn und Wangen waren damit beschmiert. Sie senkte seine Hand wieder und legte die Rasierklinge auf die Handfläche. »Behalte sie bei dir, um dich zu erinnern.«
»Ich werde das nie vergessen.«
»Ich weiß.«
Jeremy zog ein Taschentuch aus der Tasche, wickelte es um die Rasierklinge und drückte es dann auf die Wunde.
»Geh jetzt nach Hause«, sagte Tanya mit sanfter Stimme. »Wir sehen uns morgen.«
Ein Kloß stieg in seinem Hals auf.
Er sollte gehen?
Aber er war so erregt! Und sie ebenfalls!
Er platzte plötzlich heraus: »Aber werden wir denn nicht …«
Sie legte einen Finger auf seine Lippen. »Du musst dich erst bewähren.«
»Wie?«
»Mit Zeit. Und Loyalität. Und Mut.«
»Nicht heute Nacht?«
»Nicht heute Nacht. Aber vielleicht schon bald.«
An der Tür des Schlafzimmers blieb er stehen und blickte zurück zu Tanya. Sie stand auf den Handtüchern, nackt und blutverschmiert. »Ich liebe dich«, sagte er.
»Und ich liebe dich, Jeremy.«
Er ging.
Als er den Fuß der Treppe erreichte, hörte er leise Musik und Stimmen und Gelächter von den Trolljägern. Ob er wohl wieder zu der Party zurückkehren sollte? Aber Tanya hatte gesagt, er sollte nach Hause gehen. Sie hatte nicht gewollt, dass er hinunter zu den anderen Trolljägern ging.
Aber einer von denen könnte
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