Die Gang: Roman (German Edition)

und schwang sie hoch über seinen Kopf, als wäre sie eine Hantel. Er ging voran. Die anderen folgten, bis auf Randy.
    »Ich nehme an, du willst das nicht verpassen«, sagte Shiner.
    Jeremy schüttelte den Kopf.
    »Dann lass uns gehen.«
    »Bleibst du denn hier?«
    »Ich habe es dir schon gesagt. Ich gehe nicht ohne dich. Wenn du bleibst, bleibe ich auch. Jemand muss doch auf dich aufpassen.«
    Sie beeilten sich, die anderen einzuholen.
    Die Prozession bewegte sich schnell über die mondbeleuchtete Promenade. Tanya, ganz vorn, eilte zum Tor des Zauns, der das Riesenrad umgab. Sie öffnete für Samson und stieg auf die hölzerne Rampe.
    Oben angekommen, ließ Samson das Mädchen herunter. Er hielt sie fest, während Tanya hinter sie trat. Jeremy hörte ein Klicken und wusste, dass Tanya eine der Handschellen gelöst hatte.
    »Wie bekommen wir das Ding in Gang?«, fragte Samson.
    »Ich habe Nates Schlüssel.«
    »Verdammt!«, sagte Cowboy.
    »Lass sie los.« Samson lockerte seinen Griff am Hemd des Mädchens. Als sie nach hinten taumelte, hielt Tanya sie fest und riss ihr das Hemd herunter.
    »Nicht schlecht«, sagte Samson.
    »Nimm die Hosen.«
    Samson zog ihre Jeans hinunter. Tanya, mit den Armen um das Mädchen, hob sie kurz vom Boden. Samson zog die Jeans von ihren Füßen und warf sie zur Seite.
    »Wer will noch ein bisschen Spaß?«
    »Was ist mit den Bullen?«, fragte Samson.
    »Vergiss die Bullen. Wer will’s mit ihr machen?«
    »Ich weiß nicht«, sagte Samson. Er streichelte die Brüste des Mädchens. »Ich hätte ja nichts dagegen, aber sie ist ein Troll, verstehst du? Ich könnte mir was einfangen.«
    »Na, ich denke …«
    Liz packte Cowboys Arm.
    »Denk besser nicht dran«, murmelte sie.
    »Jeremy?«
    Sein Herz klopfte laut.
    Nicht, wenn Shiner zusah.
    Er konnte einfach nicht.
    Außerdem hatte Tanya ihm für später etwas versprochen.
    »Ich nicht«, sagte er.
    »Eine Bande von Schlappschwänzen.« Sie zog ein Knie hoch. Das Mädchen zuckte heftig zusammen, als Tanyas Knie sie traf. Der Tritt hob sie von den Planken. Tanya warf sie zu Boden. Die Rampe bebte, als sie auf die Bretter fiel. Tanya kniete sich hin und hielt die Hände des Mädchens fest. »Los, macht schon.«
    Karen huschte nach vorn und kroch über das Mädchen, stöhnte, während sie sie streichelte, quetschte, leckte und saugte.
    »Damit willst du doch auch nichts zu tun haben«, flüsterte Shiner.
    Ich möchte es selbst tun, dachte Jeremy. Er fühlte sich schuldig und hasste Shiner, weil sie da war und ihn beschämte.
    Das Mädchen biss Karen in den Kopf.
    Keuchend griff Karen nach ihrem Haar. Dann schlug sie mit den Fäusten auf das Mädchen ein, bis Samson sie wegzog.
    »Lass uns weitermachen und sie hochziehen«, sagte er. »Die Bullen könnten bald hier sein.«
    »Ja, ja, okay.«
    Tanya und Samson zerrten das Mädchen zur untersten Gondel. Tanya schob sie gegen den Sitz, sodass sie auf der Fußstütze saß. Sie legte den Sicherheitsbügel vor, hakte die Verbindungskette der Handschellen darüber und schloss die leere Handschelle wieder um das Gelenk des Mädchens.
    »Wenn sie auch fällt …«, murmelte Shiner.
    »Noch ein guter Troll«, sagte Liz. »Lass sie abfahren.«
    »Lasst sie baumeln!« Das war Cowboy.
    Tanya nahm ihre Visitenkarte aus ihrem Sweatshirt. »Grüße vom Großen Groben Griesgram Billy«, sagte sie. Sie zog eine kleine Plastikschachtel aus der Tasche, öffnete sie und hielt eine Stecknadel hoch, damit jeder sie sehen konnte. Sie steckte die Nadel durch die Karte. Das Mädchen zuckte zusammen, und ihre Beine bewegten sich, als Tanya ihr die Nadel ins Fleisch stach, gerade über der linken Brust.
    »O Gott«, murmelte Shiner.
    Liz lachte. »Sieht aus wie ein Namensschild bei einer Nudistenversammlung.«
    Tanya ging hinüber zu den Maschinen. Augenblicke später sprang der Motor an und brachte die Rampe zum Vibrieren. Das Rad begann sich zu drehen, und die bloßen Fersen des Mädchens schleiften über die Bretter, als sie nach hinten gezerrt wurde.
    Die Gondel kippte unter ihr weg. Sie schnappte nach Luft, als ihr ganzes Gewicht an den angeketteten Gelenken riss.
    Das Rad wurde schneller und trug das vom Mondlicht beleuchtete Mädchen rasch nach oben. Als sie gerade den höchsten Punkt passiert hatte, bremste Tanya das Rad. Das Mädchen wurde steif. Sie schrie. Es sah aus, als würde sie fallen. Jeremy erwartete fast, dass ihr die Arme ausgerissen würden, und er stellte sich vor, wie ihr nackter, armloser Torso durch