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Die Gartenparty

Die Gartenparty

Titel: Die Gartenparty Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ellery Queen
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haltgemacht haben. Gleichwohl ließ Masters die Bar-Theorie wieder fallen, denn keiner der Barkeeper aus den finsteren Kneipen, die die Polizeistunde nicht einhielten, hatte ihn angeblich gesehen. Verständlicherweise.
    So verständlich sogar, daß ihre Aussagen wertlos waren. Jeder dieser Barkeeper hätte geleugnet, den Mann gesehen zu haben, der jetzt tot und die Sensation der kleinen Stadt war. Weshalb sich in so etwas verwickeln lassen und das überaus labile Gleichgewicht stören, mit dem sich solche außergesetzliehe Kneipen im Geschäft hielten?
    Angenommen also, Larry Connor hatte tatsächlich eine Kneipe besucht und sich betrunken. Manche dieser Lokale waren regelrechte Lasterhöhlen, und ein Betrunkener konnte in üble Situationen geraten. Knockout-Tropfen waren dort nur zu gebräuchlich. Mit einer dicken Brieftasche konnte man sie leicht bekommen, entweder vom Barkeeper selbst, oder von einem dieser unangenehmen Typen, die dort herumsaßen. Und wenn man verzweifelt war…
    Seltsam, diese Theorie schien wiederum darauf hinzudeuten, daß Larry Connor doch Selbstmord begangen hatte. Laß dich nicht durch den Mord an Lila beirren, sagte sich Masters energisch; denk jetzt nicht mehr daran. Und auch nicht an die Klimaanlage. Denk nur noch an Connor hier im Büro!
    Nehmen wir einmal an, daß Larry Connor beschlossen hatte, sich umzubringen, und sich zu diesem Zweck Chloralhydrat besorgt hat, einfach, weil er an einem Punkt angelangt war, wo er den Tod dem Weiterleben vorzog. Er war hierher in dieses heiße Zimmer gekommen, das Chloralhydrat in der Faust, hatte sich den tödlichen Mickey Finn bereitet, ihn geschluckt, und sich dann aufs Sofa gelegt, um auf den Tod zu warten.
    Und nun: Larry in bezug auf Lila und den Mord an ihr. Er hatte sie nicht umgebracht. Das stand fest; das bewiesen die falschen Fingerabdrücke auf der Mordwaffe. Jemand anders hatte die Waffe benutzt und nur Larrys Abdrücke daraufpraktiziert. Und dieser Jemand hätte das nicht tun können, wenn Larry nicht schon tot gewesen wäre. Und daher mußte Lilas Mörder hier in diesem Büro gewesen sein, während Larry starb oder bereits tot war, mußte gekommen sein, nachdem Larry aus freien Stücken eine Überdosis Chloralhydrat geschluckt hatte. Der Mörder mußte hier gewesen sein, einmal, um in den Besitz von Larry Connors Brieföffner zu gelangen, und zweitens, um Connors Fingerabdrücke darauf zu praktizieren und ihm den Mord anzuhängen, an den er selbst nie gedacht hatte.
    Der tote Larry war zum Sündenbock gemacht worden.
    Doch wenn Lilas Mörder nicht ebenfalls für Larrys Tod verantwortlich war, zumindest so, daß er ihn geplant hatte, wie in drei Teufels Namen hatte er wissen können, daß Larry hier im Büro lag und starb, oder schon tot war? Und wenn Larry tot war oder im Sterben lag, wie war der Unbekannte hereingekommen? Sicher, da war der Schlüssel zur Haustür – nicht Larry Connors Schlüssel, sondern der Schlüssel, der erst vorhin im Vorzimmer in die Schreibtischschublade gelegt worden war, und zwar von…
    Ruth Benton.
    Masters überlegte.
    Larrys Sekretärin hatte ihren Chef geliebt. Was hätte sie getan, wenn sie ihn in jener Nacht im Büro gefunden hätte, tot, ganz offenbar zum Selbstmord getrieben von seiner eigenen Frau? Wäre Ruth, außer sich vor Zorn und Trauer, losgegangen, um ihn an Lila zu rächen? Wäre sie, in dem Zustand, in dem sie sich befand, zu derart ausgeklügelten Täuschungsmanövern, wie sie Lilas Mörder angewandt hatte, imStande gewesen? Und überdies, ein Zusammentreffen im Büro, samstags nach Mitternacht, ein Besuch auf gut Glück, wäre das nicht ein zu großer Zufall? Obgleich ein Zufall niemals ganz auszuschließen war. Trotzdem schob Masters diese Möglichkeit beiseite. All die Verwicklungen dieses Falles zeigten zu deutlich die Absicht, die dahintersteckte. Nein, es war ausgeschlossen, daß der Selbstmord durch Zufall entdeckt worden war. Doch angenommen… angenommen, der Besuch wäre gar kein Zufall gewesen. Angenommen… angenommen, Larry Connor hätte sie angerufen?
    Das Telefon.
    Das Telefon war vielleicht der Schlüssel zu all diesen mysteriösen Vorgängen!
    Ein Mann nimmt ein Medikament, das ihn töten muß. Er nimmt es freiwillig und legt sich zum Sterben. Wie viele Selbstmörder, fest entschlossen zu sterben, besinnen sich im Angesicht des Todes ganz plötzlich eines Besseren? Das kam doch jeden Tag vor; die Akten der Polizei und der Krankenhäuser waren voll von solchen

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