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Die Gateway-Trilogie: Mit einem Vorwort von Jack Vance (German Edition)

Die Gateway-Trilogie: Mit einem Vorwort von Jack Vance (German Edition)

Titel: Die Gateway-Trilogie: Mit einem Vorwort von Jack Vance (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Frederik Pohl
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nie. Ins Rote gar nicht, und es gibt keinen Grund, ins Grüne zu gehen. Da funktioniert nichts, nicht einmal die Nahrungsschächte oder die Lesegeräte. Sie bleiben fast immer im Gold. Außer, sie haben dort alle Beerenfrüchte gegessen und wollen noch mehr davon.«
    Aus dem Lautsprecher des Monitors klang ein maunzender Schrei, und wieder schwankte das Bild. Es erstarrte kurz, als es eine der weiblichen Alten zeigte, die am Finger saugte; dann griff sie mit bösem Blick nach der Kamera. Das Bild verschwand.
    »Paul, was haben sie gemacht?«, fragte Lurvy scharf.
    »Das Ding demoliert, nehme ich an«, sagte er, während er vergeblich an den Knöpfen drehte. »Die Frage ist, was machen wir jetzt? Haben wir hier nicht genug getan? Sollten wir uns nicht überlegen, ob wir zurückfliegen?«
     
    Lurvy dachte darüber nach, wie alle anderen. Aber so gründlich sie Wan auch befragten, der Junge blieb störrisch dabei, dass es nichts zu fürchten gebe. Die Alten hätten ihm in den Korridoren mit den roten Lichtadern niemals etwas getan. In den grünen hätte er sie nie gesehen – allerdings sei er dort auch kaum hingegangen. Selten im Blauen. Und ja, natürlich wüssten sie, dass hier Leute seien – die Toten Menschen versicherten ihm, dass die Alten Maschinen besäßen, die überall lauschten und manchmal auch Ausschau hielten – wenn sie nicht defekt waren. Das sei ihnen einfach nicht wichtig.
    »Wenn wir nicht ins Gold gehen, stören sie uns nicht«, erklärte er entschieden. »Außer, natürlich, sie kommen heraus.«
    »Wan«, fauchte Paul, »ich kann dir gar nicht sagen, wie zuversichtlich mich das macht.«
    Aber es stellte sich heraus, dass das nur die Art und Weise des Jungen war auszudrücken, dass die Aussichten sehr günstig seien.
    »Ich gehe oft in den goldenen Bereich, damit es spannend wird«, prahlte er. »Und wegen der Bücher. Ich bin nie erwischt worden, versteht ihr?«
    »Und was ist, wenn die Hitschi herkommen, damit es spannend wird oder weil sie Bücher wollen?«, fragte Paul erbost.
    »Bücher! Was würden sie mit Büchern anfangen? Vielleicht wegen der Beerenfrüchte. Manchmal gehen sie mit den Maschinen – Tiny Jim sagt, sie sollen das reparieren, was defekt ist. Aber nicht immer. Und die Maschinen arbeiten nicht sehr gut. Außerdem kann man sie von weitem hören.«
    Sie saßen alle eine Weile stumm da und sahen einander an. Schließlich sagte Lurvy: »Ich sehe das so. Wir bleiben noch eine Woche. Das ist wohl nicht zu gefährlich. Wir haben  – wie viele sind es, Paul? – noch fünf Kameras. Wir stellen sie an verschiedenen Orten auf, schließen sie an den Monitor hier an und lassen sie in Ruhe. Wenn wir aufpassen, können wir sie vielleicht so verstecken, dass die Hitschi sie nicht finden. Wir erkunden alle roten Tunnels, weil die ungefährlich sind, und von den blauen und grünen so viele, wie wir können. Nehmen Proben. Machen Aufnahmen. Ich will mir diese Reparaturmaschinen ansehen. Und wenn wir so viel bewältigt haben, wie wir können, werden wir … werden wir sehen, wie viel Zeit uns bleibt. Dann entscheiden wir, ob wir in den goldenen Bereich gehen.«
    »Aber nicht länger als eine Woche. Von jetzt an«, sagte Paul. Er beharrte nicht darauf. Er wollte nur sichergehen, dass er richtig verstanden hatte.
    »Nicht länger«, bestätigte Lurvy, und Janine und Wan nickten.
     
    Aber achtundvierzig Stunden später waren sie trotzdem im goldenen Bereich.
    Sie hatten beschlossen, die beschädigte Kamera auszuwechseln, und gingen zu viert zu der Dreifachkreuzung, wo der Beerenfrucht-Strauch stand, bar aller reifen Früchte. Wan war der Erste, Hand in Hand mit Janine. Sie machte sich los, um auf die zerstörte Kamera zuzueilen.
    »Sie haben sie völlig zertrümmert«, sagte sie staunend. »Du hast uns nicht erzählt, dass sie so stark sind, Wan. Schau mal, ist das Blut?«
    Paul riss ihr das Gerät aus der Hand, drehte es um und starrte die schwarze Kruste an einer Kante stirnrunzelnd an.
    »Sieht so aus, als hätten sie versucht, die Kamera zu öffnen«, sagte er. »Ich glaube nicht, dass ich das mit bloßen Händen könnte. Er muss irgendwie abgerutscht sein und sich verletzt haben.«
    »O ja«, sagte Wan mit schriller Stimme zerstreut, »sie sind sehr stark.« Seine Aufmerksamkeit galt nicht der Kamera. Er starrte in den langen goldenen Korridor, schnupperte und horchte auf ferne Geräusche.
    »Du machst mich nervös«, sagte Lurvy. »Hörst du etwas?«
    Er hob gereizt die

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