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Die Gateway-Trilogie: Mit einem Vorwort von Jack Vance (German Edition)

Die Gateway-Trilogie: Mit einem Vorwort von Jack Vance (German Edition)

Titel: Die Gateway-Trilogie: Mit einem Vorwort von Jack Vance (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Frederik Pohl
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Er unterschlug Geld seiner Studenten, um nach Gateway zu gelangen  – natürlich hatte er nicht viel davon. Bei seinem ersten Flug landete er hier. Die Computer auf der Erde haben für Vera ein Befragungsprogramm geschrieben, und sie arbeitete die ganze Zeit daran, und … was ist los, Wan?«
    Der Junge befeuchtete die Lippen.
    »Den Namen meiner Mutter?«, wiederholte er.
    »Oh, Verzeihung«, entschuldigte sich Paul. Es war ihm nicht in den Sinn gekommen, dass Wans Gefühle betroffen sein könnten. »Sie hieß Elfega Tamorra. Aber zu den Toten Menschen scheint sie nicht zu gehören, Wan. Ich weiß nicht, woran das liegt. Und dein Vater – tja, das ist seltsam. Dein wirklicher Vater war tot, bevor sie hierher kam. Der Mann, von dem du sprichst, muss ein anderer sein, aber ich weiß nicht, wer. Hast du eine Ahnung?« Wan zuckte mit den Schultern. »Ich meine, warum deine Mutter oder dein … Stiefvater nicht gespeichert zu sein scheinen?«
    Wan spreizte die Hände.
    Lurvy trat zu ihm. Der arme Junge! Sie legte den Arm um ihn, weil er so elend aussah, und sagte: »Für dich muss das ein Schock sein, Wan. Ich bin sicher, wir erfahren noch viel mehr.« Sie wies auf das Durcheinander von Rekordern, Verschlüsslern und Prozessoren, das den früher leeren Raum ausfüllte. »Alles, was wir feststellen, geht zurück zur Erde«, sagte sie. Er blickte höflich zu ihr auf, aber nicht mit dem größten Verständnis, als sie versuchte, den riesigen Komplex von Anlagen zur Verarbeitung von Informationen auf der Erde zu erklären, wie dieser systematisch alle Daten analysierte und mit anderen verglich, die vom Hitschi-Himmel und aus der Nahrungsfabrik kamen – ganz zu schweigen von allen übrigen Daten, gleichgültig, woher sie stammten. Bis Janine sich einmischte.
    »Ach, lasst ihn in Ruhe. Er versteht genug«, sagte sie. »Lass ihn das erst einmal verdauen.« Sie kramte im Nahrungsbehälter nach einem der schiefergrünen Päckchen und meinte beiläufig: »Warum tutet dieses Ding eigentlich?«
    Paul horchte, dann sprang er zu seinen Geräten. Der an ihre Kamera angeschlossene Monitor gab ein schwaches Piepen von sich. Er drehte ihn herum, damit alle ihn sehen konnten, während er vor sich hin fluchte.
    Es war die am Beerenfrucht-Strauch zurückgelassene Kamera, die geduldig den unveränderten Schauplatz ablichtete und ein Alarmzeichen gab, wenn sie eine Bewegung wahrnahm.
    Das war jetzt der Fall. Ein Gesicht starrte sie vom Schirm her an.
    Lurvy spürte, wie ein Schauer des Entsetzens über ihren Rücken kroch.
    »Hitschi«, stieß sie hervor.
    Aber wenn das zutraf, zeigte das Gesicht keine Spur davon, dass sich dahinter ein Geist verbarg, der eine ganze Galaxis zu kolonisieren vermochte. Das Wesen schien auf allen vieren zu stehen, starrte finster in die Kamera, und hinter ihm befanden sich vier oder fünf andere. Das Gesicht besaß kein Kinn. Die Stirn wölbte sich unter einer flaumigen Kopfbehaarung; im Gesicht waren mehr Haare als auf dem Kopf. Wenn der Schädel einen Hinterhauptswulst besessen hätte, wäre das Wesen einem Gorilla ähnlich gewesen. Alles in allem war es der Nachbildung des Schiffscomputers aufgrund von Wans Beschreibung nicht allzu unähnlich, aber von gröberem, tierischerem Aussehen. Trotzdem waren sie keine Tiere. Als das Gesicht sich auf die Seite drehte, sah Lurvy, dass die anderen, die sich um den Beerenfrucht-Strauch drängten, das trugen, was noch kein Tier freiwillig angelegt hatte: Sie waren bekleidet. Es gab sogar Andeutungen von Modischem in ihrer Kleidung, Farbflicken, auf ihre Röcke genäht, was wie Tätowierungen aussah; sogar eine Kette mit scharfkantigen Perlen trug eines der männlichen Wesen.
    »Ich nehme an, dass sogar die Hitschi mit der Zeit degenerieren können«, sagte Lurvy mit schwankender Stimme. »Und Zeit genug hatten sie.«
    Das Bild auf dem Schirm schwankte stark.
    »Hol ihn der Teufel«, knurrte Paul. »So degeneriert ist er nicht, dass ihm die Kamera nicht auffiele. Er hat sie hochgehoben. Wan, glaubst du, sie wissen, dass wir hier sind?«
    Der Junge zuckte uninteressiert die Achseln.
    »Natürlich. Das haben sie immer getan, weißt du. Es kümmert sie aber nicht.«
    Lurvys Herz setzte kurz aus.
    »Was meinst du damit, Wan? Woher weißt du, dass sie uns nicht jagen?«
    Das Bild wurde ruhiger; der Alte, der die Kamera ergriffen hatte, reichte sie einem zweiten Wesen. Wan blickte hinüber und meinte: »Ich hab’ es euch gesagt, sie kommen in diesen blauen Abschnitt fast

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