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Die Gateway-Trilogie: Mit einem Vorwort von Jack Vance (German Edition)

Die Gateway-Trilogie: Mit einem Vorwort von Jack Vance (German Edition)

Titel: Die Gateway-Trilogie: Mit einem Vorwort von Jack Vance (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Frederik Pohl
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um Sie zum Essen zu treffen oder meinen Anwalt aufzusuchen. Eine Million Dollar könnte mich dafür auch nicht entschädigen – oder dafür, was mit Trish passiert ist.«
    Ich gab mir immer noch Mühe, mich zu beherrschen, aber der Gestank ging mir ebenso auf die Nerven wie sein Verhalten. Ich änderte die Strategie.
    »Haben Sie Mitgefühl für Ihre Nachbarn, Bover? Wollen Sie, dass ihnen geholfen wird? Wir können diese Art von Armut für immer beseitigen, mit der Technologie der Hitschi. Genug Nahrung für alle! Anständige Unterkünfte!«
    Er sagte geduldig: »Sie wissen so gut wie ich, dass die Wohltaten der Hitschi-Technologie – oder irgendeiner anderen  – nicht den Leuten im Barrio zugute kommen. Sie dienen dazu, reiche Leute wie Sie noch reicher zu machen. O ja, früher oder später kann das alles geschehen, aber wann? So rechtzeitig, dass es für meine Nachbarn noch von Belang ist?«
    »Ja! Wenn ich es beschleunigen kann, werde ich das tun!«
    Er nickte gelassen.
    »Sie sagen, Sie werden das tun. Von mir aber weiß ich, dass ich es bestimmt mache, wenn ich das Kommando übernehme. Weshalb sollte ich Ihnen vertrauen?«
    »Weil ich Ihnen mein Wort gebe, Sie Scheißkerl! Warum, glauben Sie, versuche ich die Sache abzukürzen?«
    Er lehnte sich zurück und sah zu mir auf.
    »Was das betrifft«, sagte er, »tja, ich glaube, ich weiß, warum Sie es so eilig haben. Mit meinen Nachbarn oder mir hat das nicht viel zu tun. Meine Anwälte haben gründlich recherchiert, Broadhead, und über Ihr Mädchen auf Gateway weiß ich genau Bescheid.«
    Ich konnte nicht anders, ich ging in die Luft.
    »Wenn Sie schon so viel wissen«, brüllte ich, »dann ist Ihnen auch bekannt, dass ich sie da rausholen will, wo ich sie hineingebracht habe! Und das eine sage ich Ihnen, Bover: Ich lasse mich weder von Ihnen noch von Ihrer minderjährigen Hure daran hindern!«
    Sein Gesicht war plötzlich so rot wie seine Glatze.
    »Und was hält Ihre Frau davon?«, fragte er gehässig.
    »Warum fragen Sie sie nicht selber? Wenn sie noch lange genug am Leben bleibt, damit Sie sie belästigen können. Lecken Sie mich am Arsch, Bover, ich gehe! Wie bekomme ich ein Taxi?«
    Er grinste mich nur an. Boshaft. Ich zwängte mich an der Frau auf den Stufen vorbei und ging, ohne mich noch einmal umzublicken.
     
    Bis ich zum Hotel zurückkam, wusste ich, weshalb er gegrinst hatte. Es war mir klar geworden während des zweistündigen Wartens auf einen Omnibus, auf einem Platz neben einer offenen Latrine. Ich will nicht einmal darüber sprechen, wie die Fahrt mit dem Omnibus verlief. Ich war schon auf schlechtere Weise unterwegs, aber nicht seit meiner Rückkehr von Gateway. In der Hotelhalle standen Trauben von Menschen herum, und sie sahen mich seltsam an, als ich hindurchging. Natürlich wussten sie alle, wer ich war. Jedermann wusste Bescheid über die Herter-Halls, und mein Bild war zusammen mit dem ihren im PV gesendet worden. Ich zweifelte nicht daran, dass ich seltsam aussah, verschwitzt und immer noch wutentbrannt.
    Meine Konsole präsentierte ein Feuerwerk von Alarmsignalen, als ich die Tür zu meiner Suite hinter mir zuwarf. Das Erste, was ich tun musste, war, auf die Toilette zu gehen, aber über meine Schulter rief ich durch die offene Tür: »Harriet! Halten Sie alle Anrufe kurz zurück, und geben Sie mir Morton! Einweg. Ich will keine Antwort, ich möchte nur Anweisungen geben.« Mortons Gesicht erschien in einer Ecke des Holotanks; es wirkte nervös, aber erwartungsvoll. »Morton, ich komme eben von Bover. Ich habe ihm alles gesagt, was mir einfiel, aber es nützte nichts. Ich wünsche, dass Sie Privatdetektive einsetzen. Seine Vergangenheit soll durchforscht werden wie nie zuvor. Der Schweinehund muss irgendetwas getan haben, was faul war. Ich will ihn erpressen. Und wenn es ein zehn Jahre alter Strafzettel wegen Falschparkens ist, will ich ihn dafür hängen sehen. Strengen Sie sich an.« Er nickte stumm, verschwand aber nicht, was hieß, dass er zwar tun würde, was ich verlangt hatte, aber selbst etwas sagen wollte, wenn ich das nur zuließ. Über ihm stand das größere Gesicht von Harriet; sie zählte die Minute ab, um die ich sie gebeten hatte. Ich ging ins Zimmer zurück. »Also, Harriet«, sagte ich. »Das Wichtigste zuerst, alles der Reihe nach.«
    »Ja, Robin, aber …« Sie zögerte und nahm rasch Bewertungen vor. »Es gibt zwei dringende Punkte, Robin. Erstens möchte Albert Einstein die Gefangennahme der

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