Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Die Gateway-Trilogie: Mit einem Vorwort von Jack Vance (German Edition)

Die Gateway-Trilogie: Mit einem Vorwort von Jack Vance (German Edition)

Titel: Die Gateway-Trilogie: Mit einem Vorwort von Jack Vance (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Frederik Pohl
Vom Netzwerk:
dass Masse verschwunden sei. Nicht in einem Schiff, obwohl sie, wenn sie das angenommen hätte, auf dem richtigen Weg gewesen wäre. In sehr großem Maßstab. Um genau zu sein, in einem universellen. Sie stellte die Vermutung auf, sie hätten die ›flotten Zahlen‹ studiert wie wir und wären zu gewissen Schlüssen gekommen, die wahr zu sein scheinen. Hier wird es ein wenig kompliziert, Robin, also passen Sie gut auf – aber wir sind beinahe schon am Ziel.
    Sehen Sie, diese Grundkonstanten bestimmen, ob es im Universum Leben geben kann oder nicht. Unter vielen anderen Dingen, versteht sich. Aber wenn manche davon etwas höher oder etwas niedriger wären, könnte es kein Leben geben. Erkennen Sie die logische Konsequenz dieser Aussage? Ja, ich glaube schon. Es ist ein einfacher Vernunftschluss. Hauptvoraussetzung, die ›flotten Zahlen‹ sind nicht durch Naturgesetze bestimmt, sondern hätten anders aussehen können, wenn bei ›Punkt X‹ bestimmte andere Ereignisse eingetreten wären. Nebenvoraussetzung, wenn sie in bestimmten Richtungen anders wären, würde sich das Universum für Leben als weniger gastfreundlich erweisen. Schlussfolgerung? Ah, das ist der Kern. Schlussfolgerung: Wenn sie in bestimmten anderen Richtungen anders wären, könnte das Universum für das Leben gastfreundlicher sein.«
    Und er verstummte und sah mich an, während er mit einer Hand in einen Hausschuh griff, um sich an der Fußsohle zu kratzen.
     
    Ich weiß nicht, wer von uns beiden in diesem Fall länger hätte warten können. Ich bemühte mich, eine Menge unverdaulicher Ideen zu verdauen, und der alte Albert war entschlossen, mir Zeit zu lassen. Bevor dieser Verdauungsakt beendet war, kam Paul Hall in das Abteil getrabt, das ich für mich belegte, und schrie: »Gesellschaft! He, Robin! Wir haben Besuch!«
    Nun, mein erster Gedanke war natürlich Essie; wir hatten uns unterhalten; ich wusste, dass sie zumindest auf dem Weg zum Raumflughafen Kennedy war, wenn sie nicht schon darauf wartete, dass wir herunterkamen. Ich starrte zuerst Paul und dann meine Uhr an.
    »Die Zeit hat nicht gereicht«, sagte ich, was stimmte.
    Er grinste.
    »Kommen Sie und gucken Sie sich die armen Kerle an«, meinte er lachend.
    Und das waren sie wirklich. Sechs Stück, in einen Fünfer gepfercht. Keine vierundzwanzig Stunden, nachdem ich vom Mond gestartet war, auf Gateway abgeflogen, so stark bewaffnet, dass sie eine ganze Division von Ältesten hätten auslöschen können, entschlossen, zu retten und Gewinn zu machen. Sie waren den ganzen Weg hinausgeflogen, hinter dem Hitschi-Himmel her, hatten gewendet und waren wieder zurückgekommen. Irgendwo auf dem Weg mussten wir an ihnen vorbeigekommen sein, ohne es zu ahnen. Arme Kerle! Aber sie waren sehr anständige Burschen, Freiwillige, unterwegs zu einer Mission, die selbst nach den Maßstäben von Gateway unsicher erschienen sein musste. Ich versprach ihnen, dass sie am Gewinn beteiligt sein würden – es gab ja genug für alle. Sie konnten nichts dafür, dass wir sie nicht brauchten, vor allem wenn man bedachte, wie dringend wir sie hätten brauchen können.
    Wir hießen sie also willkommen. Janine führte sie stolz herum. Wan stellte sie, während er mit seiner Schlafpistole wedelte, grinsend den sanften Alten vor, die diese neue Invasion ruhig hinnahmen. Und bis sich das alles beruhigt hatte, wurde mir klar, dass ich am dringendsten Essen und Schlaf brauchte, und verschaffte mir beides.
    Als ich wach wurde, erfuhr ich als Erstes, dass Essie unterwegs war, aber erst nach einer Weile eintreffen würde. Ich zappelte eine Weile herum und versuchte mich an all das zu erinnern, was Albert zu mir gesagt hatte, versuchte mir den Urknall vorzustellen und den kritischen Augenblick nach drei Sekunden, als alles erstarrt war … aber ohne großen Erfolg. Ich rief Albert noch einmal auf und fragte: »Auf welche Weise gastfreundlicher?«
    »Ah, Robin«, erwiderte er – ihn überrascht nie etwas –, »das ist eine Frage, die ich nicht beantworten kann. Wir kennen nicht einmal alle Eigenschaften des Mach’schen Universums, aber vielleicht … vielleicht«, sagte er und demonstrierte durch die Fältchen in seinen Augenwinkeln, dass er nur Vermutungen anstellte, um mich zufrieden zu stellen, »vielleicht Unsterblichkeit? Vielleicht eine schnellere Synapsengeschwindigkeit bei organischen Gehirnen, also höhere Intelligenz? Vielleicht nur mehr Planeten, die für die Entwicklung von Leben geeignet wären?

Weitere Kostenlose Bücher