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Die Gateway-Trilogie: Mit einem Vorwort von Jack Vance (German Edition)

Die Gateway-Trilogie: Mit einem Vorwort von Jack Vance (German Edition)

Titel: Die Gateway-Trilogie: Mit einem Vorwort von Jack Vance (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Frederik Pohl
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Plastikplatten aufgestellt und eine vierte als Dach darübergelegt. Die Seite zur Straße hin war offen, sodass die warme Luft hinein konnte. Nach draußen drang dichter Qualm von Tabak und Hanf, gemischt mit dem Geruch des selbst gebrauten, nach Bier riechenden Schnapses, der hier verkauft wurde.
    Walthers erkannte die Gesuchten aufgrund der Beschreibung, die ihm sein Agent gegeben hatte, sofort. Es gab nicht viele Männer wie diesen Araber in Port Hegramet  – Araber schon, aber wie viele reiche? Und wie viele alte? Mr. Luqman war noch älter als Adjangba, außerdem fett und kahlköpfig. An jedem seiner dicken Finger trug er einen Ring, die meisten mit Brillanten besetzt. Er saß mit einer Gruppe anderer Araber hinten in der Kneipe. Als Walthers auf sie zugehen wollte, hielt ihn die Barfrau auf. »Geschlossene Gesellschaft«, sagte sie und streckte den Arm aus. »Sie zahlen! Lass sie in Ruhe!«
    »Ich werde erwartet«, behauptete Walthers und hoffte, dass das auch stimmte.
    »Wozu?«
    »Das geht dich einen Scheißdreck an«, erklärte ihr Walthers wütend und rechnete sich seine Chancen aus, wenn er sie einfach beiseite schob. Von dieser dürren, dunkelhäutigen Frau mit den auffälligen blauen Metallringen in den Ohren hatte er nichts zu befürchten. Aber der große Kerl mit dem spitz zulaufenden Schädel, der in der Ecke saß und herüberschaute, wirkte ungemütlich. Glücklicherweise sah Mr. Luqman in diesem Augenblick Walthers und stolperte auf ihn zu. »Also, Sie sind mein Pilot«, sagte er. »Kommen Sie, trinken Sie einen mit uns!«
    »Vielen Dank, Mr. Luqman, aber ich muss nach Hause. Ich wollte nur den Charterflug bestätigt haben.«
    »Ja. Wir werden mit Ihnen fliegen.« Er drehte sich um und blickte zu den anderen in seiner Gruppe, die sich über etwas fürchterlich stritten. »Wollen Sie was trinken?«, fragte er über die Schulter.
    Der Mann war betrunkener, als Walthers gedacht hatte. Wieder lehnte er ab. »Danke, nein. Würden Sie jetzt bitte den Chartervertrag unterschreiben?«
    Luqman stierte auf das gedruckte Stück Papier in Walthers’ Hand. »Der Vertrag?« Er dachte einen Moment lang nach. »Warum müssen wir denn einen Vertrag haben?«
    »Das ist so üblich, Mr. Luqman«, beharrte Walthers, dessen Geduld sich allmählich erschöpfte. Hinter ihm brüllten sich die Begleiter des Arabers gegenseitig an. Luqmans Aufmerksamkeit ging zwischen Walthers und den Streitenden hin und her.
    Da war noch etwas merkwürdig. Vier Männer waren an dem Streit beteiligt – fünf, wenn man Mr. Luqman mitrechnete. »Mr. Adjangba sagte, dass es um vier Leute ginge«, bemerkte Walthers. »Wenn es fünf sind, kostet das extra.«
    »Fünf?« Luqman versuchte, sich auf Walthers’ Gesicht zu konzentrieren. »Nein. Wir sind nur vier.« Dann wechselte sein Gesichtsausdruck, und er lächelte nachsichtig. »Ach, Sie glauben, dieser Irre gehört zu uns! Nein, der kommt nicht mit. Der landet höchstens im Grab, wenn er nicht aufhört, Shameem die Lehren des Propheten auszulegen.«
    »Verstehe«, meinte Walthers. »Wenn Sie jetzt unterschreiben würden …«
    Der Araber zuckte mit den Achseln und nahm das Formular. Er legte es auf die Zinkplatte des Tresens und gab sich größte Mühe, das Gedruckte zu entziffern. Er hatte auch schon den Stift in der Hand, als die Streiterei lauter wurde. Aber Luqman schien sie völlig aus seinem Bewusstsein gestrichen zu haben.
    Die meisten Gäste in der Kneipe waren Afrikaner, von denen die eine Hälfte wie Kikujus, die auf der anderen Seite wie Massai aussah. Auf den ersten Blick hatten auch die Typen, die sich stritten, alle gleich ausgesehen. Jetzt erkannte Walthers, dass er sich getäuscht hatte. Einer der Männer war jünger als die anderen, auch kleiner und schmächtiger. Seine Hautfarbe war dunkler als die der meisten Europäer, nicht aber so dunkel wie die der Libyer. Seine Augen waren zwar ebenso schwarz, aber nicht umrandet.
    Walthers ging das Ganze nichts an.
    Er drehte der Gruppe den Rücken zu und wartete geduldig, dabei wollte er so schnell wie möglich weg. Nicht nur, weil er Dolly sehen wollte. In Port Hegramet gab es ein buntes Völkergemisch, von denen sich die meisten nicht leiden konnten. Die Chinesen verkehrten meist nur mit Chinesen, die Lateinamerikaner blieben in ihrem Barrio, die Europäer im europäischen Viertel – aber keineswegs sauber getrennt und nicht immer friedfertig. Selbst bei den Untergruppen gab es scharfe Trennungslinien. Chinesen aus Kanton

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