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Die Gateway-Trilogie: Mit einem Vorwort von Jack Vance (German Edition)

Die Gateway-Trilogie: Mit einem Vorwort von Jack Vance (German Edition)

Titel: Die Gateway-Trilogie: Mit einem Vorwort von Jack Vance (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Frederik Pohl
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kamen mit denen aus Taiwan nicht aus, die Portugiesen unterschieden sich stark von den Finnen, und die einstigen Chilenen und ehemaligen Argentinier bekämpften sich immer noch. Auf keinen Fall waren Europäer in afrikanischen Kneipen gern gesehene Gäste. Als Luqman endlich den Vertrag unterschrieben hatte, dankte Walthers ihm und ging erleichtert auf die Straße. Er war noch keinen Häuserblock weit gekommen, als er hinter sich wütendes Gebrüll und einen Schmerzensschrei hörte.
    Auf Peggys Planet kümmerte sich jeder nur um seine eigenen Angelegenheiten, soweit das möglich ist. Walthers lag sehr viel an diesem Charterflug. Es wäre doch möglich, dass die Männer, die auf den Mann einprügelten, afrikanische Rausschmeißer waren, die gerade seinen Kunden zusammenschlugen. Also ging ihn die Angelegenheit sehr wohl etwas an. Er drehte um und rannte zurück – das war ein Fehler, den er noch lange bereuen sollte, wie Sie mir glauben können.
    Als Walthers zum Tatort gelangte, waren die Schläger weg. Die wimmernde, blutende Figur auf dem Pflaster gehörte nicht zu seinen Kunden. Es war ein junger Mann, den Walthers nicht kannte. Dieser umklammerte sein Bein.
    »Helfen Sie mir! Ich gebe Ihnen auch fünfzigtausend Dollar«, stieß er ächzend heraus. Seine Lippen waren blutig und geschwollen.
    »Ich geh’ und hol’ einen Polizisten«, bot Walthers an und versuchte sich loszumachen.
    »Keine Polizei! Helfen Sie mir, diese Kerle umzulegen! Ich gebe Ihnen Geld!«, knurrte der Mann wütend. »Ich bin Kapitän Juan Henriquette Santos-Schmitz und kann Ihre Dienste gut bezahlen!«
     
    Ich wusste natürlich zu dieser Zeit nichts von alledem. Walthers hinwiederum hatte keine Ahnung, dass Mr. Luqman für mich arbeitete. Das spielt auch keine Rolle. Zehntausende arbeiteten für mich. Außerdem hätte es auch keine Rolle gespielt, wenn sie alle Walthers bekannt gewesen wären. Das Dumme an der Sache war, dass er Wan nicht erkannte. Er hatte nur allgemein von ihm gehört. Dieser Umstand sollte ihm später noch schwer zu schaffen machen.
    Ich kannte Wan sehr genau. Ich hatte ihn zum ersten Mal getroffen, als er noch ein Wolfskind war, das von Maschinen und Nicht-Menschen aufgezogen wurde. Bei der Aufzählung meiner Bekannten habe ich ihn einen Nicht-Freund genannt. Ich kannte ihn zwar, aber er hat sich nie so in die Gesellschaft eingefügt, dass er irgendjemandes Freund wurde.
    Eigentlich war er eher ein Feind – nicht nur mir, sondern der gesamten Menschheit gegenüber –, als er verängstigt und geil auf seiner Couch in der Oort’schen Wolke dahinträumte, ohne sich darum zu kümmern, selbst wenn er es gewusst hätte, dass er damit alle anderen in den Wahnsinn trieb. Das war nicht seine Schuld. Sicher nicht. Es war nicht einmal seine Schuld, dass sich die erbärmlichen, zerstörerischen Terroristen von seinem Beispiel inspirieren ließen und uns auch in den Wahnsinn trieben, wann immer sie konnten. Aber damit kommen wir wieder zur Frage von »Schuld« und dem damit zusammenhängenden Begriff »Schuldbewusstsein«. Wenn wir uns damit auseinander setzen, sind wir schon wieder bei Sigfrid Seelenklempner, ehe wir es uns versehen, ich möchte aber jetzt über Audee Walthers berichten.
    Walthers war kein Engel der Nächstenliebe. Trotzdem brachte er es nicht über sich, den Mann auf der Straße liegen zu lassen. Als er den blutenden Mann mit in das kleine Appartement nahm, das er mit Dolly bewohnte, hatte er keine klare Vorstellung, warum er das tat. Der Mann war übel zugerichtet. Zugegeben. Aber dafür gab es Erste-Hilfe-Stationen. Außerdem entpuppte sich der Patient als zunehmend unausstehlich. Auf dem ganzen Weg zu dem Viertel, das Klein-Europa hieß, machte er hinsichtlich seines finanziellen Angebots Rückzieher und beschimpfte Walthers als Feigling. Als er sich endlich auf Walthers’ Faltbett fallen ließ, betrug die Summe nur noch zweihundertfünfzig Dollar, und mit den abfälligen Bemerkungen über Walthers’ Charakter fuhr er fort.
    Robins Ausführungen bedürfen auch hier wieder einiger Erläuterungen. Die Hitschi waren an lebenden Objekten sehr interessiert, besonders an solchem Leben, das intelligent war oder intelligent zu werden versprach. Sie hatten eine Erfindung gemacht, die ihnen gestattete, die Gefühle anderer Geschöpfe abzuhören, selbst wenn diese Welten entfernt waren.
    Der Haken an dieser Vorrichtung war nur, dass sie sowohl sendete als auch empfing. Wenn man sie bediente, wurden die eigenen

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