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Die Gateway-Trilogie: Mit einem Vorwort von Jack Vance (German Edition)

Die Gateway-Trilogie: Mit einem Vorwort von Jack Vance (German Edition)

Titel: Die Gateway-Trilogie: Mit einem Vorwort von Jack Vance (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Frederik Pohl
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wartete.
    »Also wirklich, Sigfrid!«, schmeichelte ich. »Schon gut! Ich gebe zu, du hast Recht. Ich habe medizinischen Vollschutz und kann mir so viele fremde Organe besorgen, wie ich will. Der Grund für meine Weigerung, dies zu tun, liegt irgendwo in meinem Kopf. Ich weiß, wie du das nennst: Endogene Depression. Aber das hilft mir auch nicht weiter!«
    »Ach, Robin!« Er seufzte. »Wieder dieses psychoanalytische Kauderwelsch. Und dann noch falsch! ›Endogen‹ bedeutet lediglich ›von innen kommend‹. Das heißt doch nicht, dass es keine Ursache gibt.«
    »Und was ist die Ursache?«
    Nachdenklich sprach er weiter. »Wir wollen ein Spiel spielen. Neben deiner linken Hand ist ein Knopf …«
    Ich sah nach. Tatsächlich! Auf der Lehne des Ledersessels befand sich ein Knopf. »Der ist nur da, damit sich der Lederbezug nicht verzieht«, sagte ich.
    »Sicherlich! Aber in diesem Spiel wird der Knopf, sobald du ihn drückst, bewirken, dass sofort jede Verpflanzung, die du brauchst oder haben willst, ausgeführt ist. Augenblicklich! Lege den Finger auf den Knopf, Robin! Jetzt! Willst du ihn drücken?«
    »Nein!«
    »Gut! Kannst du mir erklären, warum nicht?«
    »Weil ich es nicht verdiene, Körperteile von jemand anderem zu nehmen!« Das hatte ich nicht sagen wollen. Das hatte ich nicht einmal gewusst. Nachdem ich es ausgesprochen hatte, konnte ich nur noch dasitzen und dem Echo meiner Worte lauschen. Auch Sigfrid schwieg lange.
    Schließlich nahm er seinen Stift, steckte ihn in die Tasche, rollte den Block zusammen, verstaute ihn in einer anderen Tasche und beugte sich vor. »Robin«, bedeutete er mir. »Ich glaube nicht, dass ich dir helfen kann. Da ist ein Schuldgefühl, bei dem ich keine Möglichkeit sehe, es zu beseitigen.«
    »Aber du hast mir doch früher so geholfen!«, schluchzte ich.
    »Früher«, warf er ernst ein, »hast du dir selbst Schmerz zugefügt, weil du dich wegen einer Sache schuldig fühltest, für die du wahrscheinlich gar nichts konntest, die auf alle Fälle weit in der Vergangenheit lag. Jetzt liegt der Fall ganz anders. Du kannst vielleicht noch fünfzig Jahre leben, wenn du deine kranken Organe durch gesunde ersetzen lässt. Aber du hast Recht, dass diese Organe von jemand anderem kommen und gewissermaßen ein anderes Leben verkürzen, damit du länger leben kannst. Diese Wahrheit zu erkennen, Robin, ist kein neurotisches Schuldgefühl. Es ist nur das Eingeständnis einer moralischen Wahrheit.«
    Das war alles, was er sagte. Lediglich noch »Leb wohl!« mit einem Lächeln, traurig und zugleich liebevoll.
    Ich hasse es, wenn meine Computerprogramme mit mir über Moral sprechen. Vor allem, wenn sie Recht haben.
     
    Man darf nun aber keineswegs vergessen, dass die Depression, die ich gerade durchmachte, nicht das Einzige war, was passierte. Lieber Himmel, nein! Viele Dinge passierten vielen Leuten auf der Welt – auf allen Welten und in den Zwischenräumen –, die nicht nur viel interessanter, sondern auch viel wichtiger waren, auch für mich. Ich habe damals nur nichts davon gewusst, obwohl sie Leute betrafen (oder auch Nicht-Leute), die ich kannte (oder später kennen lernte oder gekannt, aber vergessen hatte). Lassen Sie mich Ihnen ein paar Beispiele aufzählen. Mein Noch-nicht-Freund Kapitän, der einer dieser Irren-Sittenstrolch-Nikolaus-Hitschi war, die in meinen Kinderträumen herumgespukt hatten, sollte noch viel mehr Angst bekommen, als ich je bei dem Gedanken an die Hitschi empfunden hatte. Mein früherer (und bald wieder) Freund Audee Walthers Jr. stand kurz davor, zu seinem Schaden, meinen früheren Freund (oder Nicht-Freund) Wan zu treffen. Und mein allerbester Freund (unter Berücksichtigung der Tatsache, dass er nicht »wirklich« war), das Computerprogramm Albert Einstein, war dabei, mich zu überraschen … Wie verzwickt diese Aufzählung ist! Ich kann es nicht ändern. Ich habe in einer komplizierten Zeit gelebt, auf sehr komplizierte Art und Weise. Jetzt, nachdem ich erweitert worden bin, passen alle Teile sehr gut zusammen, wie Sie sehen werden. Aber damals wusste ich nicht einmal, was die einzelnen Teile zu bedeuten hatten. Ich war nur ein alternder Mann, zu Boden gedrückt von dem Bewusstsein der Sterblichkeit und der Sünde. Als meine Frau nach Hause kam und mich auf dem Sofa liegend fand, mit stierem Blick auf den Tappan-See, rief sie sofort: »Na so was, Robin? Was, zum Teufel, ist denn los mit dir?«
    Ich lächelte ihr zu und ließ mich von ihr küssen. Essie

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