Die Gateway-Trilogie: Mit einem Vorwort von Jack Vance (German Edition)
Bruchteil einer Sekunde ab. Dann bemerkte er, dass Yee-xing ihn am Arm zog und in sein Ohr brüllte. »Walthers, du verdammter Idiot! Ich habe es gespürt! Und der Kapitän auch und jeder auf diesem verdammten Schiff! Jetzt kriegen wir Ärger!«
Sobald er seinen Kopf von dem silbrigen Geflecht wegzog, waren die Empfindungen verschwunden. Die schimmernden Wände und schemenhaften Maschinen waren wieder Wirklichkeit. Mitten darin Janie Yee-xings wütendes Gesicht. Ärger? Walthers musste lachen. Nach der Eiseskälte, der langsamen Hölle, auf die er soeben einen Blick geworfen hatte, konnte ihn nichts Menschliches mehr erschüttern oder schrecken. Als die vier Wachposten mit Waffen im Anschlag hereingestürmt kamen und sie in vier Sprachen anbrüllten, hätte Walthers sie beinahe freudig begrüßt.
Sie waren wenigstens menschlich und am Leben.
In seinem Gehirn bohrte sich eine Frage tiefer und tiefer: War er mit den rätselhaften, verborgenen Hitschi in Kontakt gekommen?
Wenn dem so war, sagte er schaudernd zu sich selbst, möge der Himmel der menschlichen Rasse beistehen.
Sich vor den Hitschi zu fürchten war nicht nur auf der S. Ya. ein beliebter Zeitvertreib. Selbst ich gab mich ihm ziemlich oft hin. Jeder tat es. Wir taten es sehr häufig, als ich noch ein Kind war, obwohl man damals die Hitschi für nichts anderes als merkwürdige, verschwundene Kreaturen hielt, denen es Spaß gemacht hatte, vor hunderttausenden von Jahren auf dem Planeten Venus Tunnel zu graben. Wir taten es, als ich ein Gateway-Prospektor war – mein Gott, und wie! Wir vertrauten uns alten Hitschi-Schiffen an und flitzten durch das Universum zu Orten, die kein Mensch je gesehen hatte. Und dabei machten wir uns dauernd Gedanken, ob die Eigentümer der Schiffe am Ende einer solchen Fahrt auftauchen würden – und was sie dann machen würden! Wir zerbrachen uns noch mehr über sie die Köpfe, als es uns gelungen war, ihre alten Himmelsatlanten so weit zu entschlüsseln, dass wir wussten, wo sie sich versteckt hatten, tief im Kern unserer Galaxis.
Damals verschwendeten wir keinen Gedanken darauf, wovor sie sich versteckten.
Aber das war keineswegs alles, was ich tat. Meine Tage waren mit vielem anderen ausgefüllt. Da war meine unentwegte Beschäftigung mit meinem wackeligen Gesundheitszustand, der sich mir stets, wenn ihm danach war, aufdrängte, und das immer häufiger. Aber das war nur der Anfang. Ich war mit so vielen, unzähligen, verschiedenen Dingen beschäftigt, wie es einem Menschen nur möglich war.
Wenn man an einem beliebigen Tag das Leben des alternden Tycoons Robinette Broadhead unter die Lupe nahm und ihn in seinem luxuriösen Landhaus über dem großen Tappan-See, nördlich von New York City, besuchte, machte er vielleicht gerade mit seiner reizenden Frau Essie einen Spaziergang am Flussufer … oder er widmete sich in seiner überreichlich ausgestatteten Küche gewagten kulinarischen Experimenten in der Kochkunst des Malaiischen Archipels, Islands oder Ghanas … oder er unterhielt sich mit dem klugen Datenbeschaffungssystem Albert Einstein … oder er beantwortete seine Post:
»An das Jugendzentrum auf Grenada. Moment mal. Ja. Der Scheck über dreihunderttausend Dollar liegt bei, wie versprochen. Aber benennen Sie das Zentrum bloß nicht nach mir. Von mir aus nach meiner Frau, wenn Sie wollen. Wir werden beide selbstverständlich versuchen, zur Eröffnung zu kommen.«
»An Pedro Lammartine, Generalsekretär der Vereinten Nationen. Lieber Pete, ich bearbeite die Amerikaner, dass sie ihre Unterlagen auch den Brasilianern zur Verfügung stellen, um das Terroristenschiff ausfindig zu machen. Jetzt muss aber jemand den Brasilianern einheizen. Würden Sie, bitte, Ihren Einfluss geltend machen. Es ist von allgemeinem Interesse. Wenn die Terroristen nicht gestoppt werden, weiß der liebe Himmel, wo wir alle noch enden werden.«
»An Ray McLean, wo immer er sich aufhält. Lieber Ray, selbstverständlich können Sie unsere Anlegeplätze bei der Suche nach Ihrer Frau benutzen. Ich wünsche Ihnen von ganzem Herzen viel Glück etc. etc.«
»An Gorman und Ketchin, Bauunternehmer. Sehr geehrte Herren, das von Ihnen vorgeschlagene Datum – 1. Oktober – für die Fertigstellung meines Schiffes ist vollkommen inakzeptabel. Es ist auch völlig unzumutbar. Ich hatte Ihnen bereits einen Aufschub gewährt. Das ist alles, was Sie bekommen. Ich erinnere Sie an die hohen, im Vertrag festgelegten Konventionalstrafen, falls es zu einer
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