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Die Gateway-Trilogie: Mit einem Vorwort von Jack Vance (German Edition)

Die Gateway-Trilogie: Mit einem Vorwort von Jack Vance (German Edition)

Titel: Die Gateway-Trilogie: Mit einem Vorwort von Jack Vance (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Frederik Pohl
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schien nicht sehr taktvoll zu sein, und außerdem sprach sie weiter: »Ich bin Schütze. Und Sie – oh, natürlich, Sie müssen auch Widder sein, wie Davie.«
    »Nehme ich an«, sagte ich höflich. »Ich, äh, halte nicht viel von Astrologie.«
    »Nicht Astrologie, Nativitätskunde. Das eine ist Aberglauben, das andere Wissenschaft.«
    »Hm.«
    Sie lachte.
    »Ich sehe schon, Sie sind ein Spötter. Macht nichts. Wenn man daran glaubt, gut; wenn nicht – nun, man braucht nicht ans Gravitationsgesetz zu glauben, um zerschmettert zu werden, wenn man von einem zweihundertstöckigen Gebäude fällt.«
    Kathy setzte sich zu uns und fragte höflich: »Streitet ihr?«
    »Nicht richtig, Schatz.« Klara streichelte sie.
    »Das ist gut, Klara, weil ich auf die Toilette muss, und ich glaube nicht, dass ich das hier kann.«
    »Es ist ohnehin Zeit, dass wir gehen. War nett, Sie zu sehen, Bob. Vorsicht vor Melancholie, ja?« Und sie gingen Hand in Hand davon, während Klara sich bemühte, den seltsamen Gang der Kleinen nachzuahmen. Sah gut aus.
     
    Am Abend begab ich mich mit Sheri zu Dane Metschnikows Abschiedsfeier. Klara war auch da und sah in nabelfreiem Hosenanzug noch besser aus.
    »Ich wusste nicht, dass Sie Dane Metschnikow kennen«, sagte ich.
    »Wer ist er? Ich meine, eingeladen hat mich Terry. Kommen Sie?«
    Die Party hatte sich bis in den Tunnel hinein ausgedehnt. Ich guckte durch die Tür und war überrascht zu sehen, wie viel Platz es gab; Terry Yakamora hatte zwei ganze Zimmer, beide mehr als doppelt so groß wie das meine. Er hatte ein eigenes Badezimmer, in dem es wirklich ein Bad oder wenigstens eine Dusche gab. »Hübsch«, sagte ich bewundernd, dann entnahm ich der Bemerkung eines Gastes, dass Klara im selben Tunnel wohnte. Das änderte meine Meinung über Klara. Warum war sie noch auf Gateway, wenn sie es sich leisten konnte, im teuren Bezirk zu wohnen? Warum war sie nicht zu Hause, gab ihr Geld aus und amüsierte sich? Oder umgekehrt: Wenn sie noch auf Gateway war, weshalb gab sie sich damit ab, mühsam die Kopfsteuer zu verdienen, indem sie als Hilfsausbilderin arbeitete, statt es draußen erneut zu versuchen? Aber ich bekam keine Gelegenheit, sie zu fragen. Sie tanzte fast nur mit Terry Yakamora und den anderen Mitgliedern der voraussichtlichen Besatzung.
    Ich verlor Sheri aus den Augen, bis sie nach einem langsamen, fast bewegungslosen Foxtrott zu mir kam und ihren Partner mitbrachte. Er war ein sehr junger Mann, eigentlich noch ein Junge; er sah aus wie neunzehn. Er kam mir bekannt vor; dunkle Haut, fast weiße Haare, eine Spur von Kinnbart an der Unterseite des Kiefers. Er war nicht mit mir von der Erde heraufgekommen. Er gehörte nicht zu unserem Lehrgang. Aber irgendwo hatte ich ihn gesehen.
    Sheri stellte uns einander vor.
    »Bob, du kennst Francesco Hereira?«
    »Ich glaube nicht.«
    »Er ist vom brasilianischen Kreuzer.«
    Nun fiel es mir ein. Er war einer der Inspektoren, die in dem Schiffswrack vor einigen Tagen nach den sterblichen Überresten eines Piloten gesucht hatten. Seinen Ärmelstreifen nach war er Torpedoschütze. Jemand legte gerade ein Band für eine Hora auf, und nachdem wir getanzt hatten, lehnten Hereira und ich ein wenig atemlos nebeneinander an der Wand. Ich sagte ihm, mir sei eben eingefallen, dass ich ihn beim Wrack gesehen hätte.
    »Ah, ja, Mr. Broadhead, ich erinnere mich.«
    »Harte Arbeit«, meinte ich, um etwas zu sagen. »Nicht wahr?« Er hatte wohl genug getrunken, sodass er mir Antwort gab.
    »Tja, Mr. Broadhead«, erwiderte er gemessen, »der technische Ausdruck für diesen Teil meiner Arbeit ist ›Prüfung und Registrierung‹. Hart ist das nicht immer. Zum Beispiel werden Sie zweifellos bald hinausfliegen, und wenn Sie zurückkommen, werde ich oder jemand an meiner Stelle Sie durchsuchen, Mr. Broadhead. Ich werde Ihre Taschen umstülpen und alles in Ihrem Schiff wiegen und messen und photographieren. Das, um sicherzustellen, dass Sie nichts von Wert aus Ihrem Schiff und aus Gateway herausschmuggeln, ohne der Gesellschaft ihren gebührenden Anteil zu bezahlen. Dann registriere ich, was ich gefunden habe; wenn nichts da ist, schreibe ich ›nichts‹ auf das Formular, und ein aufs Geratewohl von einem der anderen Kreuzer ausgesuchter Matrose macht genau das Gleiche. Sie werden also von zwei Schnüfflern unter die Lupe genommen.«
    Das klang nicht sehr angenehm, aber auch nicht so schlimm, wie ich anfangs gedacht hatte. Das sagte ich auch.
    Er ließ kleine, blendend

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