Die Gateway-Trilogie: Mit einem Vorwort von Jack Vance (German Edition)
weiße Zähne aufblitzen.
»Wenn der Prospektor, der durchsucht werden muss, Sheri oder Gelle-Klara da drüben ist … nein, das ist nicht unangenehm, ganz und gar nicht. Das kann man wirklich genießen. Hingegen habe ich nicht viel Interesse daran, Männer zu durchsuchen, Mr. Broadhead. Vor allem, wenn sie tot sind. Haben Sie schon einmal mit fünf menschlichen Leichen zu tun gehabt, die seit drei Monaten tot, aber nicht einbalsamiert waren? So war es im ersten Schiff, das ich durchsuchen musste. Ich glaube nicht, dass je wieder etwas so schlimm sein wird.«
Dann kam Sheri heran und wollte mit ihm tanzen, und die Party ging weiter.
Es gab viele Partys. Die hatte es immer schon gegeben, aber wir Neulinge hatten noch nicht dazugehört; gegen Ende der Lehrgänge lernten wir immer mehr Leute kennen. Es gab Abschiedsfeiern. Es gab Rückkehrfeiern, aber nicht annähernd so viele. Selbst wenn Besatzungen zurückkehrten, gab es nicht immer Grund zum Feiern. Manchmal waren sie so lange fortgewesen, dass sie den Kontakt mit allen Freunden verloren hatten. Manchmal, wenn sie einigermaßen Glück gehabt hatten, wollten sie nichts anderes als fort von Gateway und nach Hause. Und manchmal konnten sie keine Party geben, weil auf den Intensivstationen des Terminal-Hospitals nicht gefeiert werden darf.
Das Leben bestand nicht nur aus Festen; wir mussten lernen. Am Ende der Lehrgänge sollten wir firm in Schiffssteuerung, Überlebenstechnik und Einschätzung von Handelswaren sein. Ich war es nicht. Und Sheri war sogar noch schlechter dran als ich. Mit den Schiffen lernte sie gut umzugehen, und sie hatte ein scharfes Auge für Einzelheiten, das ihr helfen würde, den Wert von Objekten, die sie unterwegs antreffen mochte, zu erkennen. Aber die Überlebenstechniken lagen ihr einfach nicht.
Das Büffeln für die Abschlussprüfung war eine Tortur.
»Also«, sagte ich etwa, »das ist ein Stern Typ F mit einem Planeten mit 0,8 Erdschwerkraft, einem mittleren Luftdruck von 130 Millibar, Durchschnittstemperatur am Äquator vierzig Grad Celsius. Was trägst du also zur Party?«
Sie sagte anklagend: »Du machst es mir zu leicht. Das ist praktisch die Erde.«
»Und wie lautet die Antwort, Sheri?«
Sie kratzte sich nachdenklich unter der Brust, dann schüttelte sie ungeduldig den Kopf.
»Nichts. Ich meine, beim Hinunterfliegen trage ich einen Druckanzug, aber auf der Oberfläche könnte ich im Bikini herumlaufen.«
»Du spinnst wohl! In zwölf Stunden wärst du tot. Erdnormale Bedingungen sprechen dafür, dass eine erdnormale Biologie vorhanden ist. Und das bedeutet Pathogene, die dich auffressen könnten.«
DIENST- UND URLAUBSPLAN USS ›MAYAGUEZ‹
Folgende O und Besatzungsmitglieder zeitw. Dnst Gateway für Unters. auf Konterbande und Überw.Streife:
LINKY,Tina
W/o
MASKO, Casimir J
BsnM 1
MIRARCHI, Iory S
S2
Folgende O und Besatzungsmitglieder genehm. 24 Std.-Dnst Gateway £. Freigang:
GRYSON, Katie W
Lt
HARVEY, IWAN
RadT
HLEB, Caryle T
S 1
HOLL, William F Jr
S 1
Alle O und Besatzungsmitglieder werden erneut darauf hingewiesen, jede, wiederhole, jede Auseinandersetzung mit O und Besatzungsmitgliedern anderer Patrouillenschiffe zu vermeiden, ohne Rücksicht auf Nationalität und Umstände, und vertrauliche Informationen nicht an andere Personen weiterzugeben. Verstöße werden mit völligem Entzug von Gateway-Urlaub geahndet, darüber hinaus mit anderen Strafen, die von einem Delinquenten-Gericht verhängt werden.
Zeitweiliger Dienst auf Gateway ist ein Vorrecht, kein Anrecht. Wer ihn möchte, muss ihn sich verdienen.
Auf Anweisung des Kapitäns
USS ›MAYAGUEZ‹
»Na gut …« Sie zog die Schultern hoch. »Dann lasse ich den Anzug an, bis ich, äh, festgestellt habe, ob Pathogene da sind.«
»Und wie machst du das?«
»Ich nehme den Prüfkasten, Trottel!« Bevor ich etwas sagen konnte, fügte sie hastig hinzu: »Ich meine, ich nehme, Moment mal, die Metabolismus-Scheiben aus dem Kühlschrank und aktiviere sie. Ich bleibe vierundzwanzig Stunden in einer Umlaufbahn, bis sie einsatzbereit sind, und wenn ich auf der Oberfläche bin, exponiere ich sie und lese mit meiner, äh, meiner C 44 ab.«
»C 33. Eine C 44 gibt es nicht.«
»Na schön. Ach ja, und ich nehme Antigen-Impfstoff mit, und wenn es ein kleines Problem mit irgendeinem Mikroorganismus gibt, kann ich mir eine Wiederholungsspritze geben und vorübergehend Immunität erlangen.«
»Bis jetzt stimmt es ja einigermaßen«, sagte ich zweifelnd. In der Praxis würde
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