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Die Gateway-Trilogie: Mit einem Vorwort von Jack Vance (German Edition)

Die Gateway-Trilogie: Mit einem Vorwort von Jack Vance (German Edition)

Titel: Die Gateway-Trilogie: Mit einem Vorwort von Jack Vance (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Frederik Pohl
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aufzuspüren, und es steht nicht fest, dass die Flugrichtung eine gerade ist; manche behaupten, sie folge irgendeiner unregelmäßigen Konfiguration in der Raumkrümmung.
    Jedenfalls verwenden die Bonzen, was sie kriegen können  – einschließlich einer Messung, wie weit die Magellanschen Wolken rotiert sind und in welche Richtung. Warum das? Weil man danach bestimmen kann, wie viele Lichtjahre wir von ihnen entfernt sind und wie tief wir uns in die Galaxis hineinbegeben haben. Die Wolken rotieren in ungefähr achtzig Millionen Jahren einmal um sich selbst. Sorgfältige Vermessung kann Veränderungen eines Teils in zwei oder drei Millionen nachweisen – also Unterschiede um die 150 Lichtjahre.
    Durch Sams Studiengruppen hatte ich mich für dergleichen ernsthaft zu interessieren begonnen. Als ich die Fotos nun wirklich machte und zu erraten versuchte, wie Gateway sie interpretieren würde, vergaß ich beinahe meine Angst. Und vergaß auch beinahe, aber nicht ganz, mir den Kopf darüber zu zerbrechen, warum dieser Flug, der eine so hohe Investition an Mut verlangt hatte, sich als Fehlschlag erwies.
    Aber ein Fehlschlag war er.
    Ham riss Sam Kahane sofort, als wir ins Schiff zurückkamen, die Sphärenabtastbänder aus den Händen und schob sie in das Bildgerät. Das erste Objekt war der große Planet selbst. In jener Oktave des elektromagnetischen Spektrums war nichts zu finden, was auf künstliche Strahlung hindeutete.
    Er begann also nach anderen Planeten zu suchen. Das war mühsam, selbst für den automatischen Abtaster, und wahrscheinlich hätte es ein Dutzend geben können, das wir in der dort verbrachten Zeit nicht zu entdecken vermochten. (Aber das spielte kaum eine Rolle, denn wenn wir sie nicht orten konnten, wären sie ohnehin zu weit entfernt gewesen, als dass wir sie hätten erreichen können.) Ham nahm dazu Hauptlinien aus einem Spektrogramm der Primärstern-Strahlung und programmierte den Abtaster darauf, Spiegelungen davon zu suchen. Das Gerät pickte fünf Objekte heraus. Zwei erwiesen sich als Sterne mit ähnlichen Spektra. Die drei anderen waren zwar Planeten, zeigten aber auch keine künstlich erzeugte Strahlung. Ganz zu schweigen davon, dass sie beide klein und weit entfernt waren.
    Also blieb der eine große Mond des Gasriesen.
    »Überprüfen!«, befahl Sam.
    »Sieht nicht sehr gut aus«, murrte Mohamad.
    »Ich will nicht deine Meinung hören, ich will, dass du tust, was ich sage. Überprüfen!«
    »Aber laut, bitte«, fiel Klara ein. Ham sah sie erstaunt an, vielleicht, weil sie ›bitte‹ gesagt hatte, aber er tat es.
    Er drückte einen Knopf und erklärte: »Merkmale für kodierte elektromagnetische Strahlung.«
    Eine Sinuskurve tauchte auf der Ableseplatte auf, wand sich ein wenig und erstarrte dann zu einem völlig regungslosen Strich.

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    »Negativ«, sagte Ham. »Anomale Zeitvarianten-Temperatur.«
    Das war mir neu.
    »Was ist eine anomale Zeitvarianten-Temperatur?«, fragte ich.
    »So, wie wenn etwas wärmer wird, wenn die Sonne untergeht«, sagte Klara ungeduldig. »Na?«
    Aber auch diese Linie war unbeweglich.
    »Auch nichts«, meinte Ham. »Oberflächenmetall mit hoher Albedo?«
    Weite Sinuskurve, dann nichts.
    »Hum«, sagte Ham. »Na ja, der Rest der Merkmale gilt nicht; Methan wird keines da sein, weil es keine Atmosphäre gibt, und so weiter. Was machen wir, Chef?«
    Sam öffnete den Mund, aber Klara war schneller.
    »Ich bitte um Verzeihung«, sagte sie gepresst, »aber was meinst du, wenn du ›Chef‹ sagst?«
    »Ach, halt den Mund«, sagte Ham ungeduldig. »Sam?«
    Kahane lächelte Klara verzeihend an.
    »Wenn du etwas sagen willst, dann heraus damit«, lud er sie ein. »Ich finde, wir sollten den Mond umfliegen.«
    »Reine Treibstoffverschwendung!«, fauchte Klara. »Das halte ich für verrückt!«
    »Hast du eine bessere Idee?«
    »Was heißt ›besser‹? Wo ist der Sinn?«
    »Nun ja«, meinte Sam vernünftig, »wir haben uns nicht den ganzen Mond angesehen. Er

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