Die Gateway-Trilogie: Mit einem Vorwort von Jack Vance (German Edition)
Der Planet ist eisbedeckt, aber wir orteten von einer Stelle in Äquatornähe Hitschi-Strahlung. Rigney und Mary Sindler landeten in der Nähe und erreichten unter einigen Schwierigkeiten – die Gegend war gebirgig – eine eisfreie, warme Stelle, in der sich eine Metallkuppel befand. Im Kuppelinneren wurde eine Reihe von Hitschi-Objekten gefunden, darunter zwei leere Landefahrzeuge, Wohneinrichtung mit unbekanntem Verwendungszweck und eine Heizspule. Es gelang uns, die meisten kleineren Gegenstände ins Fahrzeug zu schaffen. Die Heizspule konnte nicht ganz abgestellt werden, aber wir verringerten die Leistung erheblich und brachten sie für den Rückflug im Landefahrzeug unter. Trotzdem waren Mary und Tsien stark dehydriert und im Koma, als wir landeten.‹
Bewertung durch die Gesellschaft: Heizspule untersucht und rekonstruiert. Der Besatzung wurden zur Verrechnung mit den Tantiemen $ 3 000 000 zugesprochen. Andere Objekte noch nicht analysiert. Zuweisung von $ 25 000 pro Kilogramm Masse, insgesamt $ 675 000, zur Verrechnung mit künftiger Auswertung, falls möglich.
Aber ihre Aufmerksamkeit galt nicht mir. Von unseren Plätzen aus konnten wir den Kasinoeingang sehen, wo einer der Croupiers sich angeregt mit einem Matrosen vom chinesischen Kreuzer unterhielt. Louise starrte hinüber.
»Da geht etwas vor«, sagte ich. Louise war schon aufgestanden und ging hinüber.
Das Spiel hatte aufgehört. Alles drängte sich um den Blackjack-Tisch, wo jetzt Dane Metschnikow neben Klara saß, ein paar 25-Dollar-Jetons vor sich. Und zwischen ihnen saß Shicky.
»Nein«, sagte er gerade, als ich herankam, »die Namen weiß ich nicht. Aber es ist ein Fünfer.«
»Und sie leben noch alle?«, fragte jemand.
»Soviel ich weiß. Hallo, Bob. Louise.« Er nickte uns höflich zu. »Ihr habt schon gehört?«
»Eigentlich nicht«, sagte Louise. »Nur, dass ein Schiff eingetroffen ist. Die Namen wissen Sie nicht?«
Dane Metschnikow drehte den Kopf und funkelte sie an.
»Namen«, knurrte er. »Wen interessiert das? Es ist keiner von uns, darauf kommt es an. Eine große Sache.« Er stand auf. Selbst in diesem Augenblick registrierte ich das Ausmaß seiner Wut: Er vergaß, seine Jetons mitzunehmen. »Ich gehe hinunter«, erklärte er. »Ich möchte sehen, wie ein einmaliger Erfolg aussieht.«
Die Kreuzerbesatzungen hatten das Gebiet abgesperrt, aber einer der Posten war Francy Hereira. Um den Fallschacht drängten sich an die hundert Leute, und nur Hereira und zwei Mädchen vom amerikanischen Kreuzer waren da, um sie zurückzuhalten. Metschnikow zwängte sich zum Schacht durch und schaute hinunter, bevor ihn eines der Mädchen verjagte. Wir sahen ihn mit einem anderen Fünfspangen-Prospektor sprechen. Inzwischen hörten wir Gesprächsfetzen:
»… fast tot. Kein Wasser mehr.«
»Ach wo! Nur erschöpft. Die erholen sich schnell …«
»… zehn Millionen Prämie mindestens, und dann noch die Tantiemen!«
Klara griff nach Louises Ellenbogen und zog sie mit nach vorn. Ich folgte ihnen.
»Weiß jemand, welches Schiff es war?«
Hereira lächelte sie müde an, nickte mir zu und sagte: »Bis jetzt noch nicht, Klara. Sie werden gerade durchsucht. Aber ich glaube, dass sie durchkommen.«
»Was haben sie gefunden?«, rief jemand hinter uns.
»Artefakte. Neue, das ist alles, was ich weiß.«
»Aber es war ein Fünfer?«, fragte Klara.
Hereira nickte, dann schaute er in den Schacht hinunter.
»Also, zurück jetzt, Freunde«, sagte er. »Sie bringen ein paar herauf.«
Wir wichen alle eine winzige Spur zurück, aber es spielte keine Rolle; sie kamen ohnehin nicht auf unserer Etage heraus. Der Erste, der heraufkam, war ein Bonze von der Gesellschaft, an dessen Namen ich mich nicht erinnerte, dann ein chinesischer Bewacher, dann jemand in einem Hospitalgewand, gestützt von einem Arzt. Ich kannte das Gesicht, aber nicht den Namen; ich hatte ihn einmal auf einer Abschiedsfeier gesehen, einen kleinen, älteren Farbigen, der zwei- oder dreimal ohne Erfolg hinausgeflogen war. Seine Augen waren offen und klar, aber er sah unendlich erschöpft aus. Er schaute sich ohne Verwunderung um, dann war er verschwunden.
Ich drehte den Kopf und sah, dass Louise mit geschlossenen Augen leise weinte. Klara hatte den Arm um sie gelegt. Ich sah sie fragend an.
»Ein Fünfer«, sagte sie leise. »Ihre Tochter war in einem Dreier.«
Ich tätschelte Louise und sagte: »Tut mir Leid, Louise.«
Dann öffnete sich an der Schachtöffnung eine
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