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Die Gateway-Trilogie: Mit einem Vorwort von Jack Vance (German Edition)

Die Gateway-Trilogie: Mit einem Vorwort von Jack Vance (German Edition)

Titel: Die Gateway-Trilogie: Mit einem Vorwort von Jack Vance (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Frederik Pohl
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Unterricht. Der Lehrer ist empfindlich. Jedenfalls wären genaue Messungen aus der Nähe eines Neutronensterns sehr viel wert, aber ich rate Ihnen nicht, sie mit dem Landefahrzeug zu beschaffen. Man muss sich in einem voll gepanzerten Fünfer befinden, und selbst dann würde ich nicht näher als auf eine Zehntel AE herangehen. Und Vorsicht. Es sieht so aus, als könnte man näher herangehen, aber die Schwerkraftschere wirkt sich dramatisch aus. Es ist praktisch eine Punktquelle, wissen Sie. Der steilste Schwerkraftgradient, den man sich vorstellen kann – außer man wagt sich, Gott behüte, an ein Schwarzes Loch heran.
    »Werkzeuge.« Ich stand auf, wurde Shicky los und ging zur Gemeinschaftsdusche, während ich mir den Kopf zerbrach. Werkzeuge, das konnte alles Mögliche bedeuten. Eine Methode, den Antriebsmechanismus der Hitschi-Schiffe zu öffnen, ohne alles in die Luft zu sprengen. Feststellen, wie der Antrieb funktionierte, und ihn nachbauen. Alles Mögliche, und ganz gewiss dies, dass siebzehn Millionen fünfhundertfünfzigtausend Dollar in bar gezahlt worden waren, nicht gerechnet die Tantiemen, geteilt durch drei.
    Und ein Anteil hätte der meine sein können.
    Es fällt schwer, sich eine Zahl wie $ 5 850 000 aus dem Kopf zu schlagen (zusätzlich zu den Tantiemen), wenn man sich überlegt, dass man mit ein bisschen mehr Weitsicht bei der Auswahl seiner Freundin das in der Tasche haben könnte. Sagen wir, sechs Millionen Dollar. In meinem Alter und bei meiner Gesundheit hätte ich für weniger als die Hälfte medizinischen Vollschutz kaufen können, also alle Untersuchungen, Therapien, Ersatzgewebe und Organe, die man für den Rest meines Lebens in mich hineinstopfen konnte … das mindestens fünfzig Jahre länger dauern würde, als ich ohne ihn zu erwarten hatte. Die anderen gut drei Millionen hätten mir zwei Häuser, eine Laufbahn als Vortragsredner (niemand war mehr gefragt als ein erfolgreicher Prospektor), ein ständiges Einkommen durch Werbespots im PV, Frauen, Essen, Autos, Reisen, Frauen, Ruhm, Frauen eingebracht … und dazu kamen immer noch die Tantiemen, die unermesslich hoch werden konnten, je nachdem, was Forschung und Entwicklung damit anzufangen vermochten. Sheris Fund war genau das, worum es bei Gateway ging: der goldene Topf am Ende des Regenbogens.
    Ich brauchte eine Stunde, um ins Hospital zu kommen, drei Tunnelabschnitte und fünf Etagen im Fallschacht weit. Ich kehrte immer wieder um.
    Als ich endlich den Neid losgeworden war – oder ihn verdrängt hatte – und den Empfang erreichte, schlief Sheri.
    »Sie können hineingehen«, sagte die Stationsschwester.
    »Ich möchte sie nicht wecken.«
    »Das könnten Sie gar nicht, ohne Gewalt anzuwenden«, sagte sie. »Aber sie darf Besuch empfangen.«
    Sie lag in einem Zwölfbettzimmer im untersten von drei Stockbetten. Drei oder vier andere waren noch besetzt, zwei davon hinter Isoliervorhängen, milchigem Kunststoff, durch den man den Patienten nur verschwommen erkennen konnte. Ich wusste nicht, wer die anderen waren. Sheri schlief friedlich, einen Arm unter dem Kopf, das Kinn mit dem Grübchen auf dem Handgelenk. Ihre zwei Begleiter waren im Zimmer; der eine schlief, der andere saß unter einem Holobild des Saturn. Ich wusste nur, dass er Manny hieß. Wir unterhielten uns ein bisschen, und er versprach, Sheri von meinem Besuch zu berichten. Ich ging in die Kantine, um eine Tasse Kaffee zu trinken, und dachte über ihren Flug nach.
    Sie waren bei einem winzigen, kalten Planeten weit entfernt von einem orangeroten, fast ausgebrannten K 6-Stern herausgekommen und – Manny zufolge – nicht einmal überzeugt gewesen, ob eine Landung sich lohnte. Die Messungen zeigten Hitschi-Strahlung, aber nicht viel, und das meiste war offenbar unter Kohlendioxyd-Schnee begraben. Manny war in der Umlaufbahn geblieben. Sheri und die drei anderen flogen hinunter, fanden einen Hitschi-Tunnel, öffneten ihn mit großer Mühe und fanden ihn, wie üblich, leer. Dann gingen sie einer anderen Spur nach und fanden das alte Landefahrzeug. Sie hatten es sprengen müssen, um hineinzukommen, und dabei wurden die Raumanzüge von zwei Prospektoren beschädigt – sie waren wohl nicht weit genug von der Explosion entfernt gewesen. Bis sie begriffen, dass sie in Schwierigkeiten waren, war es zu spät. Sie erfroren. Sheri und ihr Begleiter versuchten, sie in ihre eigene Landekapsel zu schaffen, mussten aber dann aufgeben. Der andere Mann war zum Landefahrzeug

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