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Die Gateway-Trilogie: Mit einem Vorwort von Jack Vance (German Edition)

Die Gateway-Trilogie: Mit einem Vorwort von Jack Vance (German Edition)

Titel: Die Gateway-Trilogie: Mit einem Vorwort von Jack Vance (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Frederik Pohl
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kann.«
    »Was für Waffen?« Ich stieß den Rauch aus und trank.
    »Wie die Tunnelbohrer, nur tragbar. Sie durchbohren alles. Wir haben bei der Landung Sara allaFanta verloren; ihr Anzug wurde von so einem Ding durchlöchert. Aber Tim und ich bekommen ihren Anteil, das sind pro Nase zweieinhalb Millionen.«
    »Gratuliere«, sagte ich. »Ich hätte gedacht, das Letzte, was die Menschheit braucht, sind neue Methoden, sich gegenseitig umzubringen, aber … herzlichen Glückwunsch.« Ich brauchte einen Anflug moralischer Überlegenheit, denn als ich mich umdrehte, schwebte Shicky vor mir und beobachtete mich.
    »Wollen sie?«, sagte ich und hielt ihm das Gras hin.
    Er schüttelte den Kopf.
    »Shicky, es hing nicht von mir ab. Ich habe gesagt … ich habe nicht gesagt, man soll Sie nicht nehmen.«
    »Haben Sie gesagt, sie sollen es tun?«
    »Es hing nicht von mir ab. He, hören Sie!«, sagte ich plötzlich. »Jetzt, nach Louises Erfolg, wird Sess gar nicht fliegen wollen. Warum übernehmen Sie nicht seinen Platz?«
    Er wich zurück und beobachtete mich; nur sein Ausdruck hatte sich verändert.
    »Sie wissen es nicht?«, sagte er. »Richtig, Sess ist ausgestiegen, aber er hat schon Ersatz gefunden.«
    »Wen?«
    »Die Person direkt hinter Ihnen«, sagte Shicky, und ich drehte mich um, und da war sie, sah mich an, ein Glas in der Hand und einen Ausdruck im Gesicht, den ich nicht ergründen konnte.
    »Hallo, Bob«, sagte Klara.
     
    Ich hatte mich in der Kantine mit ein paar Gläsern auf die Party vorbereitet; ich war zu neunzig Prozent betrunken und zu zehn Prozent high, aber das flutschte alles hinaus, als ich sie ansah. Ich stellte das Glas weg, gab irgendjemandem den Joint, nahm sie beim Arm und zog sie hinaus in den Tunnel.
    »Klara«, sagte ich. »Hast du meine Briefe bekommen?«
    Sie sah mich verwirrt an.
    »Briefe?« Sie schüttelte den Kopf. »Du hast sie wohl zur Venus geschickt? Ich bin gar nicht dort gewesen. Wir trafen uns mit dem Ekliptikflug, und ich stieg um und kam zurück.«
    »Oh, Klara.«
    »Oh, Bob«, äffte sie mich grinsend nach; das war nicht sehr spaßig, denn wenn sie lächelte, konnte ich sehen, welchen Zahn ich ihr ausgeschlagen hatte. »Was haben wir einander sonst zu sagen?«
    Ich legte die Arme um sie.
    »Ich kann sagen, dass ich dich liebe und es mir Leid tut, und ich will es wieder gutmachen, ich möchte heiraten und mit dir zusammenleben und Kinder haben und …«
    »Mensch, Bob«, sagte sie und schob mich weg, aber sanft, »wenn du etwas sagst, dann gleich eine ganze Menge, wie? Aber das hat alles Zeit.«
    »Aber es sind Monate gewesen!«
    Sie lachte.
    »Ganz im Ernst, Bob. Das ist ein schlechter Tag für Schützen, sich zu entscheiden, vor allem in der Liebe. Wir reden ein andermal darüber.«

FLUGBERICHT
    Fahrzeug 3-184, Flug 019D140. Besatzung S. Kotsis, A. McCarthy,
K. Metsuoko.
    Transitzeit hinaus 615 Tage, 9 Stunden. Kein Bericht der Besatzung vom Ziel. Abtasterergebnisse für Ortsbestimmung unzureichend. Keine erkennbaren Merkmale.
    Keine Zusammenfassung
    Auszug aus Logbuch: ›Das ist der 281. Tag des Hinflugs. Metsuoko verlor die Auslosung und beging Selbstmord. Alicia brachte sich vierzig Tage später freiwillig um. Wir haben den Wendepunkt noch nicht erreicht, sodass alles umsonst war. Die restlichen Rationen reichen nicht für mich, selbst wenn man Alicia und Kenny einbezieht, die intakt im Gefrierschrank liegen. Ich stelle deshalb alles auf Vollautomatik und nehme die Pillen. Wir haben alle Briefe hinterlassen. Bitte, an die Adressen weiterleiten, wenn dieses gottverdammte Schiff jemals zurückkommt.‹
    Die Flugleitung gab eine Stellungnahme ab, wonach ein Fünfer mit doppelten Rationen und Einpersonen-Besatzung fähig sein könnte, diese Mission zu Ende zu führen und lebend zurückzukehren. Vorschlag wegen geringer Dringlichkeit zu den Akten gelegt: kein erkennbarer Vorteil durch Wiederholung dieser Mission.
    »Dieser Quatsch! Ich glaube kein Wort davon!«
    »Aber ich, Bob.«
    Ich hatte eine Eingebung.
    »He! Ich wette, ich kann im ersten Schiff mit jemandem tauschen! Oder, warte mal, vielleicht tauscht Susie einfach mit dir …«
    Sie schüttelte lächelnd den Kopf.
    »Ich glaube nicht, dass Susie das möchte. Es hat schon Ärger genug gegeben, weil Sess mit mir getauscht hat. In der letzten Minute stellt man keinesfalls mehr um.«
    »Das ist mir egal, Klara!«
    »Bob«, sagte sie, »dräng mich nicht. Ich habe viel nachgedacht über uns beide. Ich glaube, wir haben

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