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Die Gateway-Trilogie: Mit einem Vorwort von Jack Vance (German Edition)

Die Gateway-Trilogie: Mit einem Vorwort von Jack Vance (German Edition)

Titel: Die Gateway-Trilogie: Mit einem Vorwort von Jack Vance (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Frederik Pohl
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Metschnikow, sogar Susie; und vielleicht war das auch Einbildung – ich glaubte, dass sie uns alle Gutes wünschten. Wenn wir jeder eine Million bekamen, würden Klara und ich herrlich auskommen können; wenn auch nicht medizinischer Vollschutz, so doch Großschutz, Reisen, Kinder! Ein hübsches Haus, irgendwo, vielleicht sogar auf der Venus …
    »Du solltest wirklich schlafen«, sagte Danny A. »Ständig wirfst du dich herum!«
    Aber ich konnte nicht schlafen, ich hatte Hunger. Ich stieg hinaus aus dem Landefahrzeug, wo Susie und die beiden Dannys schliefen, und entdeckte, warum ich Hunger hatte. Dane Metschnikow kochte sich Stew.
    »Reicht es für zwei?«
    Er sah mich nachdenklich an.
    »Denke schon. In zehn Minuten ist es so weit. Ich wollte erst was trinken.«
    Wir ließen die Weinflasche hin- und hergehen, und während er den Eintopf würzte, nahm ich die Sternmessungen vor. Man sah keine bekannte Konstellation, aber ich fühlte mich beinahe heimisch. Ich hatte Dane noch nie so entspannt und heiter gesehen.
    »Ich habe nachgedacht«, sagte er. »Eine Million reicht. Ich gehe zurück nach Syracuse, mache meinen Doktor und nehme eine Stellung an. Irgendwo wird es eine Schule geben, wo man einen Dichter oder einen Englischlehrer gebrauchen kann, der sieben Expeditionen hinter sich hat.«
    »Dichter?«, fragte ich verblüfft.
    Er grinste.
    »Hast du das nicht gewusst? So bin ich nach Gateway gekommen. Die Guggenheim-Stiftung hat den Flug bezahlt.« Er nahm den Topf vom Kocher, verteilte den Eintopf auf zwei Schüsseln, und wir aßen.
    Das war der Mann, der die beiden Dannys vor zwei Tagen eine volle Stunde lang wie ein Berserker angebrüllt hatte, während Susie und ich zornig und isoliert im Landefahrzeug gelegen und zugehört hatten. Das lag alles am Wendepunkt. Wir hatten es geschafft; der Treibstoff würde uns nicht ausgehen, und wir brauchten uns keine Sorgen um einen Fund zu machen, weil unsere Prämie garantiert war. Ich fragte ihn nach seinen Werken. Er wollte nichts vortragen, versprach aber, mir auf Gateway etwas davon zu zeigen.

Bemerkungen zur Piezoelektrizität
    Professor Hegramet: Das eine, was wir über Blutdiamanten herausgefunden haben, ist, dass sie einmalig piezoelektrisch sind. Weiß jemand, was das bedeutet?
    Frage: Sie dehnen sich aus und ziehen sich zusammen, wenn Strom hindurchgeleitet wird?
    Professor Hegramet: Richtig. Und umgekehrt. Wenn man sie zusammendrückt, erzeugen sie elektrischen Strom. Sehr schnell, wenn man will. Das ist die Grundlage für Piezophon und Piezovision. Eine 50-Milliarden-Dollar-Industrie.
    Frage: Wer bekommt die Tantiemen bei diesem Riesengeschäft?
    Professor Hegramet: Ich habe mir schon gedacht, dass das jemand fragen wird. Niemand. Blutdiamanten sind vor vielen Jahren in den Hitschi-Tunnels auf der Venus gefunden worden, lange vor Gateway. Die Bell-Labors sind darauf gekommen, wie man sie verwendet. Tatsächlich benützt man heute etwas, das ein wenig anders ist, einen synthetischen Stoff, den man entwickelt hat. Die Kommunikationssysteme sind erstklassig, und Bell braucht dafür niemandem etwas zu bezahlen.
    Frage: Haben die Hitschi sie für die gleichen Zwecke verwendet?
    Professor Hegramet: Meine persönliche Meinung ist die, dass sie es getan haben, aber ich weiß nicht, wie. Man möchte meinen, wenn sie die liegen lassen, blieben auch die Sende- und Empfangsgeräte zurück, aber wenn sie da sind, weiß ich nicht, wo.
    Nach dem Essen und Aufräumen schaute Dane auf die Uhr.
    »Zu früh, um die anderen zu wecken«, sagte er, »und zu früh, um überhaupt nichts zu tun.« Er sah mich lächelnd an. Es war ein richtiges Lächeln, kein Grinsen, und ich schob mich zu ihm hinüber und saß im warmen, willkommenen Kreis seiner Arme.
     
    Die neunzehn Tage vergingen wie eine Stunde, dann sagte uns die Uhr, dass wir fast angekommen sein mussten. Wir waren alle wach und drängten uns in die Kapsel, wie Kinder vor dem Weihnachtsfest. Es war der glücklichste Flug, den ich mitgemacht hatte, und wahrscheinlich einer der glücklichsten überhaupt.
    »Wisst ihr«, sagte Danny R. nachdenklich, »es tut mir fast Leid, dass wir ankommen.« Und Susie, die gerade anfing, unser Englisch zu verstehen, sagte: »Sim, ja sei« , und dann: »Mir auch! « Sie drückte meine Hand, und ich drückte zurück, aber ich dachte an Klara. Wir hatten es ein paarmal mit dem Funkgerät versucht, doch es hatte in den Hitschi-Wurmlöchern durch den Raum nicht funktioniert. Aber wenn wir

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