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Die Gebeine von Zora

Die Gebeine von Zora

Titel: Die Gebeine von Zora Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lyon Sprague de Camp
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ich da getan habe? Meinen armseligen, schwachen Körper hinzugeben, um all die unglückseligen Sklaven, die sich in den Bergwerken der Zogha-Berge zu Tode schuften, von ihrem Los zu befreien?«
    »Schrecklich? Nein. Das nicht.’ Kontraproduktiv, vielleicht.«
    »Wie meinst du das?«
    »Du wolltest zwei Dinge, die unvereinbar sind.«
    »Aber es ist ja nicht so, als wäre ich deine Frau. Nicht einmal deine Verlobte. Du hast nie eine Äußerung in dieser Richtung gemacht. Deine Position war die gleiche wie die eines Liebhabers von einem von Madame Kyumis Mädchen im Hamda. Manche von ihnen haben Geliebte, denen sie aufrichtig und treu ergeben sind; aber sie trennen das strikt vom Geschäft; und die Geliebten akzeptieren die Notwendigkeit. Ich hatte also absolut das Recht …«
    »Natürlich hattest du das. Meine Gefühle tun nichts zur Sache.«
    »Ich wusste nicht, dass du welche hast.«
    »Meine Schuld, dass ich versucht habe, das Vernünftige zu tun. Jedenfalls vielen Dank.«
    »Was?«
    »Ich sagte, vielen Dank. Du hast mir die Antwort auf eine Frage gegeben, mit der ich mich seit einiger Zeit rumgequält habe.«
    Sie zog die Brauen hoch. »Ach, so ist das also! Aber glaub ja nicht, dass mich das juckt!« giftete sie. »Im Gegenteil; wenn du mich gefragt hättest, hätte ich dich abblitzen lassen und mich über dein dummes Gesicht kaputtgelacht! Du hast mich niemals als Person geliebt; alles was du wolltest, war ein stets verfügbares Bumsobjekt. Warum gehst du dir nicht eine geschwänzte Sklavin kaufen? Sie würde dir alles geben, was dir an einer Frau wertvoll ist!«
    Reith verzog das Gesicht zu einem grimmigen Lächeln. »Okay, dann verstehen wir uns ja. Nun, Doktor Dyckman, du bist, wie du ja stets zu betonen pflegst, eine freie, unabhängige Frau. Wenn du nach Novo zurückkehren willst, werde ich versuchen, dich dorthin zu bringen; das ist für mich ein schlichtes Gebot des Anstands. Aber wenn du auf eigene Faust losgehen willst, ist das auch okay.«
    Seine Stimme wurde lauter in dem Maße, wie er seine Selbstbeherrschung zu verlieren begann. »Und da es dir ja nun schon einmal solchen Spaß macht, Extraterrestrier zu bumsen, warum gehst du nicht hin und fickst Kapitän Gendu und seine Mannschaft durch, einen nach dem andern, schön der Reihe nach? Vielleicht könntest du da ja genug Stoff für ein Buch rausholen, oder wenigstens für einen Artikel …«
    Alicia stampfte mit dem Fuß auf und schrie: »Nun hör endlich auf damit! Halt die Klappe! Ist nicht schon alles schlimm genug? Du brauchst es nicht noch schlimmer zu machen, indem du mir in deiner gekränkten Eitelkeit Gemeinheiten an den Kopf wirfst!«
    Reith brüllte zurück: »Und wieso sollte ich …« Er verkniff sich den Rest des Satzes und zwang sich zu einem verblüfften Gesichtsausdruck. Dann sagte er mit gekünsteltem Erstaunen in der Stimme: »Gekränkte Eitelkeit? Ich? Meine liebe Ex-Amorex, wie kommst du denn darauf? Und was meinst du mit ›alles schlimm genug‹? Soweit ich sehe, ist alles bestens. So, ich gehe jetzt ein Nickerchen bis zum Mittagessen machen. Tschüss!«
     
    Später, als Reith an der Reling stand und auf das Meer starrte, kam Marot zu ihm und sagte leise: »Fergus, mein lieber Freund, ich stecke ja ungern meine Nase in Dinge, die mich nichts angehen; aber eure Unterhaltung vorhin war ja nicht zu überhören. Wenn es irgendwas gibt, das ich tun kann …«
    »Du kannst mir sagen, was man tun muss, um sich nicht in seine Exfrau zu verlieben – oder, wie ich in meinem Fall wohl besser sagen müsste, was man tun muss, um sich von ihr zu entfliehen . Ich komm einfach nicht über sie hinweg, egal, was sie tut.«
    Marot seufzte. »Der Dichter Ovid hatte dafür ein paar gute Ratschläge: Geh ihr aus dem Weg. Verbrenne ihre Briefe und andere Sachen, die dich an sie erinnern. Lenk dich ab. Stürz dich in Arbeit. Treib Sport. Mach eine Reise. Meide sentimentale Bücher und Theaterstücke. Und, nicht zu vergessen, sieh zu, dass du eine neue Frau findest. Bessere Vorschläge fallen mir auch nicht ein.«
    »Die meisten davon sind an Bord der Kubitar leider nicht durchführbar. Trotzdem vielen Dank.«

 
XI.
Das Schiff
     
    Während der darauf folgenden zwei Tage behandelten Alicia und Reith sich mit kühler Förmlichkeit. Außer, wenn es die Umstände erforderten, sprachen sie kaum miteinander. Sie nannten sich jedoch wieder beim Vornamen; sich mit ›Mister Reith‹ und ›Doktor Dyckman‹ anzureden, schien ihnen denn doch zu albern für

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