Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Die Gebeine von Zora

Die Gebeine von Zora

Titel: Die Gebeine von Zora Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lyon Sprague de Camp
Vom Netzwerk:
Schriftrolle übergab er Gendu. Dann zündete er einen dritten Fidibus für sich selbst an; doch als das Ding endlich brannte und er losrennen wollte, hatten Gendu und Alicia bereits alle sechs Häufchen in Brand gesetzt.
    Reith drückte Alicia sein Schwert in die Hand. »Bleib hinter mir und halt das Ding hinter dem Rücken versteckt, bis ich hinter mich fasse. Dann steckst du es mir in die Hand.« Die ersten Rauchschwaden stiegen auf, und er musste husten. »Alles klar? Eine, zwei, drei – Feuer!«
    »Feuer!« echote es von oben zurück, und gleich darauf hallte das Deck wider vom Getrappel nackter Füße. Unter hektischem Stimmengewirr glitt der Lukendeckel zur Seite, und das volle Mondlicht fiel in den Laderaum. Die Leiter flog herunter. Reith blickte nach oben und sah in einen Kreis besorgter Gesichter, geisterhaft erhellt von den Flammen unten im Laderaum, die prasselnd emporloderten und hier und da bereits an den Wänden des Laderaums zu lecken begannen.
    »Beeilt euch mit den Eimern!« brüllte Reith wie in Todesangst. Er hörte Poltern, das Spritzen von Wasser und hastige Rufe. Sekunden später kam ein Pirat die Leiter herabgestiegen, einen Eimer in der Hand.
    »Schnell!« schrie Reith und langte gleichzeitig hinter sich. Alicia schob ihm den Schwertgriff in die Hand.
    Der erste Pirat hatte den Boden des Frachtraums erreicht und glotzte mit weitaufgerissenen Augen auf den Ring aus Feuern um ihn herum. Reith warf einen raschen Blick nach oben. Der zweite Pirat war bereits auf halbem Wege nach unten. Reith wirbelte herum, stieß dem ersten Piraten das Schwert in den Bauch und wand die Klinge wieder heraus. Der Eimer fiel krachend auf die Decksplanken.
    Dann drehte er sich um und stieß dem zweiten Piraten die Klinge zwischen die Rippen. Der Krishnaner fiel mit einem heiseren Schrei die letzten beiden Stufen der Leiter herunter, Reith das Schwert fast aus der Hand reißend. Reith packte den Griff mit beiden Händen und zog die Klinge mit einem Ruck aus, dem Rücken des toten Piraten.
    Dann stürmte er die Leiter hinauf. Über ihm tauchte der Rücken des nächsten Piraten auf. Reith warf sich zur Seite, klammerte sich mit der Schwerthand an eine Sprosse, packte mit der freien Hand den Krishnaner beim Fußgelenk und zog mit einem kräftigen Ruck. Der Krishnaner ließ den Eimer fallen, dessen Inhalt sich über Alicia ergoss, und stürzte mit einem gellenden Schrei kopfüber die Leiter hinunter. Sein Schrei wurde jäh abgeschnitten von dem Laut, mit dem Gendus schwere Klinge ihm in die Rippen fuhr.
    Reith erreichte die oberste Sprosse. Über ihm stand ein Pirat mit einem Eimer Wasser in der Hand und starrte ihn entgeistert an. Bevor er zu einer Reaktion fähig war, hatte Reith ihm die Klinge in den Bauch gerammt und war auf das Deck gesprungen. Die anderen beiden folgten ihm. Die unbewaffneten Piraten wichen erschrocken vor den drei Schwertern zurück und brüllten einander an, jemand solle Waffen aus dem Magazin holen.
    Eine spitzbäuchige, nackte Tondi kam aus der Kapitänskabine gestürmt und blaffte Befehle. Gelbe Flammen leckten aus der Luke zum Frachtraum.
    »Die Gräting!« keuchte Reith. »Alicia, gib uns Rückendeckung! Aristide! Wo zum Teufel steckst du?«
    »Hier!« kam eine Stimme. In seinen zerfetzten Unterhosen, einen Sack über der Schulter, kam Marot aus der Kabine gestampft. Er stieß Tondi zur Seite und rannte zu Reith und Gendu, die sich mit der schweren Gräting abmühten. Als ein Pirat sich ihm in den Weg stellte, schwang der Franzose seinen Sack und hieb ihm dem Krishnaner über den Kopf. Der Pirat sackte auf die Knie und hielt sich stöhnend den Kopf.
    Unter Aufbietung aller Kräfte kippten Reith und Gendu die Gräting hochkant gegen das Schanzkleid und wuchteten sie hoch. Marot schob eine Hand unter die Unterkante und hob mit an, bis sie die schwere Konstruktion waagrecht auf dem Schanzkleid liegen hatten. Sie ließen gleichzeitig los, und das Ding klatschte auf das Wasser. Marot warf seinen Sack hinterher, der mit einem dumpfen Rasseln auf der Gräting landete.
    »Jetzt runter, mit den Füßen zuerst!« keuchte Reith und schwang sich auf die Reling. »Und Achtung! Nicht auf die Gräting springen!«
    Ein Pirat griff die Flüchtlinge mit einer Pike an. Kapitän Gendu hob blitzschnell das Krummschwert auf, das er hatte fallen lassen, und wirbelte herum. Ein zischendes Pfeifen, gefolgt von dem schmatzenden Geräusch von Stahl, der durch Fleisch schneidet, dann ein klirrendes Scheppern und der

Weitere Kostenlose Bücher